Leichtathletik Bei den Cross-Meisterschaften zeigen sich die Talente der nächsten Generation

Mit den beiden 20-Jährigen Jory Teixeira und David Lang kam es im Espoirs-Rennen während 6.750 Metern zu einem spannenden Aufeinandertreffen zweier Athleten, die an sich in anderen Disziplinen zu Hause sind. Teixeira konzentriert sich normalerweise auf die 800 Meter auf der Bahn, während Lang als großes Nachwuchstalent im Triathlon gilt und aktuell den Landesmeistertitel über die Sprint-Distanz hält. Dennoch sind solche Wettkämpfe außerhalb ihrer Kerndisziplinen für beide wichtig, um ihr Trainingsprogramm und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu optimieren.

„Ich bestreite jedes Jahr die Cross-Meisterschaft und habe mich auch gezielt darauf vorbereitet, weil es eine gute Vorbereitung auf die Hallensaison ist,“ erklärte Jory Teixeira, der zuvor aus dem Trainingslager kam und für den die Meisterschaft bestens lag. „Es ist von Vorteil, anschließend Wettkämpfe zu bestreiten um die Form zu testen und zu sehen, ob die Vorbereitung auch gelungen ist,“ so der Läufer vom CA Schifflingen, der sich auch auf die für ihn schwierige längere Distanz beim Cross vorbereitet hat. In zwei Wochen wird Teixeira das Terrain aber komplett wechseln und vom unebenen Untergrund mit großen Ambitionen auf die Tartanbahn zurückkehren. „In dieser Hallensison möchte ich zwei nationale U23-Rekorde laufen, und zwar über 600 und über 1.000 Meter. Viel fehlt mir dazu nicht mehr“, definiert der Mittelstreckenläufer seine kurzfristigen Ziele. Für die Outdoor-Saison wird sich der 20-Jährige auf die 800-Meter-Distanz konzentrieren, besonders mit dem Fokus auf die U23-Europameisterschaft im Jahr 2027.

Bis es so weit kommt, steht für Teixeira noch ein umfangreiches Vorbereitungsprogramm bevor, mit eben auch solchen Wettkämpfen wie am Sonntag in Schifflingen. Obwohl er sich selbst als Außenseiter sah, sollte er letztendlich den Titel knapp vor David Lang gewinnen. „Es war ein taktisches Rennen und das Tempo war nicht sehr hoch. Wenn der Rhythmus schneller ist, hat David eher Vorteile, da er daran gewöhnt ist und zudem mehr Crossläufe als ich bestreitet. Auf den letzten 300, 400 Metern, so ähnlich wie bei einem 800-Meter-Rennen, habe ich beschleunigt und ihn abgehängt“, erklärte Teixeira seine letztendlich erfolgreiche Renntaktik.

Der um nur sieben Sekunden geschlagene David Lang konnte mit diesem zweiten Platz aufgrund der Umstände jedoch gut leben, da er derzeit die Grundausbildung in der Armee absolviert, um seine Karriere als Sportsoldat weiterführen zu können. „In drei Wochen werde ich damit fertig sein, aber deswegen konnte ich in den letzten drei Monaten kaum trainieren. Die Cross-Meisterschaft habe ich aber als willkommenes Training empfunden, um ein wenig den Rhythmus zu finden. Auch wenn es nicht für den Titel gereicht hat, war es eine gute Trainingseinheit“, resümierte der Triathlet sein Rennen. Unter anderen Umständen hätte der Trispeed-Athlet den Rhythmus deutlich forciert, um den auf kürzere Distanzen fokussierten Teixeira zu distanzieren.

Dass der hochtalentierte Triathlet auch diese Fähigkeiten besitzt, hat er zu Beginn des Jahres mit einer Zeit von 29:54 über zehn Kilometer auf der Straße eindrucksvoll bewiesen, als er auf neun Sekunden an den U23-Rekord von Vivien Henz herankam. Dennoch wird es keinen Wechsel von seiner Kerndisziplin geben. Am Sonntag war Lang übrigens nicht der einzige Triathlet, der die Cross-Meisterschaft für den Feinschliff aufsuchte. So standen mit Pol Stoffel und Linda Krombach bei den Junioren sowie Sebastian Ziekman Benitez bei den Cadets nach ihren überlegenen Siegen drei weitere Triathlon-Talente auf dem höchsten Treppchen.