Basketball: Gezittert, gejubelt und dem Ziel einen Schritt näher

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Im ersten Spiel des laut dem Modus „best of three“ ausgetragenen Finale nutzten die nach der Zwischenrunde nur viertklassierten Musel Pikes den Heimvorteil in der proppenvollen Halle in Remich und hielten in einem Endspiel-würdigen Schlagabtausch den AB Contern nieder. / Paul Wagner, Gabi Besenius, Jenny Zeyen (Texte)

Dieser Auftakterfolg war absolut verdient, auch wenn bei der Endabrechnung nur eine Differenz von sechs Korbpunkten heraussprang. In allen Bereichen waren nämlich die in kollektiver Hinsicht weitaus besser abgestimmten und in Schlüsselszenen cleverer agierenden Musel Pikes meistens ihren Gegnern überlegen und somit einen kleinen Schritt voraus. Sie bestimmten in entscheidenden Passagen des Ablaufs den eminent wichtigen Spielrhythmus.
Die Moselaner hatten das Rezept gefunden, um die berühmt-berüchtigte Conterner Zonenverteidigung zu knacken. Mit ihrer geschickten und kontrollierten Ballführung, wobei offensichtlich eingeübte Spielsysteme heruntergespult wurden, um einen Akteur in eine geeignete und günstige Wurfposition zu manövrieren, brachten sie es fertig, die gegnerische Defensive zu destabilisieren.
Trumpfass im offensiven Konzept war der immer wieder hervorragend in Szene gesetzte Samy Picard (31 P.). Wenn diese Karte nicht stach, sprangen der talentierte Youngster Laurent Schwartz (12 P.) oder der routinierte Guy Schmit (17 P.) in die Bresche. Auf dem Konto dieser drei Spieler stehen 60 der insgesamt 70 erzielten Punkte der Musel Pikes.Herren-Finale 
 
Spiel 1:
Musel Pikes – Contern70:64
Spiel 2: Freitag, 15. Mai:
20.15: Contern – Musel Pikes
Evt. Spiel 3: Sonntag, 17. Mai:
20.15: Contern – Musel Pikes

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Gastgeber dürfte außerdem das defensive Verhalten mit einer strammen und straffen individuellen Verteidigung gewesen sein, wo Kapitän Guy Schmit seinem Gegenüber Ken Diederich den Schneid abkaufte. Der Turm in der Schlacht war aber Ami Chris Braier. Mit seiner physischen Stärke und seinem intelligenten Abschirmen engte er den Aktionsradius als Anspielstation seines Landmanns Brandon Gary gehörig ein. Somit blieb der Einfluss von zwei Conterner Schlüsselspielern auf ein Minimum reduziert.
Nach einem intensiv und temporeich geführten ersten Viertel, das sich mit abwechselnder Führung ausgeglichen gestaltete, nahmen die Musel Pikes das Heft in die Hand. Unter dem Impuls von Guy Schmit (8 P. in Serie, davon zwei Dreier) realisierten sie zu Beginn des zweiten Durchgangs ein 10:1-Zwischenresultat. Konsequenz: eine 11-Punkte-Führung nach 14′ (30:19).
Bei Contern lief in diesem Viertel nicht viel zusammen. Die konfus agierenden Gäste erzielten lediglich sieben Punkte, davon nur einen einzigen Feldkorb, den man erst 54“ vor dem Pausenpfiff erzielte. Nach einem solch fast unerklärlichen Tiefflug der Conterner und einer krassen Dominanz der Musel Pikes hätte die Pausenführung der Lokalen mit der Ausbeute von zehn Punkten weitaus deutlicher ausfallen können, ja sogar müssen.

Hellwach

Die Gäste kamen jedenfalls hellwach aus den Kabinen und schlugen sofort zurück. Mit einem durch Becker angeführten 0:9-Lauf binnen knapp 2′ gestalteten sie das Geschehen wieder offen (35:34). Die Musel Pikes sollten sich schnell von dieser Reaktion des Gegners erholen. Mit drei Dreiern in Folge hielt man sich über Wasser (44:41), ehe man sich mit einem erneuten 6:0-Lauf wieder absetzte (50:41, 26′). Contern hatte noch nicht aufgegeben. Jeitz verkürzte 2’35“ vor Schluss den Rückstand durch einen Dreier auf drei Punkte (61:58). Schwartz konterte mit einem Buzzerbeater (63:58). Jeitz punktete erneut (63:60, noch 55“). Doch die Moselaner bewahrten im Endspurt einen kühleren Kopf. Nach einem Korb von Braier (65:60, noch 33“) leistete sich Contern einen unverzeihlichen Fehleinwurf. 23“ vor Schluss verwandelte Picard einen von zwei Freiwürfen (66:60).
Die Musel Pikes haben eine Option auf die Meisterkrone genommen. Am Freitag können sie in Spiel zwei den Sack zu Vereins-Titel Nummer eins frühzeitig zumachen. Contern steht nun unter
Erfolgszwang, um noch ein Entscheidungsspiel (Sonntag, 17. Mai) herauszuholen.

STATISTIK

o „T“-Bestnote: Samy Picard (Musel Pikes)
o Viertel: 20:18, 15:7, 20:26, 15:13
o Musel Pikes: Picard 29, G. Schmit 17, Schwartz 14, Braier 5, Kirch 3, Schmitz 2, R. Dentzer 0
o Contern: Jeitz 22, Gary 13, Becker 8, Bissener 6, Fasbender 6, Braun 5, Diederich 4
o Schiedsrichter: Weiwers/Meisch/Kremer
o Zuschauer: 900 zahlende