/ Andy Schleck wischt alle Zweifel beiseite

(AFP)
Wie dem auch sei, die Leoparden hatten es wieder fertiggebracht, sich aus allen Unannehmlichkeiten, von denen es – „außer“ teils heftigem Wind und Regen – nicht sonderlich viele auf den 226,5 Kilometern gab, herauszuhalten.
Einer der wichtigsten Helfer für die künftigen Bergetappen, Maxime Monfort, hatte eine aus seiner Sicht „wesentlich weniger stressige Etappe“ als noch am Mittwoch hinter sich gebracht.
Der Belgier erklärte, warum: „Das lag einerseits am Regen. Wenn es regnet, bläst der Wind nämlich weniger stark. Andererseits war das Peloton auch weniger nervös als die Tage zuvor. Nicht, weil es eine Ausreißergruppe gab, sondern weil es eine lange Etappe war und eben wegen des Regens; niemand wollte Stürze riskieren.“
Homogene Mannschaft
Frank Schleck, der in den vergangenen Jahren bereits sehr oft, zu oft, Bekanntschaft mit dem Asphalt machen und letztes Jahr u.a. frühzeitig mit diversen Verletzungen an seiner linken Schulter aufgeben musste, hob zwei seiner Mannschaftskameraden hervor: „Wir wurden immer noch nicht in Stürze verwickelt, da unsere Mannschaft äußerst homogen fährt. Wir haben mit Stuart O’Grady und Fabian Cancellara zwei Leute in unserer Mannschaft, die sich gut abwechseln. Sie passen abwechselnd auf uns (Frank und Andy, d. Red.) auf. Auch Joost Posthuma leistet vorne viel Arbeit.“
Der ältere der beiden Schleck-Brüder schien den Donnerstag trotz guter „Bewachung“ dennoch nicht so leicht weggesteckt zu haben wie sein Teamkamerad Maxime Monfort: „Es war ein harter Tag. Viel Wind, viel Regen, dazu die engen Straßen. Ich hatte Andy immer drei Meter vor mir, brachte es aber so gut wie nicht fertig, zu ihm hinzufahren.“
Leichtfüßiger Eindruck
Dabei hinterlässt Frank Schleck seit Beginn der Tour de France einen sehr leichtfüßigen Eindruck, was auch der ehemalige französische Profi und heutige Fernseh- und Radio-Experte Laurent Jalabert so sieht. Frank Schleck schien überrascht, als er gestern darauf hingewiesen wurde. Er rollte die Augen, spitzte den Mund, überlegte etwas und meinte: „Ich habe mich im Rennen selbst noch nicht fahren gesehen.“
Besorgt – die einen mehr, die anderen (noch) etwas weniger – gaben sich in den vergangenen Tagen viele ehemalige Radsport-Größen, wenn sie auf Andy angesprochen wurden (siehe auch das gestrige „T“-Interview mit Cyrille Guimard, d. Red.). Der im Vorfeld als heißester Widersacher von Alberto Contador gehandelte Luxemburger wischte, wie seit Beginn der Tour, alle Zweifel beiseite: „Der Moment, um zu zweifeln, ist noch nicht gekommen, auch wenn ich sieben Sekunden den anderen Tag (acht Sekunden in Mûr-de-Bretagne, d. Red.) verloren habe. Wir sind erst in der fünften Etappe der Tour de France von insgesamt 21. Ich fühle mich eigentlich jeden Tag besser, abwarten, wie es morgen (heute) geht.“
Erste Erkenntnisse
Wenn das Wetter mitspielt – eine dichte Wolkendecke ist gemeldet, es soll aber trocken bleiben –, ist die siebte Etappe über 218 km von Le Mans nach Châteauroux für die Sprinter. Morgen könnte das 1.275 m hoch gelegene Super-Besse Sancy erste wirkliche Erkenntnisse liefern. Hoffentlich ohne Überraschungen.
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