Augen zu und durch

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Weihnachtliche Stimmung in den Stadien, Chelsea und Manchester City leicht angekratzt, aber weiterhin unerreichbar, fette Gänse, viel Bier, spannende Spiele und dumme Sprüche wie immer, das prägte die beiden Meisterschaftsrunden letzten Freitag und Sonntag.

Nur Samstag war Erholung angesagt, „da können wir unsere Uniformen für Sonntag gleich anbehalten“, meinte Louis van Gaal. Und am Donnerstag, am 1. Januar, steht ein weiterer Spieltag auf dem Plan. Wie gesagt: Augen zu und durch! Van Gaal hatte seinen Spielern am Weihnachtstag freigegeben, was vorher kein Manager bei United getan hatte, und damit Spieler und Familien vor enorme logistische Probleme gestellt. Die Jungs mussten zuhause mit der Familie feiern, Truthahn essen und Geschenke verteilen, und was für Geschenke, denn wer schenkt seinen Kindern schon ein Buch oder ein Fahrrad, wenn er sich für zehntausend Pfund eine Drohne oder einen Jetski leisten kann? Ja, und wer erklärt den Kleinen die Gebrauchsanweisung? Aufgescheucht durch diese unerwartete Anwesenheit ihrer Männer, hatten die United-Frauen vorsichtshalber die Au-Pair-Kindermädchen aus Schweden und der Ukraine in Sicherheit gebracht. Nach alter holländischer Tradition hatte Van Gaal seinen Spielern Schlittschuhe geschenkt und alle fragten Van Persie um Rat, wozu diese Dinger denn gut sein sollten. „Zum Autofahren unbrauchbar“, meinte Rooney. „Aber so höre ich wenigstens, wann er nachts nach Hause kommt“, erwiderte seine Frau.

Wer Mourinho ärgern will, sollte Schiedsrichter werden oder ihm einen Tauchanzug schenken. Managerkollegen meinen, die Chelsea-Spieler seien „Taucher“, englischer Ausdruck für „Elfmeterschinder“, Mourinho sieht das anders und meint, die Schiedsrichter seien alle gegen Chelsea und sie sollten sich etwas schämen und die FA notiert fleißig mit und freut sich auf fette Beute. Fernsehbilder zeigen, dass es sich bei einigen Unfällen tatsächlich nicht um Schwalben, sondern um regelrechte Abschüsse handelt, aber nachher weiß man immer alles besser, nur Mourinho nicht, der schon vorher alles besser gewusst hatte und beteuert, wie schön denn die Welt sein könnte, wenn alle mit ihm einer Meinung wären, nur Wenger nicht, denn auch Weihnachtsmärchen haben ihre Grenzen.