Bolt -Show, Teil II: Heute mit Weltrekord?

Bolt -Show, Teil II: Heute  mit Weltrekord?

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

„Jamaika rules“ heißt es seit einiger Zeit in der Sprintszene bei Großereignissen.

Am Mittwoch kam die Leichtathletikgroßmacht USA wieder mal zum Zuge: Allyson Felix gewann die 200 m vor 100-m-Olympiasiegerin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika. Das will ihr Landsmann Usain Bolt am Donnerstag (09.08.12) besser machen. Das Sprintdoppel ist fest eingeplant.

Großer Techniker mit enormer Explosivität: 110-Meter-Hürden-Olympiasieger Aries Merritt. (Bild: AFP / Adrian Dennis)

Wer ihn daran hindern könnte? Vielleicht nur er selbst, mit einem Fehlstart. Vielleicht aber auch Landsmann und Rivale Yohan Blake. Und sonst niemand, das zeigten die Halbfinals am Mittwoch. Während Blake schon sehr locker ins Finale am Donnerstag (09.08.12) spazierte, setzte „Lightning Bolt“ noch einen drauf, musste nur die Kurve voll laufen und kontrollierte dann das Rennen ganz gelöst.

Er wolle definitiv eine Legende werden, hatte der 25-Jährige vor den Spielen gesagt, und dazu müsse er hier alle drei Goldmedaillen von Peking erneut gewinnen. Eine hat er schon, auch wenn er in puncto Legende hier einen Weltrekord eingerechnet hatte: „Will ich die 100 m gewinnen, muss ich wohl Weltrekord laufen“, sagte Usain Bolt vor London. U.a. das Wetter spielte in dieser Hinsicht nicht mit, in 9.63 Sekunden wurde es „nur“ die zweitschnellste Zeit, die er je gelaufen ist. „Für Donnerstag (09.08.12)) haben sie besseres Wetter gemeldet“, freute sich der Superstar schon am Montag.

Bis jetzt sieht es so aus als sollten die Wetterfrösche recht behalten. Und zum richtigen Zeitpunkt top in Form scheint Bolt auch wieder zu sein …

Wieder kein Triple

Den Ausgang des 200-m-Finales der Damen hatte sich Jamaika derweil anders vorgestellt. Nach Jelena Isinbajewa im Stabhochsprung verpasste es diesmal Veronica Campbell-Brown, nach ihren Triumphen 2004 und 2008 als erste Frau bei Olympia Leichtathletik-Gold in einer Disziplin dreimal in Folge zu gewinnen. Sie wurde Vierte, und auch 100-m-Siegerin Fraser-Pryce (Silber) konnte nicht in die Bresche springen. Allyson Felix aus den USA, erst 26, aber schon Dreifach-Weltmeisterin von 2005 bis 2009 auf dieser Distanz, war bisher die Schnellste in diesem Jahr und untermauerte dies mit einem klaren Sieg in 21.88 Sekunden. Ihre Landsfrau Carmelita Jeter holte Bronze, nach Silber über 100 m.

Ebenfalls der Schnellste in diesem Jahr war US-Hürdensprinter Aries Merritt. Der 27-Jährige bestätigte dies und gewann das Finale über 110 m Hürden in 12.92 Sekunden. Dass er dabei von einem Favoritensterben profitierte, kann man nicht sagen: Dazu war er zu stark. Tatsache ist aber, dass die beiden großen Rivalen der letzten Jahre, der Chinese Liu Xiang in den Vorläufen und der kubanische Weltrekordhalter Dayron Robles am Mittwochabend im Finale, verletzt ausschieden.

Ebenfalls verletzungsbedingt endeten am Mittwoch die letzten Olympischen Spiele des Zehnkampf-Champs Roman Sebrle nach nur einer Disziplin. Der frühere Weltrekordler muss nun von außen zusehen, wie sich US-Shooting-Star Ashton Eaton, der am vergangenen 23. Juni Sebrle (9.026) mit 9.039 Punkten den Weltrekord entriss, anschickt, in seine Fußstapfen zu treten.