/ Borussia Dortmund vergibt ersten Matchball

Die Spannung steigt, das Saisonfinale der 48. Bundesliga-Saison verspricht Nervenkitzel pur. Borussia Dortmund verspielte am Samstag den ersten Matchball mit dem 0:1 bei den sich vehement gegen den Abstieg wehrenden Mönchengladbachern. Der FC St. Pauli ist nach dem 1:3 gegen Werder Bremen neuer Tabellenletzter – und bei Bayern München herrscht Alarmstimmung: Der Rekordmeister ist im Kampf um die Champions-League-Qualifikation auf einen Ausrutscher von Hannover 96 angewiesen.
Negativserie beendet
Der VfL Wolfsburg konnte gegen den 1. FC Köln mit einem 4:1 (2:1)-Erfolg seine Negativserie von sechs sieglosen Spielen beenden und mit nun 32 Zählern den Rückstand auf Rang 15 auf zwei Punkte verkürzen. Jeweils zwei Treffer von Mario Mandzukic (14./39.) und Ashkan Dejagah (58./88.) genügten den Gastgebern, für die mit 35 Punkten noch nicht geretteten Kölner traf Sebastian Freis (40.). Im zweiten Sonntagsspiel verpasste der 1. FC Nürnberg den Sprung auf Rang 5. Die Franken kamen im Heimspiel gegen den unmittelbaren Konkurreten FSV Mainz 05 über ein 0:0 nicht hinaus. Damit verteidigten die Rheinhessen ihren Europa-League-Platz.
Nicht nur Bastian Schweinsteiger war im Anschluss an das 1:1 bei Eintracht Frankfurt bedient. „Natürlich ist es kein schönes Gefühl, von jemandem abhängig zu sein“, lamentierte der Bayern-Star. Nichts war übrig vom Glanz des 5:1 gegen Leverkusen, ein zweifelhafter Elfmeter, den Mario Gomez zu seinem 23. Saisontor verwertete (89.), verhinderte Schlimmeres. Die Hessen verharren im Sog nach unten, der Neu-Frankfurter Christoph Daum ist mit der Eintracht weiter sieglos.
Im „Keller“ bleibt alles unklar, an der Spitze wächst die Ungeduld beim designierten Meister: Mohamadou Idrissou verwehrte der BVB-Rasselbande mit seinem Tor des Tages (35.) vorerst den Griff an die Schale. Schwarz-Gelb haderte mit dem Schicksal, weil Mario Götze und Marcel Schmelzer die Aluminium-Saisonbilanz auf 22 erhöhten.
„Gladbach hat leidenschaftlich verteidigt. Und das hat gereicht, zumal wir in der ersten Hälfte zwei richtig gute Chancen nicht genutzt haben“, kommentierte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp die vierte Saisonniederlage. Dass die Schwarz-Gelben ausgerechnet jetzt Nerven zeigen sollten, versuchte Mittelfeldspieler Kevin Großkreutz zu zerstreuen: „Nur weil wir ein Spiel verlieren, bekommen wir nicht das große Flattern.“ Die Gladbacher hingegen können wieder hoffen. „Wir haben drei Punkte geholt, das ist gut, aber zu wenig, wir brauchen noch sechs Zähler“, sagte Trainer Lucien Favre.
Titel vertagt, aber möglicherweise nur um eine Woche: Gewinnt der BVB sein Heimspiel gegen Nürnberg, ist Westfalens Fußball-Stolz bei Schützenhilfe des 1. FC Köln in der Partie gegen Dortmund-Verfolger Leverkusen die siebte Meisterschaft sicher. „Spätestens nächste oder übernächste Woche werden sie wahrscheinlich die Schale in der Hand halten“, sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler nach dem 2:1 der Werkself gegen 1899 Hoffenheim und der damit fast perfekt gemachten Champions-League-Teilnahme.
Erleichterung
Bei den ehemaligen Meistern Bremen, 1. FC Kaiserslautern (1:0 bei Schalke 04) und VfB Stuttgart (3:0 gegen den Hamburger SV) bahnte sich ob der Erfolge im Bemühen um die weitere Erstliga-Zugehörigkeit Erleichterung den Weg. Trotzdem machte sich FCK-Coach Marco Kurz zum Sprecher seiner Kollegen Bruno Labbadia und Thomas Schaaf, als er warnend festhielt, „dass es noch kein finaler Schritt war“. Für Lautern traf Srdjan Lakic „auf Schalke“, beim VfB war Doppel-Torschütze Cacau der Sieggarant, bei Werder brach Claudio Pizarro binnen zwei Minuten zum 2:1 und 3:1 den Bann.
St. Paulis scheidender Cheftrainer Holger Stanislawski war anschließend auf 180, sprach von einer „unterirdischen zweiten Halbzeit“ und las seiner Elf gehörig die Leviten: „Wir tolerieren es nicht, dass das Team nicht an die kleine Chance für den Klassenverbleib geglaubt hat.“
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