Aufschwung trotz Hindernissen

Aufschwung trotz Hindernissen
(Tageblatt-Archiv/Gerry Schmit)

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RUGBY - Was treibt Männer und Frauen dazu, sich mit voller Wucht auf- und übereinander zu werfen und um ein Leder-Ei zu raufen?

Die Frage ist für die wachsende Zahl der Rugby-Aktiven hierzulande stets präsent und oft fühlt man sich wie in einem gallischen Dorf.

rugby.lu

lle Informationen zum Rugby in Luxemburg, mit Links zu den drei Wettkampf-Vereinen, findet man auf der Internetseite www.rugby.lu des Luxemburger Verbandes FLR.

Die FLR ist auch auf Twitter vertreten (@LuxembourgRugby), und dort findet man u.a. unter dem Link fb.me/1059Fuh7y eine Illustration, wieso das eine Spielfeld in Cessingen nicht ausreicht …

Ganz Luxemburg ist von Rugby besetzt. Tatsächlich gilt der Asterix-Bezug nicht bloß, weil Obelix bei den Briten „the beautiful game“ ausprobiert hat, und auch nicht, weil die Rugbyspieler wie die notorischen Gallier den Ruf genießen, zwar grundanständig und feierfreudig, aber eben auch rauflustig zu sein. Fakt ist, dass die aus England importierte Sportart in den letzten Jahren einen rasanten Aufschwung erlebt.

Rugby ist weiterhin nicht die Sportart Nummer eins, zählt aber zu einer der am schnellsten wachsenden Sportarten in Luxemburg. Drei Klubs (Rugby Club Luxembourg, De Renert Walferdange, Club de rugby du Cercle sportif des Communautés européennes) sind eingetragen beim Luxemburger Verband (FLR) und zählen über 800 Lizenzen.

Zählt man die Jugend- und Schülermannschaften (u.a. Lasel) über die Damen- und Herrenteams bis zu den Veteranen zusammen, dann steigt die Zahl auf rund 1.100 Aktive, die jede Woche trainieren und am Spielbetrieb teilnehmen.

Zwei Aufstiege

Dass nicht bloß auf Verbandsebene, sondern auch bei den Vereinen in der Mehrzahl ausgebildete Übungsleiter am Werk sind, macht sich allmählich bezahlt. 2014 sorgten vor allem die 15er- Teams von Luxemburg (Aufstieg in die Division 2C) und vom RCL (Aufstieg in die zweite deutsche Bundesliga) für die Highlights; in geringerem Maß die 7er-Nationalmannschaft mit einem dritten EM- Platz in der Division B.

Leider führt das Fehlen einer adäquaten Infrastruktur zu fast unüberwindbaren organisatorischen Problemen und droht, den positiven Entwicklungsprozess zu gefährden. Der Länderspielbetrieb im Stade Josy Barthel ist bis auf Weiteres gesichert, die Rahmenbedingungen machen aber nicht bloß Nationaltrainer Marty Davis und seinen FLR-Cracks arg zu schaffen, sondern auch den Klubs.

Die meistgestellte Frage seiner Spieler sei: „Coach, wo ist morgen Training?“ Der ramponierte Untergrund im Stade Boy Konen in Cessingen ist Tummelplatz von früh bis spät. Ausweichmöglichkeiten gibt es kaum. Improvisation ist nicht selten das Zauberwort. Fast 3.000 Unterschriften wurden Anfang des Jahres gesammelt und Hauptstadt-Bürgermeisterin Lydie Polfer mit dem Ersuchen nach adäquaten Infrastrukturen überreicht.

Ein Lied von diesen Problemen singen kann der Nationaltrainer. Davis ist seit einem Jahrzehnt hauptverantwortlich für alle Nationalteams.