/ Bereit für 90 Minuten Ansturm in der "Hölle"
Die FLF-Elf trifft zum Abschluss auf die bosnisch-herzegowinische
Nationalmannschaft, die mit einem Sieg den Relegationsplatz sichern kann und von mehr träumen darf. Austragungsort ist das Bilino-Polje-Stadion, gerappelt voll mit fanatischen Anhängern.
Dementsprechend heiß werden die Gastgeber auf eine schnelle Entscheidung sein. Dass sie das können, bewiesen sie bereits im Hinspiel, als die Mannschaft vom Balkan innerhalb der ersten Viertelstunde alle Luxemburger Hoffnungen zunichte machte (0:3, gleichzeitig Schluss-Resultat). „Wir sind uns bewusst, dass der Gegner direkt nach Anpfiff ein Pressing aufziehen wird“, so Nationaltrainer Luc Holtz während der Pressekonferenz am Donnerstag in den Räumlichkeiten des „Hotel Zenica“.
Ein entscheidender Faktor bei dieser Partie wird das Publikum sein. Nur 19.000 Zuschauer passen in das Bilino-Polje-Stadion, aber diese sind berüchtigt für ihre heißblütige bis aggressive Stimmung. Ein Vorteil, aber auch ein Nachteil für die Bosnier, darüber sind sich Luxemburger oder Bosnier einig. Der bosnische Verband befürchtet sogar Ausschreitungen, wenn es nach den ersten zehn Minuten nicht so läuft wie geplant.
Konzentration gefordert
Das FLF-Team will daher so lange es geht ein 0:0 halten, um den Gegner nervös zu machen. Um dies zu erreichen, ist ein hohes Maß an Konzentration gefordert. „In dieser Hinsicht haben wir immer noch Probleme. Die Spieler haben oft die Tendenz, zu locker aufzutreten. Ich verlange für das Spiel eine hohe Disziplin und einen immensen Willen“, erklärt Holtz und fügt hinzu, dass jeder sich vor dem Spiel noch einmal selbst in Frage stellen müsse.
Bosnien-Auswahltrainer Safet Susic wird an der gewohnten 4-4-2-Formation festhalten, mit einer Raute im Mittelfeld und vorne mit den Stürmerstars Edin Dzeko (Manchester City) und Sedad Ibisevic (TSG Hoffenheim). Im Mittelfeld sind es Pjanic, Medunjanin und Misimovic, die überfallartige Angriffe der Mannschaft von Trainer Safet Susic einleiten, aber auch mal, wenn es sein muss, Tempo rausnehmen und das Spiel kontrollieren.
Dem entgegensetzen will Luc Holtz vielleicht eine Dreierkette anstatt der gewohnten Viererkette. Eine große Verantwortung tragen in einem solchen System die beiden Außenspieler (Mario Mutsch und Charel Leweck), die Löcher stopfen und noch mehr Kilometer als sonst fressen müssen. „Dieses System ist möglich, weil die Bosnier mit keinen echten Flügelflitzern agieren. Sollte ich aber spüren, dass das Risiko zu groß ist, werde ich wohl auf eine Viererkette umsteigen“, erklärt Luc Holtz.
Ein Bluff?
Oder ist das alles nur ein Bluff von Luc Holtz, denn Gefahren gibt es einige und eine Umstellung des Systems könnte schnell zum Chaos führen: „Bei gegnerischem Ballverlust schalten die Bosnier enorm schnell um und erarbeiten sich innerhalb weniger Sekunden eine Torchance. Deshalb muss vor allem der Defensivbereich taktisch auf der Höhe sein.“ Nach seiner überzeugenden Leistung gegen Albanien könnte Stefano Bensi wohl ein weiteres Mal als Bindeglied zwischen Mittelfeld und Sturm seine Chance erhalten. Wahrscheinlich aber nicht von Beginn an. Wer von Da Mota oder Joachim als einziger Angreifer aufläuft, entscheidet sich wohl erst im letzten Moment.
Egal wie die taktische Marschroute schlussendlich auch aussieht, Luxemburg muss trotz der zuletzt positiven Resultate ein Höchstmaß an Konzentration und Kampfwillen in die Waagschale werfen, um gegen die Bosnier nicht von Anfang an unter die Räder zu kommen.
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