Autosport: Arellano-Engagement nicht infrage gestellt

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Die Absatzkrise der Autoindustrie trifft immer mehr auch den Motorsport. Der japanische Hersteller Suzuki zog sich gestern mit sofortiger Wirkung aus der Rallye-WM zurück. Davon nicht betroffen ist vorerst das Engagement des Luxemburgers Hugo Arellano, der erst kürzlich als Werksfahrer von Suzuki Europa für die Saison 2009 titularisiert wurde.

Die Absatzkrise der Autoindustrie trifft immer mehr auch den Motorsport. Der japanische Hersteller Suzuki zog sich gestern mit sofortiger Wirkung aus der Rallye-WM zurück. Davon nicht betroffen ist vorerst das Engagement des Luxemburgers Hugo Arellano, der erst kürzlich als Werksfahrer von Suzuki Europa für die Saison 2009 titularisiert wurde.

Suzuki begründete seinen Rückzug in Tokio damit, sich künftig wegen der weltweiten Finanzkrise auf das Kerngeschäft konzentrieren zu wollen. Damit sind in der Rallye-Serie mit Citroën, Ford und Subaru nur noch die vom Weltverband mindestens für eine WM geforderten drei Hersteller am Start.
Der Ausstieg betrifft aber nicht das gesamte Engagement des Konzerns im Rallyesport, wie Hugo Arellano gestern dem Tageblatt bestätigte. „Ich bin nicht überrascht. Denn ich war jetzt zehn Tage für Suzuki unterwegs und man hat uns diesen Schritt angekündigt“, erklärt der Sieger des Suzuki Rallye Cup 2008. „Es war von Anfang an klar, dass wir nicht direkt betroffen wären. Um mein Engagement mache ich mir jedenfalls keine Sorgen. Wir arbeiten mit einem anderen Budget als die Rallye-Weltmeisterschaft“, so Arellano weiter. Arellano wird im kommenden Jahr viele Testfahrten für den japanischen Autobauer absolvieren. In welcher Kategorie er Rennen fahren wird, entscheidet sich erst Anfang Januar: „Bis jetzt habe ich nur die Zusage, dass ich eine Klasse höher fahren werde als im Vorjahr. Wo genau das sein wird, bleibt abzuwarten.“
Schon nach dem Ausstieg von Honda aus der Königsklasse hatten Experten vor einem „Domino-Effekt“ für den Motorsport gewarnt. Die Formel 1 reagierte auf den drohenden Abschied weiterer Hersteller mit einem drastischen Sparpaket, das am vergangenen Freitag vom Internationalen Automobilverband FIA verabschiedet wurde.
„Der Motorsport kann ja nicht die Augen verschließen vor den Umständen, die überall herrschen“, sagte Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher am Wochenende in London. „Die Zeiten sind für alle schwierig“, befand der Ferrari-Berater.
Suzuki gab die Entscheidung zum Rückzug am letzten Tag der Meldefrist für die kommende Saison bekannt. Die Firma war erst in diesem Jahr in die Rallye-WM eingestiegen. In der abgelaufenen Saison kamen die Japaner mit zwei SX4-Modellen nicht über den fünften Rang in der sechs Teams umfassenden Konstrukteurswertung hinaus. Der Schwede Per-Gunnar Andersson und der Finne Toni Gardemeister belegten abgeschlagen die Plätze 12 und 13 in der Fahrer-WM.
Start des Rallye-Engagements von Suzuki war die Teilnahme an der Junior-WM von 2002 an. Der Motorsport habe dem Unternehmen „umfangreiche positive Effekte für die Produkt-Entwicklung und das Marketing“ gebracht und das sportliche Image vor allem in Europa verstärkt, teilte der Autobauer mit.
Wie Suzuki hatten auch Honda und Audi mit der schwierigen Geschäftslage argumentiert. Audi wolle sich künftig „auf die Schauplätze in Europa konzentrieren“, hieß es zum ALMS-Ausstieg nach neun Jahren. Zuvor hatte das Unternehmen auch sein Segel-Engagement eingestellt.
P.M./dpa