Formel 1Verstappen in eigener Liga: Start-Ziel-Sieg in Barcelona

Formel 1 / Verstappen in eigener Liga: Start-Ziel-Sieg in Barcelona
Alleine auf weiter Flur: Max Verstappen drehte in Spanien einsam seine Runden an der Spitze Foto: Javier Soriano/AFP

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Mit Max Verstappen kann in der Formel 1 derzeit niemand mithalten. In Barcelona deklassiert der Weltmeister die Konkurrenz. Die spanischen Hoffnungen bleiben unerfüllt.

Seine nächste Genussfahrt in Richtung Titel-Hattrick versetzte Formel-1-Überflieger Max Verstappen ins Schwärmen. „Es ist ein Riesenvergnügen, so ein Auto fahren zu dürfen“, sagte der Red-Bull-Fahrer nach seinem erdrückend überlegenen Start-Ziel-Sieg am Sonntag in Barcelona. Beim fünften Erfolg im siebten Saisonrennen hatte der Niederländer am Ende satte 24 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Lewis Hamilton im Mercedes. Dritter wurde George Russell im zweiten Silberpfeil. 

„Das war Meisterklasse“, lobte Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Boxenfunk seinen Chefpiloten. Verstappen baute mit seinem nie wirklich gefährdeten 40. Karrieresieg seinen Vorsprung in der WM-Gesamtwertung auf 53 Punkte vor Teamkollege Sergio Perez aus. Der Mexikaner rettete sich nach Platz elf in der Qualifikation noch auf den vierten Rang. 

Auch das zeigte die anhaltende Stärke des Red Bull. Zwar verbesserten die Verfolger von Mercedes, Ferrari oder Aston Martin ihre Autos in Katalonien mit technischen Upgrades, doch viel näher an den Branchenführer um Verstappen kam niemand heran. 

Zur Enttäuschung der mehr als 100.000 Fans konnten weder der zuletzt so starke Fernando Alonso noch Ferrari-Fahrer Carlos Sainz für einen spanischen Podiumsplatz beim Heimrennen sorgen. Veteran Alonso fuhr im Aston Martin als Siebter sein bislang schlechtestes Ergebnis dieser Saison ein. Sainz wurde hinter Perez Fünfter. 

Mercedes-Taktik geht auf

Unter dunklen Wolken musste Red-Bull-Star Verstappen nur bis zur ersten Kurve wirklich kämpfen, um seine erste Pole Position in Barcelona zu verteidigen. Sainz setzte ihm im Ferrari zu, aber Verstappen behauptete seine Führung und baute dann seinen Vorsprung schnell aus.

Pech hatte Lando Norris, der Platz drei gleich an Lewis Hamilton verlor und sich dann bei einer Kollision mit dem Mercedes seines Landsmann noch den Frontflügel am McLaren demolierte. Norris musste wenig später zur Box abbiegen. Hamilton wurde nach dem kurzen Scharmützel von Lance Stroll im Aston Martin überholt.   

An der Spitze kontrollierte Verstappen mühelos das Rennen. Dahinter entwickelte sich der erwartete Strategie-Wettbewerb. Sainz und Stroll setzten auf einen frühen Boxenstopp, das Mercedes-Duo Hamilton und Russell blieb deutlich länger auf der Strecke. Die Taktik der Silberpfeile ging auf. Die beiden Briten konnten sich nach ihren Reifenwechseln die Podiumsplätze endgültig sichern. „Was für ein Resultat, das haben wir so nicht erwartet“, sagte Hamilton. 

Die einzige Sorge für den überragenden Verstappen waren indes die Streckenränder. Mehrfach räuberte der WM-Spitzenreiter zu weit über die Randsteine, ihm drohte daher eine Zeitstrafe der Rennkommissare. So weit ließ es Verstappen jedoch nicht mehr kommen. Cool verwaltete er seinen enormen Vorsprung und rollte einmal mehr als Sieger ins Ziel – auch weil der von vielen erhoffte Regen ausblieb.

Im Überblick

Großer Preis von Spanien: 1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:27:57,940 Stunden, 2. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 0:24,090 Minuten zurück, 3. George Russell (Großbritannien) Mercedes 0:32,389, 4. Sergio Perez (Mexiko) Red Bull 0:35,812, 5. Carlos Sainz jr. (Spanien) Ferrari 0:45,698, 6. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 1:03,320, 7. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin 1:04,127, 8. Esteban Ocon (Frankreich) Alpine 1:09,242, 9. Zhou Guanyu (China) Alfa Romeo 1:11,878, 10. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine 1:13,530, 11. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 1:14,419, 12. Yuki Tsunoda (Japan) AlphaTauri 1:15,416, eine Runde zurück: 13. Oscar Piastri (Australien) McLaren, 14. Nyck de Vries (Niederlande) AlphaTauri 1, 15. Nico Hülkenberg (Deutschland) Haas 1, 16. Alexander Albon (Thailand) Williams 1, 17. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 1, 18. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas 1, 19. Valtteri Bottas (Finnland) Alfa Romeo 1, 20. Logan Sargeant (USA) Williams 1

WM-Wertung: 1. Verstappen 170 Punkte, 2. Perez 117, 3. Alonso 99, 4. Hamilton 87, 5. Russell 65, 6. Sainz jr. 58, 7. Leclerc 42, 8. Stroll 35, 9. Ocon 25, 10. Gasly 15, 11. Norris 12, 12. Hülkenberg 6, 13. Piastri 5, 14. Bottas 4, 15. Zhou 4, 16. Tsunoda 2, 17. Magnussen 2, 18. Albon 1

Teamwertung: 1. Red Bull 287 Punkte, 2. Mercedes 152, 3. Aston Martin 134, 4. Ferrari 100, 5. Alpine 40, 6. McLaren 17, 7. Haas 8, 8. Alfa Romeo 8, 9. AlphaTauri 2, 10. Williams 1