/ Andy Schleck, wer auch sonst?
RADSPORT – Gewinner der 14. Auflage der Gala Tour de France wurde gestern Abend, wie konnte es auch anders sein, Luxemburger Radsport-Liebling Nummer eins, Andy Schleck.
Von der Gala Tour de France berichten Mario Nothum, Jenny Zeyen (Text), Jeff Lahr und Gerry Schmit (Fotos)
Vor etwa 60.000 Zuschauern – das sind die Angaben der Organisatoren – hatte sich der 25-jährige Gesamtzweite der Tour de France in den allerletzten Kilometern vom Feld abgesetzt und sich schnell entscheidendes Terrain auf seine Konkurrenten – vor allem auf seinen Bruder Frank Schleck, der die letzte Ausgabe dieses Kriteriums gewinnen konnte – gesichert.
Ein Vorsprung, den sich das „Maillot blanc“ der Frankreich-Rundfahrt nicht mehr nehmen ließ, um sich nach 2008 bereits zum zweiten Mal auf Luxemburgs Straßen durchzusetzLINK: Siehe auch Bildstrecke
60.000?
Ein wenig optimistisch waren sie wohl schon, die Schätzungen der Organisatoren über die Zuschauerzahl. Bis zu 60.000 Menschen sollen es gewesen sein. Das würde Folgendes bedeuten: Bei einer Streckenlänge von 1,7 km wären 3,4 km am Straßenrand Platz, da ja auf beiden Seiten Zuschauer stehen. Macht bei insgesamt 60.000 Besuchern 17.647 Menschen pro km, also 1.764 pro 100 m, 176 pro 10 m, 17,6 pro Meter. Angenommen, es stehen auf einem Meter drei Menschen (was schon ziemlich eng wäre), dann mussten gestern also die ganze Strecke entlang sechs Reihen stehen, um auf 60.000 Leute zu kommen, Engpässe im Parcours und Überschneidungen der Strecke nicht mit eingerechnet. Na ja. en. Hinter Andy Schleck sprintete der Belgier Philippe Gilbert auf den zweiten Platz. Der Ire Nicolas Roche beendete das Rennen auf Rang drei.
Das ganze Zeremoniell vor der Gala – u.a. wurden die Schlecks und Co. von jungen Nachwuchsmodels begleitet –, welche erstmals beim „Rousegäertchen“ startete und dort auch endete, war derart groß, dass das Rennen mit einer Stunde Verspätung anfing.
Nach dem Rennen zeigte sich Andy Schleck sehr zufrieden: „Es ist grandios, diese vielen Leute hier zu sehen. Ich freue mich, dass ich so eine Gelegenheit bekomme, um all den Zuschauern für ihre Unterstützung, die sie mir während der Tour de France entgegenbrachten, zu danken.“
Auch Andys Bruder Frank, der nach seinem dreifachen Schlüsselbeinbruch sein erstes Rennen bestritt, brachte seine Dankbarkeit zum Ausdruck: „Für uns ist es eine sehr große Ehre, hier vor all diesen Leuten fahren zu dürfen.“
Die Organisatoren des ACC Contern rund um Marcel Gilles hatten also wieder alles richtig gemacht, um Fahrer und Zuschauer zufrieden zu stellen. Und sie hatten auch noch Glück, dass der Himmel gestern seine Schleusen nicht öffnete. Es blieb trocken, womit auch die Fahrer kein unnötiges Risiko eingehen mussten.
Allen voran der erst vor drei Wochen operierte Frank Schleck. Gleich nach dem Rennen nutzte der ältere der Schleck-Brüder die Gelegenheit, um sich etwas vom Feld abzusetzen. Wohl auch um sich den zigtausenden Fans zu zeigen, hatten diese bei der Tour de France doch leider nur allzu wenig Gelegenheit, Frank die Daumen zu drücken. Allerdings nutzten auch die anderen Luxemburger Fahrer um Laurent Didier, Ben Gastauer und Christian Poos immer wieder die Chance, sich vor heimischem Publikum zu zeigen.
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