TennisZwischen Knoxville und Petingen: Molinaro scheidet in der ersten Runde der Kyotec Open aus

Tennis / Zwischen Knoxville und Petingen: Molinaro scheidet in der ersten Runde der Kyotec Open aus
Sonst ihre Stärke, doch in der ersten Runde in Petingen tat sich Eléonora Molinaro mit ihrem Aufschlag schwer Foto: Fernand Konnen

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Eléonora Molinaro musste in der ersten Runde der Kyotec Open in Petingen die Segel streichen. Gegen die französische Teenagerin Lucie Nguyen Tan hatte die 21-Jährige bei der 7:6, 1:6, 5:7-Niederlage am meisten mit sich selbst zu kämpfen. 

Sinnbildlich für das gesamte Match besiegelten zwei Doppelfehler das Schicksal Molinaros. Beim Stande von 5:6 (30:30) im dritten Satz und eigenem Aufschlag unterliefen ihr Nummer elf und zwölf. Nguyen Tan ist eine der besten Juniorinnen Frankreichs (WTA 641) und kämpfte sich hier erfolgreich durch die Qualifikation, profitierte aber schlussendlich von der fehlerhaften Vorstellung der Luxemburgerin. Schon im ersten Satz fehlten Molinaro Timing und Länge in den Grundschlägen. Dennoch zeigte sie ein großes Kämpferherz, wehrte einen Satzball ab und holte sich den Durchgang nach genau einer Stunde im Tiebreak.

Der nächste Satz war umso kürzer. Ein frühes Break der Französin – und sie ließ nichts mehr anbrennen. Mit sichtlichem Selbstbewusstsein wuchs die 18-Jährige über sich hinaus und spielte qualitativ hochklassiges Tennis. Hart umkämpfte Ballwechsel gab es erst im letzten Satz zu sehen. Bis zum angesprochenen 5:6 verlor keine der beiden Kontrahentinnen ihren Aufschlag und Hoffnung keimte unter den heimischen Fans auf. Umso größer war die Enttäuschung bei Molinaro, als sie den ersten Matchball nach gespielten 2:35 Stunden für ihre Gegnerin mit dem Doppelfehler abgab. „Ich bin sehr enttäuscht. Momentan bin ich mehr mit mir selbst beschäftigt als mit meinen Gegnerinnen. Komischerweise hatte ich Probleme mit dem Aufschlag, der sonst sehr zuverlässig ist und auch im Doppel gut funktioniert hat. Ich wusste, dass ich etwas an meiner Taktik ändern musste, aber es ist mir nicht gelungen.“ Für Molinaro ist dieses Turnier eigentlich nur ein kurzer Abstecher. Sie ist Sophomore und gleichzeitig Mitglied der College-Mannschaft an der University of Tennessee in Knoxville, wo ihre Saison gerade zu Ende ging. „Ich war fertig mit meinen Examen (Bachelor in Physiotherapie) und ich spiele gerne hier in Petingen, deswegen war es eigentlich die perfekte Woche, um hierher zu kommen.” 

Probleme mit dem Aufschlag

College-Tennis in den USA hat sich in den letzten Jahren als ein guter Startpunkt für eine erfolgreiche Tenniskarriere herausgestellt. Spieler wie der Engländer Cameron Norrie und der US-amerikanische Jungstar Jenson Brooksby haben die harte Schule durchgemacht. Bei den Frauen sind die Top-30-Spielerinnen Jennifer Brady und Danielle Collins ehemalige College-Studentinnen. Wie es mit der langfristigen Zukunft von Molinaro aussieht, weiß die Luxemburgerin noch nicht genau, aber mit dem Tennis-Profitum hat sie noch nicht Schluss gemacht. „Es ist nicht einfach, Tennis und Universität in den USA zu jonglieren, aber ich will auf jeden Fall die vier Jahre Bachelor fertigmachen, eventuell auch ein Masterstudium. Aber ich möchte auch den Tenniscircuit nicht missen. Es kommt alles darauf an, wie ich in den nächsten zweieinhalb Jahren spiele. Mein Ranking werde ich nächste Saison wohl verlieren, dann fange ich halt wieder von vorne an. Das ist schade, aber das kann man nicht ändern.“

Momentan bin ich mehr mit mir selbst beschäftigt als mit meinen Gegnerinnen

Eléonora Molinaro

Kurzfristig ist sie in Petingen noch in der Doppelkonkurrenz vertreten. Zusammen mit Sada Nahimana aus Burundi steht sie im Viertelfinale, wo sie auf die an Nummer vier gesetzten Kubareva/Prisacariu treffen werden. Wenn sie ihren Aufschlag wiederfindet, können sich die Heimfans sicherlich noch länger an Eléonora Molinaro bei den Kyotec Open erfreuen. 

Minella eine Runde weiter

Nach dem Dreisatz-Match von Eléonora Molinaro machte es Mandy Minella am späten Mittwochabend in ihrer Erstrundenpartie in Petingen besser. Die 35-Jährige besiegte die französische Qualifikantin Elsa Jacquemot in zwei Sätzen und 1:40 Stunden mit 6:4 und 6:4. Zwei verwandelte Breakpunkte in der gesamten Partie reichten der Luxemburgerin zum Sieg. Ihre Gegnerin konnte ihrerseits keine ihrer insgesamt acht Möglichkeiten nutzen. Die Nummer sechs der Setzliste trifft am Donnerstag in der Runde der letzten 16 nun auf Kathinka von Deichmann aus Liechtenstein, die Nummer 311 der Weltrangliste. 

Mandy Minella feierte am Mittwochabend einen Zweisatz-Sieg über die Französin Elsa Jacquemot 
Mandy Minella feierte am Mittwochabend einen Zweisatz-Sieg über die Französin Elsa Jacquemot  Foto: Fernand Konnen

Im Überblick

Ergebnisse der Luxemburgerinnen, gestern:
Eléonora Molinaro (L) – Lucie Nguyen (F) 7:6, 1:6, 5:7
Elsa Jacquemot (F) – Mandy Minella (L/6) 4:6, 4:6

Programm
Heute auf dem Kyotec Court:

Nicht vor 18.30 Uhr:
Kathinka von Deichmann (LIE) – Mandy Minella (L)
Heute auf dem Loterie Nationale Court:
2. Spiel nach 16 Uhr: 

Victoria Pahlett (SWE)/Tatiana Silbereisen (L) – Tayisiya Morderger (D)/Yana Morderger (D)
3. Spiel nach 16 Uhr:
Anna Kubareva (BLR)/Andreea Prisacariu (ROU) – Eléonora Molinaro (L)/Sada Nahimana (BDI)