Armstrong wollte Obama erpressen

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(AP)

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Immer neue dunkle Machenschaften von Lance Armstrong kommen ans Tageslicht. So soll der Texaner den US-Präsidenten schriftlich bedroht haben.

Immer neue Enthüllungen im Fall Lance Armstrong überlagern die Bemühungen um einen glaubwürdigen Neubeginn im Radsport. Nicht einmal vor der Erpressung des heutigen US-Präsidenten Barack Obama soll der skrupellose Doping-Betrüger Recherchen einer preisgekrönten US-Starpublizistin zufolge auf dem Höhepunkt seiner erschlichenen Popularität zurückgeschreckt sein.

Geradezu unvorstellbar radikal ging Armstrong anscheinend nicht nur im Sattel bei der Verfolgung seiner Ziele vor. Laut Recherchen der Journalistin Selena Roberts, die 2003 schon den spektakulären Baseball-Dopingfall Alex Rodriguez enthüllt hatte, wollte Armstrong im Sommer 2008 offenbar in einem Gefühl der Allmächtigkeit Obamas Teilnahme an einer Veranstaltung seiner Livestrong-Stiftung erzwingen.
Nachdem der damalige Präsidentschafts-Kandidat der Demokraten wegen seiner Europa-Reise abgesagt hatte, soll Armstrong in einer Mail an dessen Parteifreund John Kerry gedroht haben, gegen den Hoffnungsträger der Demokraten mobilzumachen.

Komplize Bill Clinton

„Wenn Krebs für die Demokratische Partei kein Thema ist, gehen wir in die Livestrong-Datenbank mit ihren Millionen von registrierten Mitgliedern und lassen alle wissen, wo die Demokratische Partei in dieser Frage steht“, hieß es laut Roberts in Armstrongs Nachricht an Kerry.
Roberts spekuliert in ihrem Online-Report weiter, Armstrong habe bis zuletzt seinen Einfluss in der Politik zum eigenen Vorteil genutzt.

So soll die überraschende Einstellung der staatlichen Ermittlungen gegen den Texaner auf Druck des früheren US-Präsidenten Bill Clinton beim zuständigen Staatsanwalt Andre Briotte zurückzuführen sein. Roberts weist diesbezüglich darauf hin, dass Armstrong just zum Zeitpunkt der Verfahrenseinstellung 100.000 Dollar für eine von Clintons Demokraten unterstützte Krebshilfe-Organisation gespendet hat.