„Bad Boys“ müssen noch zittern

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Mal hui, mal pfui. Aufsteiger Kayl/Tetingen spielt eigentlich eine gute Saison. Eigentlich. Denn wegen Unkonstanz und Unkonzentriertheiten muss der Fusionsverein weiter um den Klassenerhalt zittern.

Am Sonntag muss im direkten Kellerduell gegen Niederkorn ein Sieg her, um die Saison noch zu retten.

Union 05: Zwei Neue

Der 30-jährige Stürmer Batista (ehemals Sporting Braga) und Linksverteidiger Flavio Pina, der von den Azoren zum Fusionsverein wechselt, werden in der kommenden Saison Kayl/Tetingen verstärken. Bereits vor einigen Tagen hatte der BGL-Ligist die Verpflichtung von Andrea Moro (JSG Saarschleife) und Cédric Bastos (Rümelingen) bekannt gegeben.

Ihre Karriere beenden werden hingegen Dinis de Sousa und Ricardo Ramires. Ob Claudio Lombardelli eine weitere Saison dranhängt, ist aufgrund seiner langen Verletzungshistorie mehr als fraglich.

(del)

„Wir dürfen nicht enttäuscht sein, sondern müssen nach vorne schauen“, sagt Manuel Correia und gibt damit die Stimmung wieder, die innerhalb der Mannschaft herrscht. „Es ist ein Team, das Niederlagen sehr gut verkraftet und ohne Angst an neue Herausforderungen herangeht“, erklärt der Kayl/Tetinger Übungsleiter. Muss es auch, denn nach zuletzt sechs Niederlagen aus acht Spielen ist der Relegationsplatz nur noch zwei Punkte entfernt. Und das obwohl Mitte der Saison der Klassenerhalt schon fast als gesichert galt und der Aufsteiger einigen Top-Mannschaften die Stirn bot.

Im Soll?

Trotzdem glaubt Correia, mit seiner Mannschaft im Soll zu sein. „Wenn wir noch ein Spiel gewinnen, haben wir einen Punkt mehr gesammelt als in der Hinrunde, damit kann man zufrieden sein. Auch wenn man über den einen oder anderen Punktverlust enttäuscht sein kann. Aber auch aus solchen Spielen lernen die Spieler. Man darf nicht vergessen, dass ein Großteil des Teams, mich eingeschlossen, keine Erfahrung in der BGL Ligue hat.“ Das könnte im Abstiegskampf zum Nachteil werden, denn mit Niederkorn wartet im direkten Kellerduell am Sonntag eine Mannschaft, die es gewohnt ist, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen und darüber hinaus mit Henri Bossi über einen erfahrenen Trainerfuchs verfügt.

Erfahrene Spieler stehen Correia zwar zur Verfügung, aber nur wenige haben richtige Leaderqualitäten. Aus diesem Grund wurde in der Winterpause Kim Kintziger von Déifferdeng 03 ausgeliehen. Ob der Verteidiger weiter bei Kayl/Tetingen bleibt, ist noch nicht entschieden. Wenn es nach dem Willen des Aufsteigers geht, ist Kintziger jedenfalls für die Zukunft eingeplant. Für die nächste Saison sollen weitere Spieler mit der nötigen Erfahrung an Land gezogen werden, um dieses Defizit auszugleichen. „Wir brauchen welche, die eine Mannschaft zusammenhalten können, Typen mit Charakter, die die nötigen Anweisungen auf dem Spielfeld geben können“, erklärt Manuel Correia. Der ehemalige Jeunesse-Jugendtrainer bezeichnet sein Team als „die Bad Boys der Liga, die aber bewiesen haben, dass man auf sie zählen kann“.

Gefahr: Derby

Zusammenhalt ist das Stichwort, auf das es im Kampf gegen den drohenden Relegationsplatz ankommt. Auf den ersten Blick haben die Roten mit Niederkorn und Rümelingen ein relativ einfaches Restprogramm. Das sieht Correia nicht ganz so: „Niederkorn wird oft unterschätzt. Die Erfahrung von Trainer Henri Bossi ist in solchen Partien oft ausschlaggebend. Rümelingen ist zwar schon abgestiegen, wird sich aber im Derby nicht so einfach geschlagen geben. Das wird ein emotionales und kompliziertes Spiel, in dem es ums Prestige geht und für uns vor allem um die Punkte.“

Ob BGL Ligue oder Ehrenpromotion, die Planungen für die nächste Saison laufen bereits. „Wenn wir absteigen sollten, wäre das eine Riesenenttäuschung, aber kein Drama. An den Beispielen Canach und Rümelingen sieht man, dass ein gut strukturierter Verein die sofortige Rückkehr schaffen kann.“

So weit wollen die talentierten Kayl/Tetinger es aber nicht kommen lassen. Bereits am Sonntag könnte die Klasse gesichert werden.