Die Niederlage gegen PSG muss wehgetan haben, andernfalls hätte er sich auf seine üblichen Schimpftiraden gegen Schiedsrichter und das britische Rechtssystem beschränkt.

Mourinho behauptet, das Scheitern in der Champions League würde ihm nichts ausmachen, da werden sich Fans und Abramowitsch aber freuen. Niemand könne es mit ihm aufnehmen, niemand habe so viele Trophäen aufzuweisen wie er, der „Unvergleichliche“. Zwar hätten die Wenger, van Gaal oder Ancelotti ab und zu mal etwas gewonnen, aber in der Summe der Erfolge würde sein Licht heller scheinen als das aller anderen. Von Sir Alex redet er nicht, vielleicht aus Angst davor, der Schotte würde eines Tages mit zwei Stallburschen des Ferguson-Reitstalls auftauchen und ihm den Hosenboden stramm ziehen.

Unvergleichlich großmäulig, das trifft bei Chelsea nicht nur auf Mourinho zu. Da wäre Stürmer Costa, der unvergleichlich dumm und so ungestraft aggressiv auftreten darf, dass man sich wünschte, ein Vinnie Jones würde noch spielen und ihm die Vergänglichkeit von Schneidezähnen und Kniekapseln in einem Crashkurs beibringen, wie er es früher in allen Strafräumen der Insel zu tun pflegte. Klar, Joe Barton ist noch aktiv, aber der ist zahm geworden und würde heute niemandem mehr den Kopf abbeißen. Bliebe noch Roy Keane, dem einige früher nicht einmal auf einem Kindergeburtstag begegnen wollten, geschweige denn auf einem Fußballrasen. Vielleicht sollte die BBC die beiden, Costa und Keane, mal zu einer banalen Talkshow zum Thema „Positivismus in Zeiten der Völkerwanderungen“ einladen. Oder anstelle von Jeremy Clarkson für die Sendung „Top Gear“ die Niagara-Fälle in einem Range Rover hinunterfahren lassen. Und Mourinho in einem Fass dahinter.

Man könnte Mourinho natürlich auch bestrafen, indem man ihn zum englischen Nationaltrainer befördert. Er würde erfahren, was es heißt, ausschließlich englische Spieler beim Gemurkse gegen einen vermeintlich unterklassigen Gegner zu coachen. Brutale Hilflosigkeit spüren, wenn seine Spieler zum Elfmeter antreten. Die hämischen Kommentare der einheimischen Presse lesen müssen. „Also“, meint der Unvergleichliche, „dann wäre ich wirklich ein armes Schwein.“

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