Behindertensport: Bleibende sportliche und menschliche Eindrücke

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Zehn Tage im fernen Idaho, rund um die Rocky Mountains, verbrachten 12 geistig behinderte Sportler aus Luxemburg.

Zehn Tage im fernen Idaho, rund um die Rocky Mountains, verbrachten 12 geistig behinderte Sportler aus Luxemburg.

Dieses weltweite Stelldichein von Special Olympics, das mit seinen 3.000 Teilnehmern aus 100 Nationen die Olympischen Spiele von Turin 2006 wenigstens zahlenmäßig überragte, war eine große Herausforderung.
Aus nationaler Sicht ist die sportliche Ausbeute mit 17 Medaillen, davon 7 goldenen, mehr als zufriedenstellend. „Über den sportlichen Bereich braucht man nicht zu reden“, analysiert der luxemburgische Delegationsleiter Marc Feltgen. „Allerdings haben wir bemerkt, dass unsere Athleten Anpassungsschwierigkeiten hatten. Eine bessere Vorbereitung hätte uns wohl nicht mehr Medaillen beschert, aber die verschiedenen Leistungen wären sicherlich besser gewesen.“
Im Gegensatz zu den vergangenen Weltspielen fanden die Wettbewerbe in Boise recht früh in der Wintersaison statt. Für schneearme Regionen wie Luxemburg fehlt es dann an Trainingsgelegenheiten. Besonders für die Premiere im Schneeschuhlauf mangelte es den luxemburgischen Sportlern an den nötigen Bezugspunkten. „Unser Team vermisste also ausreichende vorbereitende Wettbewerbe.“

Wenig Schwachstellen

Die sportliche Organisation ließ nichts zu wünschen übrig. Es gab die besten Anlagen, ob in Bogus Basin beim alpinen Ski oder auf dem schneebedeckten Golfplatz in Sun Valley für den Langlauf. Professionell waren auch die Verantwortlichen vor Ort. Probleme gab es jedoch in Sachen restlicher Organisation und Transportwesen. Einige Delegationen wie auch die Schneeschuhläufer aus Luxemburg mussten fünfmal die Unterkunft wechseln. „Eine reine Zumutung, besonders für unsere jungen Sportler, die am Ende körperlich geschafft waren“, fügt Marc Feltgen hinzu. Ein wenig bedauerte er die – für Amerika – schwache Pressepräsenz, das Fehlen an aktueller Prominenz vorab.
Diese wenigen Schwachstellen werden jedoch schnell vergessen sein. Überwiegen werden die positiven Eindrücke in der „Host Town“ mit u.a. dem Besuch des Snake River Canyon, dem starken Auftritt der Behindertengruppe „Flame“ bei der Eröffnungsfeier und nicht zuletzt die zahlreichen Glücksmomente bei den Siegerehrungen. Nun hat der Alltag die 12 Sportler wieder. Special Olympics bereitet jedoch schon die nächsten großen Wettbewerbe mit den europäischen Spielen in Warschau (2010) und den Weltsommerspielen in Athen (2011) vor.
P.F.