/ Baseball: Beben in der Bronx
Um neun Minuten vor Mitternacht war die neun Jahre lange, titellose Leidenszeit für die New York Yankees beendet.
Die Bronx bebte, die Yankees jubelten über den 27. Titel in der US-Baseball-Profiliga „Major League Baseball“ (MLB), und aus den Stadion-Lautsprechern dröhnte der Queen-Klassiker „We are the champions“. Durch das 7:3 im sechsten Spiel der World Series gegen Titelverteidiger Philadelphia Phillies kamen die Yankees am Mittwochabend (Ortszeit) zum vierten und entscheidenden Sieg in der „Best-of-seven“-Finalserie.
Der mit nun 27 Titeln erfolgreichste Verein Nordamerikas ist wieder da, wo er sich selbst eigentlich jedes Jahr erwartet. „Zurück an der Spitze“, titelte die Tageszeitung New York Times (Donnerstag). Held des Abends unter den jubelnden Yankees war Hideki Matsui. Der Japaner war an sechs der sieben New Yorker Runs beteiligt und wurde zum NY YANKEES STECKBRIEF
o Geschichte: Yankees – gegründet 1901 in Baltimore, 1903 Umzug nach Manhattan und Umbenennung in New York Highlanders. 1913 Zurückbenennung in Yankees. 1923 Eröffnung des Yankee Stadium in der Bronx. Den ersten Homerun in diesem Stadion schaffte der wohl berühmteste Yankee aller Zeiten, Babe Ruth. Deshalb wurde die Arena „The House that Ruth built“ genannt. Seit diesem Jahr ein neues Stadion (New Yankee Stadium).
o Eigentümer: Milliardär George Michael Steinbrenner
o Palmarès: 27 x World Series (US-Meister)
o Erzfeind: Boston Red Sox
o Berühmte Spieler: 31 Yankees, darunter Babe Ruth, Joe DiMaggio, Lou Gehrig und Mickey Mantle, sind in die Ruhmeshalle des Baseballs aufgenommen worden. wertvollsten Spieler (MVP) der World Series gewählt. „Es ist einfach unglaublich, und ich bin selbst überrascht“, meinte Matsui. Für ihn war es ebenso der erste Titel wie für Alex Rodriguez, der mit weit aufgerissenem Mund und ausgestreckten Armen über den Rasen des Yankee-Stadiums lief.
Im Februar hatte der mit einem Jahreseinkommen von 32 Millionen Dollar am besten bezahlte MLB-Profi noch zugegeben, während seiner Zeit bei den Texas Rangers von 2001 bis 2003 gedopt zu haben. Nur weil es damals noch keine Dopingtests gab, kam er straffrei davon. „Als viele Leute sich zu Jahresbeginn von mir abwandten, haben meine Mitspieler und der ganze Verein zu mir gehalten – und jetzt sind wir zusammen World Champion“, freute sich Rodriguez. Für Jorge Posada, Mariano Rivera, Derek Jeter und Andy Pettitte war der Titelgewinn dagegen fast schon „business as usual“. Das Quartett hatte 1995 zusammen seine Laufbahn bei den Yankees begonnen und zwischen 1996 und 2000 bereits vier Meisterschaften gewonnen. „Man weiß nie, ob man noch einmal Meister wird. Ich hatte großartige Teamkollegen in den vergangenen neun Jahren, und trotzdem hat es nicht geklappt. Ich bin sprachlos und genieße den Moment“, sagte Posada.
„Dies ist der Platz, wo diese Trophäe hingehört“, ergänzte Jeter, während Pettitte froh war, „jetzt endlich auch einen Meisterring für meinen Daumen zu haben.“ Dass die Yankees verdienter Meister wurden, haben sie vor allem George Steinbrenner zu verdanken. Der mittlerweile 79-jährige Club-Boss hatte vor Saisonbeginn sein pralles Portemonnaie geöffnet, wie noch nie jemand zuvor in der US- Sportgeschichte. Mit den Pitchern CC Sabathia, A.J. Burnett und First Baseman Mark Teixeira wurden drei Neuzugänge mit langfristigen Verträgen für insgesamt 423,5 Millionen Dollar ausgestattet.
Seit dem letzten Titelgewinn 2000 hatte Steinbrenner mehr als eine Milliarde Dollar in sein Hobby investiert. „Dieser Titel ist für dich George“, betonte Trainer Joe Girardi Richtung Tampa/Florida, wo Steinbrenner seinen Lebensabend verbringt. Girardi hatte sich bei seinem Amtsantritt 2008 bewusst das Trikot mit der Rückennummer 27 genommen und in seiner zweiten Saison die Yankees zum 27. Titel geführt. „Mal sehen, ob mir jemand in der neuen Saison die Rückennummer 28 streitig machen will“, meinte Girardi grinsend.
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