EuropameisterschaftArnautovic nach Schimpftirade von UEFA für ein Spiel gesperrt

Europameisterschaft / Arnautovic nach Schimpftirade von UEFA für ein Spiel gesperrt
Marko Arnautovic (r.) ließ sich auch von Mannschaftskapitän David Alaba nicht beruhigen Foto: Robert Ghement/dpa

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Ein Spiel Sperre für Marko Arnautovic. Der Österreicher muss nach seiner Schimpftirade gegen Nordmazedonien im Topspiel bei den Niederlanden am Donnerstag zuschauen.

Marko Arnautovic bat wieder und wieder um Entschuldigung. Für seine ausufernde Schimpftirade beim historischen EM-Auftaktsieg gegen Nordmazedonien wurde Österreichs Kreativgeist dennoch am Mittwoch von der UEFA für ein Spiel gesperrt. Er wolle aber „vor allem Kindern und Jugendlichen ein gutes Vorbild sein“, erklärte Arnautovic – und spendete 25.000 Euro für sein eigenes Integrationsprojekt.

„Damit mein schlechtes Verhalten auch eine gute Konsequenz für mehr Zusammenhalt hat“, ergänzte der 32-Jährige in einer ÖFB-Mitteilung. Arnautovic hatte am Sonntagabend in der 89. Minute den 3:1-Endstand erzielt und beim Torjubel Gegenspieler Ezgjan Alioski übelst beschimpft.

„Stehe für Vielfalt“

Am Montagabend forderte der nordmazedonische Fußballverband FFM in einem offiziellen Schreiben an die UEFA die „härteste Strafe“ für den Österreicher, ehe der Dachverband am Dienstag eine Untersuchung einleitete.

Nun muss der Leistungsträger im Topspiel der Gruppe C am Donnerstag (21.00 Uhr) bei den favorisierten Holländern wegen „Beleidigung eines anderen Spielers“ auf der Tribüne Platz nehmen. „Es ist natürlich schade für Österreich. Er ist ein sehr guter Spieler“, sagte „Oranje“-Trainer Frank de Boer: „Österreich wird ihn mit Sicherheit vermissen. Für uns ist das ein Vorteil, klar.“

Teamchef Franco Foda fehlt damit eine tragende Alternative, dennoch stellte sich der Trainer hinter seinen Schützling. Er habe „Marko als herzensguten Menschen kennengelernt“, betonte Foda: „Er hat sein Fehlverhalten eingestanden und sich öffentlich entschuldigt. Die betroffenen Spieler haben sich ausgesprochen und die Hand gereicht.“

Arnautovic war nach Schlusspfiff in die Umkleidekabine der Nordmazedonier gegangen, kurz darauf war alles wieder geklärt. Während des Spiels habe es „bedauerliche Äußerungen von beiden Seiten gegeben“, aber diese Provokationen seien „keine Rechtfertigung für mein Verhalten“, sagte Arnautovic: „Ich bin mit Menschen aus den verschiedensten Ländern und Kulturen aufgewachsen und stehe ganz klar für Vielfalt. Es ist mir persönlich sehr wichtig, das zu betonen.“

Arnautovic ist in Wien aufgewachsen, sein Vater kommt aus Serbien. Der China-Legionär soll gegen Alioski, einen Nordmazedonier albanischer Abstammung, laut Medienberichten einen rassistischen Begriff verwendet haben. Arnautovic dementierte die Unterstellungen, auch Alioski habe das laut eigenen Aussagen nicht gehört, „weil die Fans beim Torjubel so laut waren“. (SID)