Sonntag2. November 2025

Demaart De Maart

Balltreter

Balltreter

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

England hat sein viertes Spiel hintereinander in der EM-Qualifikation gewonnen und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Endrunde in Frankreich teilnehmen, wo man mit ebenso großer Wahrscheinlichkeit keine Bäume ausreißen wird.

Auf dem Kartoffelacker von Wembley machte Wayne Rooney sein hundertstes Länderspiel und wird so langsam zur Einsicht kommen, dass er auch in seinen kommenden Spielen nicht besser sein wird als bei seinem Debüt 2004 in Portugal. Ein David Beckham hatte es, trotz heftiger Gegenwehr durch seine Gemahlin, auf 115 Länderspiele gebracht, in denen er genauso wenig erreichte wie Rooney. Immerhin: Beide gewannen einmal die Champions League mit Manchester United. Das ist alles, was die vergangene, die jetzige und die vier kommenden Generationen englischer Fußballer auf internationaler Ebene einfahren konnten oder eventuell werden.

Andere Nationen warten die EM-Endrunde gar nicht erst ab, um sich zu blamieren, wie Griechenland oder Russland. Deutschland zeigte sich gegenüber dem Freundschaftsspiel gegen Argentinien diesmal stark verbessert, erhielt keine vier Gegentore und schoss dafür vier gegen Gibraltar, was bisher noch nicht vielen Nationen gelang. Dazu kommt, dass Gibraltar bis vor kurzem noch gar keine Nationalmannschaft hatte. Das Spiel zwischen Schottland und Irland stand technisch auf dem Niveau einer Kneipenschlägerei. Derjenige, der noch am wenigsten getreten wurde, war der Ball, der sich am liebsten in der Luft aufhielt und sich immer dann, wenn es ernst wurde, auf der Tribüne oder an der Eckfahne in Sicherheit brachte. Der Schiedsrichter sah keinen Grund, präventiv einzugreifen, zeigte Respekt für Tradition und wohlgemeinte Tacklings und pfiff nur bei allzu flagranten Verstößen gegen die Genfer Konvention. Am Ende waren alle zufrieden, nur das schottische Tor bereitete den Experten Kopfzerbrechen. Es war der Abschluss einer tollen Kombination zwischen drei Spielern gewesen, was an sich nicht unüblich ist. Doch dass es diesmal drei Spieler der gleichen Mannschaft waren und der Ball in das Tor des Gegners gelangte, machte diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis.