Andy Schleck: Von Saxo Bank von der Vuelta ausgeschlossen!

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Andy Schleck ist von seinem Team von der laufenden Vuelta ausgeschlossen worden, ebenso wie der Australier Stuart O'Grady. Das berichtet der spezialisierte Internet-Dienst cyclingnews.com am Dienstagnachmittag.

(aktualisiert, 07.09.2010, 15.41 Uhr)

Die beiden sollen gegen team-interne Regeln verstoßen haben. Denmach hätten beide zu tief ins Glas geschaut.

Andy Schleck habe dies gegenüber cyclingnews.com bestätigt, so die Meldung weiter, die den Luxemburger wie folgt zitiert (Übersetzung aus dem englischen): „Ich gebe zu, dass ich eine Team-Regel gebrochen habe und nach einem Abendessen noch ausging und einen Drink hatte, und dass Bjarne Riis deshalb beschloss, mich und Stuart O’Grady nach Hause zu schicken. Ich bin verantwortlich für das was ich tue, und auch wenn ich denke, dass die Entscheidung zu streng ist, respektiere ich, dass Bjarne der Boss ist und das tun muss, was er für richtig hält.“

„Nicht gedacht, dass ich etwas Falsches machen würde“

Auch gegenüber dem Tageblatt bestätigte Andy Schleck, kurz bevor er den Flieger nach Hause bestieg, den „Vorfall“: „Es war am Ruhetag. Wir haben erst gegen 22.00 Uhr gegessen, danach sind wir noch auf eine Terrasse. Bjarne hat uns gesehen, aber ich habe nicht gedacht, dass ich etwas Falsches machen würde. Bjarne hat seine Regeln, und das war wohl dagegen.“

„Ich bin natürlich traurig über die Situation“, so der 25-Jährige weiter, „ich hätte nicht gedacht, dass es so kommen würde.“ Denn Andy Schleck hatte noch was vor bei dieser Vuelta, wollte Bruder Frank zur Seite stehen, um eventuell diese Rundfahrt zu gewinnen. „Ja“, antwortete er denn auch ganz unmissverständlich auf die Frage, ob er frustriert sei.

Seine Pläne für den Rest der Saison wolle er aber nun nicht ändern: „Ich komme nun erst mal nach Hause. Danach geht’s nach Italien zum Training.“ Trotz dieser nicht vorgesehenen Ruhepause bleibt es demnach dabei: keine WM in Australien (erstes Oktober-Wochenende), sondern volle Konzentration auf die Lombardei-Rundfahrt am 16. Oktober. Der Tour-Zweite hat bekanntlich Ambitionen, diesen letzten Klassiker der Saison zu gewinnen.

Was wäre wenn…

Nun kann man natürlich spekulieren, ob dieser Rausschmiss nicht vielleicht auch „begünstigt“ wurde durch die Tatsache, dass Andy Schleck (und auch Frank) kommende Saison nicht mehr für Bjarne Riis fahren werden. Auch Stuart O’Grady werden Wechsel-Absichten zum Luxemburger Profi-Team nachgesagt.

Dass Radprofis während einer Rundfahrt auch mal Alkohol konsumieren, ist nicht unbedingt aussergewöhnlich, und das verheimlicht auch niemand im Peloton. Etappensiege etc. werden schon mal mit einem Glas Sekt oder Wein gefeiert. Nachzusehen übrigens auf Andy Schlecks Homepage (http://andyschleckofficial.com/video/andy-ill-never-forget-day), wo ein kurzes Video Andy Schlecks Abend nach seinem ersten Etappensieg bei der diesjährigen Tour de France beschreibt. Dort stößt der junge Luxemburger gemeinsam mit Riis auf den Erfolg an.

Aber alle Spekulationen sind wohl müßig. Fakt ist: Will Frank Schleck (13. mit einem Rückstand von 1.47 Minuten auf den Führenden) die Spanien-Rundfahrt gewinnen, muss er das ohne die Hilfe seines Bruders tun. Und das will auch das Team.

„Stuart O’Grady and Andy Schleck have been sent home from the Vuelta a Espana due to internal disciplinary reasons. Despite these challenges the Team will continue to race to achieve great results out of respect for the Team, la Vuelta, our Sponsors and Partners.“ heißt es nämlich in der lapidaren, vierzeiligen Mitteilung auf der Saxo-Bank-Homepage
(www.riis-cycling.com).

clc