Broeckx liegt im Koma

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Zwei Monate nach dem tödlichen Unfall von Antoine Demoitié liegt dessen Landsmann Stig Broeck nach einem Crash mit einem Begleit-Motorrad mit Hirnblutungen im Koma.

Der 26 jährige Belgier erlitt zwei Hirnblutungen und liegt in einer Aachener Spezialklinik im Koma. Eine Operation sei im Moment nicht nötig, sagte sein Teamarzt Servaas Bingeé.

Bei beiden Unfällen waren die Fahrer von offiziellen Begleit-Motorrädern die Verursacher. Der dreifache Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, in Belgien ebenfalls am Start, fordert einen Runden Tisch zur Gefahren-Minimierung. Boecks Lotto-Soudal-Mannschaft trat am Sonntag zur letzten Etappe von Tremelo nach Tongeren nicht mehr an.

„Eine Operation ist im Moment nicht notwendig, er hat auch keinen Schädelbruch, allerdings hat er sich die Augenhöhle gebrochen. Es ist sehr schwer, eine Prognose hinsichtlich einer vollständigen Genesung zu treffen“, erklärte Boecks Teamarzt Bingeé. 18 weitere Fahrer waren am Samstag in den Crash verwickelt, elf mussten in Krankenhäusern eingeliefert werden.

Rund 65 Kilometer vor dem Ziel war es auf einer Abfahrt offenbar zu einer Kollision von zwei Motorrädern gekommen. Beide Maschinen rutschten in ein Feld und erfassten die Fahrer. Das Rennen wurde zunächst neutralisiert und schließlich abgebrochen. „Ich war in der Spitzengruppe als es passiert ist. Es muss wohl ein Motorrad beim Überholen des Feldes auf dem Seitenstreifen zu Fall gekommen sein, als der Seitenstreifen endete“, schilderte Martin den Vorfall auf seiner Homepage.

Der Deutsche fordert – wie zuvor andere Profis – konzertierte Aktionen der Verantwortlichen und des Weltverbandes. „Schon wieder ein Unfall mit Begleitmotorrädern. Schon wieder Fahrer verletzt. So kann es nicht weitergehen. Es ist unverantwortlich, dass wir neben dem normalen Risiko, das unser Sport schon mit sich bringt, noch durch Fehler der Organisatoren in Gefahr gebracht werden“, erklärte Martin und forderte: „Wir brauchen einen Runden Tisch mit Vertretern der UCI, der Rennveranstalter, Teams und Fahrer.“ Ein erstes Treffen mit den Veranstaltern bezeichnete Martin am Sonntag als „sehr gut“.

Für Broeck war es der zweite schwere Rennunfall mit einem Motorrad in diesem Jahr. Im Februar hatte der Profi beim Rennen Kuurne-Brüssel-Kuurne einen Schlüsselbeinbruch erlitten.