AXA LeagueStandard verliert unerwartet gegen Mersch

AXA League / Standard verliert unerwartet gegen Mersch
Mit neun Treffern war Amer Karamehmedovic bester Werfer der Partie Foto: Jerry Gerard

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Der HC Standard hat erstmals ein Spiel gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenhälfte verloren. Gegen Mersch mussten die Hauptstädter gestern einen Rückschlag im Kampf um den begehrten sechsten Platz hinnehmen. Mit 26:27 setzten sich die Gäste durch.

Die Saison hat zwar gerade erst begonnen, trotzdem kam es gestern Abend in Bonneweg bereits zu einem richtungsweisenden Spiel im Kampf um den begehrten sechsten Platz. Aufsteiger Standard, der nach drei Siegen die Nase in der „Mikromeisterschaft“ vorn hatte, empfing den zweiten Aufsteiger Mersch.

Die Anfangsphase des Spiels war relativ ausgeglichen, beide Mannschaften ließen es ruhig angehen, so stand es nach fünf Minuten erst 1:1. Standard kam danach allerdings besser ins Spiel und ging durch schnelles Umschaltspiel in Führung. Jedoch schlichen sich immer wieder technische Fehler und einfache Ballverluste ein, sodass die Partie weiter ausgeglichen blieb. Mersch nutzte diese gekonnt aus, um an den Hauptstädtern dranzubleiben, sodass diese nicht davonziehen konnten.

Der HC Standard machte weiterhin den sichereren Eindruck, konnte sich aber nie richtig absetzen, was auch einer mangelhaften Chancenverwertung und unstabilen Defensive geschuldet war. Die Merscher lauerten auf ihre Konterchancen, die vor der Pause aber nicht mehr so schnell umgesetzt wurden, als dies noch zu Beginn der Partie der Fall war. Als der Standard nach 25 Minuten mit 13:9 führte, sah es erst so aus, als könnten die Hausherren dennoch davonziehen. Mersch stemmte sich aber weiter dagegen, sodass man noch vor der Pause wieder auf zwei Tore rankam. Besonders die sieben Treffer von Amer Karamehmedovic hielten die Merscher zu diesem Zeitpunkt in der Partie. Zwei weitere Tore sollten in der zweiten Hälfte folgen. Trotz der Freude über den Sieg war der beste Torschütze der Partie noch nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung: „Ich bin noch jung und gebe mein Bestes. Mein Spiel war schon ganz gut, es kann aber noch um einiges besser werden“, so Karamehmedovic. Nach 30 Minuten stand es 15:13.

Beide Mannschaften begannen die zweiten Hälfte gleichermaßen ausgeglichen. Der Standard ging wieder in Führung, konnte seinen Vorsprung aber nicht ausbauen, sodass Mersch immer wieder rankam. Nach 50 Minuten stand es immer noch 23:23, die Partie war weiterhin offen, was auf eine spannende Schlussphase hindeutete.

In der 52. Minute ging Mersch erstmals seit der ersten Minute in Führung, der Standard konnte aber schnell wieder ausgleichen und den 24:23-Rückstand in eine 25:24-Führung umwandeln. Auch diese konnte Mersch wieder kontern und ein weiteres Mal in Führung gehen. Nachdem der Standard erneut ausglich, waren es am Ende aber etwas überraschend die Merscher, die den endgültigen Schlusspunkt setzten. Mit nur einem Tor Vorsprung konnte sich die Mannschaft von Trainer Ricky Benz behaupten.

„Unser Gegner war heute favorisiert, wir gaben aber unser Bestes. Wir hatten uns gut auf dieses Spiel vorbereitet und hatten sogar ein Extra-Training. Ein positives Ergebnis für uns“, freute sich Karamehmedovic nach dem Spiel.

Standard-Trainer Lionel Pérignon war sich bewusst, dass seine Mannschaft nach den Leistungen der vergangenen Wochen das Spiel als Favorit bestritt: „Die Energie aus den vergangenen Wochen hat es uns erlaubt, drei wirklich schöne Siege zu feiern. Wir haben uns riesig gefreut. Die Spieler unserer Mannschaft sind es aber nicht gewohnt, so viele Spiele nacheinander zu machen. Sie arbeiten tagsüber, dann kommt abends noch ein Spiel. Die Müdigkeit war sichtbar“, so Pérignon: „Ohne den kollektiven Sieg von Mersch abzuwerten, glaube ich, dass wir heute nicht bei 100 Prozent waren. Wir hatten defensiv Schwierigkeiten und waren im Angriff nicht effektiv genug. Zudem haben wenige Torhüter-Paraden zu der Niederlage geführt“, so der Trainer der Hauptstädter nach einer doch etwas überraschenden Niederlage.

Statistik

Standard: Zuzo, Seresse – Kermel 3, Nguyen 1, Massard-Chenet 8, Matruchot 4, Kwong 2, Cioban 2, Pérignon 1, Kremer 3, Andriuzzi 2, Spadafora 
Mersch: Spiewak, Wellens – Kurtisi, Diedenhofen, Huberty, Kratovic 6, Magalhaes, Epps 2, Czaika, Starcevic, Karamehmedovic 9, Buchheimer 1, Secara 5, Streitz, Metzler 4 
Schiedsrichter: Linster/Rauchs 
Siebenmeter: Standard 6/6 – Mersch 2/2 
Zeitstrafen: Standard 4 – Mersch 5 
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 3:2, 15’ 6:4, 20’ 9:8, 25’ 12:9, 30’ 15:13, 35’ 17:14, 40’ 19:17, 45’ 22:20, 50’ 23:23, 55’ 24:24 
Zuschauer: 50 (geschätzt)