T71 DüdelingenTrotz schwierigem Saisonstart: Kevin Moura sieht noch lange keinen Grund zur Panik

T71 Düdelingen / Trotz schwierigem Saisonstart: Kevin Moura sieht noch lange keinen Grund zur Panik
Kevin Moura (in Schwarz) weiß, dass ihm und seinen Teamkollegen noch die Spielpraxis fehlt, und betont, dass man in Düdelingen noch etwas Geduld haben muss Foto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Mit drei Niederlagen in vier Spielen verlief der Saisonstart des T71 Düdelingen schwieriger als erhofft. Mit Kevin Moura steht nur noch ein Spieler der letztjährigen Mannschaft in der Startfünf. Der neue Kapitän weiß, dass man beim Meister Geduld haben muss, und ist sich im Gespräch mit dem Tageblatt sicher, dass mit zunehmender Spielpraxis auch die Erfolge zurückkehren werden.

Tageblatt: Mit einem Sieg in vier Spielen war der Saisonstart für Düdelingen schwierig. Wo sehen Sie aktuell die größten Schwierigkeiten?

Kevin Moura: Das größte Problem ist einfach, dass wir kein Match wirklich zu Ende gespielt haben. Wir haben während 28 bis 30 Minuten guten Basketball gezeigt, haben die Partien an sich dominiert und lagen in Führung. Doch in den letzten Minuten haben wir es dann jeweils, man muss es einfach so sagen, verkackt. Man muss bedenken, dass das Team jung ist. Uns fehlt schlichtweg die Erfahrung und so verpassten wir es einfach, den Sack zuzumachen.

Eine große Rolle spielt bestimmt auch die Tatsache, dass Sie der einzige Spieler in der Startfünf sind, der auch in der letzten Saison schon in Düdelingen gespielt hat …

Jo (Hoeser) und ich sind ja die beiden Einzigen im Kader, die in der letzten Saison auch viel Spielzeit bekommen haben. Wenn man das bedenkt, dann kann man aktuell noch gar keinen richtigen Spielrhythmus haben. Im Moment wissen wir noch nicht so richtig, wer zum Schluss den Ball bekommen soll. In einigen Situationen haben wir bemerkt, dass wir uns einfach noch finden müssen. Das geht einfach nicht beim Training, da braucht man Spielpraxis, um weiterzukommen.

Dennoch sehen Sie sicherlich noch keinen Grund, in Panik zu verfallen?

Auf keinen Fall. Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn man sich jetzt zu sehr stresst, hilft es dem Team auch nicht weiter, dann wird man nur nervös. Ich sage es immer so: Im Basketball gibt es zwar zwei Punkte, wenn man eine Partie gewinnt; wenn man verliert, erhält man aber trotzdem noch immer einen Zähler. Anders als im Fußball und anderen Sportarten fällt man daher nicht so schnell zurück und nach einigen wenigen gewonnenen Spielen kann die Welt sehr schnell wieder anders aussehen. Bei uns ist der Fokus nun auf das Spiel am Samstag gegen den Racing gerichtet. Für uns ein wichtiges Spiel, denn mit einem Sieg würde das Selbstvertrauen zurückkehren, das wäre wichtig und eine 2:3-Bilanz klingt schon viel besser als ein 1:4.

Auch der neue Modus – acht von zwölf Mannschaften ziehen immerhin ins Play-off ein – dürfte dem Team da entgegenkommen …

In Düdelingen weiß man aus Erfahrung, dass es wichtig ist, zum Schluss der Saison eingespielt und voll da zu sein. Man hat es ja auch schon einmal erst am letzten Spieltag ins Play-off geschafft und ist dann noch Meister geworden. Im Play-off trifft der Achte auf den Ersten, da ist alles möglich und die Reise kann noch sehr weit gehen.

Sie haben über die aktuellen Probleme gesprochen, wo sehen Sie dann jetzt schon positive Aspekte?

Das Team hält jederzeit zusammen und gibt nicht auf. Es ist dieser Kampfgeist, der wichtige „Fighting Spirit“, der mich positiv stimmt. Die beiden Spiele gegen Heffingen und Walferdingen waren ja auch sehr knapp, höher als auf zehn Punkte – am Wochenende gegen die Sparta – haben wir bisher ja auch noch nicht verloren. Die beiden Neuzugänge Joé (Kalmes) und Philippe (Arendt) kenne ich ja auch schon aus dem Nationalteam, meiner Meinung nach passen sie perfekt ins Team. Wir müssen eben einfach nur noch lernen, was man in welcher Situation besser machen kann. Wie erwähnt hilft da nur Spielpraxis. Es ist ja immer einfach gesagt, dass das Team vom Papier her sehr stark ist, das muss man auch erst einmal lernen umzusetzen. 

Nach dem Rücktritt von Tom Schumacher sind Sie nun Spielführer beim T71, wie stark hat sich Ihre Rolle in dieser Saison verändert?

In Walferdingen durfte ich auch bereits die Rolle des Kapitäns übernehmen, doch bei einem so großen Team wie Düdelingen ist dies noch ein wenig anders, für mich ist das eine sehr große Ehre. Ich versuche die Mannschaft bestmöglich zusammenzuhalten, sodass am Ende des Tages niemand sauer auf den anderen ist. Zudem versuche ich, jeden so zu motivieren, dass er das Beste aus sich herausholen kann. 

Düdelingen ist der amtierende Meister, hat im letzte Jahrzehnt reihenweise Titel gewonnen, spüren Sie trotz der vielen Veränderungen noch immer einen gewissen Erfolgsdruck?

Alle im Verein verstehen, dass ein großer Umbruch stattgefunden hat, das ganze einfach Zeit braucht und man jetzt auch ein wenig Geduld haben muss. Dass dennoch ein gewisser Druck da ist, ist meiner Meinung nach normal. Wenn man in der ersten Liga spielt, muss man auch damit zurechtkommen können. Für mich ist es noch mehr Motivation, in jedem Spiel auch Vollgas zu geben.

Spürt man denn noch immer die Aura von Tom Schumacher und Frank Muller, die den Verein über eine so lange Zeit stark geprägt haben?

Das spürt man schon noch, es ist ja auch erst ein paar Monate her, dass beide zurückgetreten sind. In dieser Saison wird sich das wohl auch noch nicht ändern, das wird wohl erst in der kommenden Saison etwas anders sein. Auch das, denke ich, ist ganz normal. Der T71 ist einfach ein Team, in das so viele Menschen auch so viel Zeit und Geld investiert haben, da will man am Ende des Tages einfach auch gewinnen.