Kyotec OpenNachwuchstalent Marie Weckerle hat Tennis im Blut und träumt von einer Profi-Karriere

Kyotec Open / Nachwuchstalent Marie Weckerle hat Tennis im Blut und träumt von einer Profi-Karriere
Marie Weckerle schied gestern in der ersten Runde der Kyotec Open aus Foto: Fernand Konnen

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Auf der großen Tennisbühne stehen, bei Grand Slams spielen und sich mit den Besten der Welt messen: Die Ziele von Marie Weckerle sind hoch gesteckt, die 18-jährige Luxemburgerin träumt davon, Profi-Tennisspielerin zu werden.

Die Überraschung gegen die Lettin Diana Marcinkevica hat Marie Weckerle am Dienstag zwar verpasst, für die Nachwuchstennisspielerin war es dennoch ein guter Tag. Die 18-Jährige durfte bei den Kyotec Open wertvolle Erfahrung auf ihrem Weg zum Tennisprofi sammeln. „Ich spiele, um zu lernen“, sagt sie.

Es war von Beginn an klar, dass die Lettin die Favoritenrolle in Petingen einnehmen würde: „Ich habe aber alles versucht und gekämpft. Ich hätte vielleicht einige Spiele mehr gewinnen können“, so Weckerle selbstkritisch nach der 1:6, 2:6-Niederlage: „Es stand oft 40:40, meine Gegnerin hat das Spiel dann aber immer aufgrund ihrer Erfahrung gewonnen. Ich hätte sicherlich noch ein bisschen besser spielen können. Insgesamt war es aber ein gutes Match.“ Woran sie noch arbeiten muss, weiß die junge Luxemburgerin aber genau. Besonders ihr Aufschlag sei noch verbesserungsfähig, „ich muss aber auch variabler werden. Wenn man immer die gleichen Bälle spielt, gewöhnen sich meine Gegnerinnen irgendwann daran.“ Ihre Stärke sieht sie derweil in einem aggressiven Spielstil.

Verletzungspech

Tennis spielt bereits seit ihrer Kindheit eine Hauptrolle in Weckerles Leben. Dass sie sich bereits früh für die gelbe Filzkugel interessierte, ist aber eigentlich kein Wunder. Denn schon ihre Eltern spielten Tennis. Das Interesse für die Sportart haben sie an Marie und ihre Geschwister weitervererbt. „Ich habe immer nach der Schule im Klub gespielt“, erzählt sie. Im Alter von 15 Jahren entschied sie sich dann dazu, ihr Hauptaugenmerk auf das Tennis zu legen.

 Foto: Fernand Konnen

Ihre schulische Ausbildung setzt sie seitdem in Frankreich per „homeschooling“ am CNED („Centre national d’enseignement à distance“) fort. Tagsüber trainiert sie in Reims und widmet jede freie Minute dem Sport – abends arbeitet sie dann mit Lehrern für die Schule. Es sei wichtig, einen Abschluss zu haben, sagt Weckerle, die aber unbedingt Tennis-Profi werden will. „Ich werde mir nach meinem Abschluss im Sommer drei Jahre Zeit für meine Karriere geben“, so die Spielerin der Spora, die gleichzeitig vorhat, ein Studium anzufangen: „Wenn ich im Tennis vorankomme, werde ich danach sicherlich weitermachen. Falls es nicht gut läuft, habe ich mit dem Abschluss aber auch einen Plan B.“

Dass es aber nicht immer nach Plan läuft, bekam der Youngster zu Beginn des Jahres zu spüren: Weckerle wurde in ihren Plänen weit zurückgeworfen. „Ich hatte mich zu Beginn der Saison an der Schulter verletzt und konnte lange nicht spielen. Ich musste sehr lange trainieren, um wieder richtig in Form zu kommen“, erzählt sie: „Ich habe mich danach auch anfangs nicht mehr wohl auf dem Platz gefühlt und dadurch viel Zeit verloren. Und auch die ersten Turniere nach der Verletzung liefen nicht gut. Ich konnte keine guten Ergebnisse erzielen. Erst seit knapp drei Monaten läuft es wieder besser.“ 

Wertvolle Erfahrung

Für Weckerle steht nun eine „période foncière“ an – in den kommenden vier Wochen wird sie ein hartes Trainingsprogramm durchlaufen, um für den Beginn des neuen Jahrs gewappnet zu sein. Ab Januar will sie nämlich vermehrt an ITF-Turnieren teilnehmen. „Das Ziel ist es, so viele 15.000er und 25.000er wie möglich zu spielen, um dann irgendwann an WTA-Turnieren teilnehmen zu können“, sagt sie. 

Erste Erfahrungen auf der großen Tennisbühne durfte die 18-Jährige schon sammeln. Bei den BGL BNP Paribas Luxembourg Open erhielt sie im September eine Wildcard für die Qualifikation. Gegen die Spanierin Cristina Bucsa (WTA 162) gab es zwar eine 1:6, 2:6-Niederlage, „ich bin aber sehr dankbar, dass ich die Möglichkeit bekommen habe, dort teilzunehmen. Es war eine mega Erfahrung. Neben den besten Spielerinnen zu trainieren, mit ihnen zu essen, das war wirklich toll“, erinnert sie sich: „Und ich habe mich gar nicht mal so schlecht geschlagen.“ 

Bei den Kyotec Open nutzte Weckerle nun die Gelegenheit, auch den Spielstil anderer Teilnehmerinnen zu beobachten und selbst weiter Erfahrung zu sammeln. „Auf meinem Level bekommt man nicht oft die Möglichkeit, an solchen Wettbewerben teilzunehmen. Solche Turniere helfen mir dabei, mich weiterzuentwickeln.“ 

Im Überblick

Resultate der Luxemburgerinnen, gestern:
Marie Weckerle (L) – Diana Marcinkevica (LAT) 1:6, 2:6
Weckerle (L)/Chlpac (ARG) – Belgraver/Nguyen (beide F) 7:6, 0:6, 8:10
Molinaro (L)/Nahimana (BDI) – Haverlag (NL)/Klasen (D) 6:4, 6:4
Brdarevic/Savic (beide L) – Pahlett (SWE)/Silbereisen (L) 3:6, 1:6

Programm
Heute auf dem KYOTEC Court:

Nicht vor 17.30: Eléonora Molinaro (L) – Lucie Nguyen (F)
Nicht vor 19.00: Elsa Jacquemot (F) – Mandy Minella (L/6)