Damen-BasketballNach fünf Jahren Pause: Die FLBB-Damen treten wieder in der EM-Qualifikation an

Damen-Basketball / Nach fünf Jahren Pause: Die FLBB-Damen treten wieder in der EM-Qualifikation an
Esmeralda Skrijelj und Co. dürfen sich nach dem Sieg bei der Kleinstaaten-EM wieder eine Etage höher beweisen  Foto: FIBA

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Erstmals seit 2016 bestreiten die FLBB-Damen am Donnerstagabend wieder ein offizielles Qualifikationsspiel. In der Kampagne für die EM 2023 treffen Nadia Mossong und Co. um 19 Uhr im Gymnase der Coque auf die Schweiz und wollen beweisen, dass sie auch ein Level höher bestehen können.

Die Vorfreude im Luxemburger Lager könnte nicht größer sein: Erstmals seit dem 23. November 2016 – eine 54:94-Niederlage gegen Deutschland – bestreiten die FLBB-Damen am Donnerstagabend im Gymnase der Coque wieder ein EM-Qualifikationsspiel. Eine Belohnung, die sich die Basketball-Damen mehr als verdient haben, immerhin konnte sich das Team von Head-Coach Mariusz Dziurdzia im Sommer den Titel bei der Kleinstaaten-EM in Zypern holen und will sein Potenzial nun wieder ein Level höher unter Beweis stellen. Mit der Schweiz wartet in der Qualifikation für die EM 2023 gleich zum Auftakt der wohl leichteste Gegner der Gruppe H, immerhin stehen die FLBB-Damen in der Weltrangliste auf Rang 56 und somit zwei Plätze vor ihrem Gegner. Mit Italien (13.) am Sonntag und der Slowakei (23.) – im zweiten Zeitfenster im November 2022 – warten dann jedoch zwei Gegner eines ganz anderen Kalibers.

Doch Mariusz Dziurdzia kann in diesem ersten Zeitfenster nicht auf das gleiche Team zurückgreifen, das im Juli in Nikosia noch alle Begegnungen gewinnen konnte. Schmerzlich vermissen dürfte der Trainer vor allem die drei USA-Studentinnen. Anne Simon, Svenia Nurenberg und Julija Vujakovic kombinieren am College in Nordamerika, wo die Saison erst in dieser Woche begann, bekanntlich Studien und Basketball und wurden für die Länderspiele nicht freigestellt: „Wir haben wirklich alles versucht, aber leider hat es nicht geklappt. Sie spielen eine entscheidende Rolle im Team, ihr Fehlen tut natürlich weh“, bedauert der Coach. Umso mehr, da mit Tessy Hetting, Michèle Orban und Laure Diederich gleich drei erfahrene Spielerinnen in den letzten Monaten ihren Rücktritt aus der FLBB-Auswahl erklärten, die nicht nur die wichtige Körpergröße, sondern vor allem immer eine hervorragende Stimmung und Einstellung mitbrachten: „Diese Spielerinnen haben Sommer für Sommer geopfert, um für das Nationalteam zu spielen. Abzusagen kam für sie nie infrage, die Motivation war stets da.“

Dziurdzia wünscht sich eine solche Einstellung auch von der nächsten Generation: „Es wäre wichtig, wenn sich ein Kern entwickeln würde, der das Nationalteam genauso ernst nimmt.“ Und so wird es nun auch auf die jungen Talente ankommen, die ihre Chance teilweise schon früher als erwartet erhalten. Gespannt darf man da auf die Düdelingerin Faith Ehi Etute sein, die erst im Oktober ihren 16. Geburtstag feierte, in der LBBL in dieser Saison aber bereits starke Matches ablieferte: „Sie ist für ihr Alter sehr reif und kann sich berechtigte Hoffnungen auf Spielminuten machen“, erklärt der Trainer. 

Zurück in der Coque

Eine gute Nachricht gab es für den Nationaltrainer dann aber doch noch. Denn mit der ehemaligen Profi-Spielerin Nadia Mossong hat sich eine der „Oldies“ dazu entschieden, für dieses November-Zeitfenster doch zur Verfügung zu stehen. Die 35-jährige Düdelingerin befindet sich in einer bestechenden Form und ist nicht umsonst zurzeit die stärkste luxemburgische Spielerin in der LBBL: „Mit ihrer Erfahrung ist sie auch für die jungen Spielerinnen sehr wichtig“, betont Dziurdzia. Und mit Magaly Meynadier, die in dieser Saison in der deutschen Damen-Bundesliga wieder für die Saarlouis Royals aufläuft und jeden Montag mit dem Nationalteam trainieren darf, sowie Lisa Jablonowski, die in der italienischen Serie A1 spielt, sind auch die beiden Profis mit dabei. 

Mariusz Dziurdzia ist sich bewusst, dass beim Comeback auf höchstem europäischem Niveau noch nicht alles reibungslos laufen wird, ist sich allerdings sicher, dass er ein Team mit viel Potenzial besitzt. Dennoch wäre es ihm lieber, wenn man auch bei den Damen – wie es bei den Herren momentan üblich ist – eine Vorqualifikation spielen könnte, in der nicht die ganz großen Brocken wie etwa Italien warten würden. Vor fünf Jahren war gerade dies, neben einem anstehenden Umbruch im Team, einer der Gründe – Luxemburg traf u.a. auf Europameister Serbien –, um erst einmal ein Niveau tiefer anzutreten. Trotzdem hoffen die Luxemburger, vielleicht bereits heute Abend für eine erste kleine Überraschung sorgen zu können: „Das Team ist heiß und wir werden alles geben, um sie zu ärgern.“ Es ist gleichzeitig das erste große Basketball-Spiel in der Coque seit Februar 2020 und so hofft der Coach auch auf die wichtige Unterstützung des Publikums.

Im Überblick

Der Luxemburger Kader: Joy Baum, Liz Irthum, Cathrin Wolff (alle Gréngewald Hostert), Charlie Bidinger (Musel Pikes), Zoé Braun, Laetitia Schumacher (beide AB Contern), Michelle Dittgen, Faith Ehi Etute, Mandy Geniets, Nadia Mossong, Catherine Mreches (alle T71 Düdelingen), Lisa Jablonowski (Costa Masnaga/I), Magaly Meynadier (Saarlouis Royals/D), Estelle Muller (TS Jahn München/D), Esmeralda Skrijelj (Amicale Steinsel); Coach: Mariusz Dziurdzia, Assistant-Coach: Jérôme Altmann

Das Programm: 
EM-Qualifikation 2023, Gruppe H:
Donnerstag, 11. November:

18.00: Slowakei – Italien
19.00: Luxemburg – Schweiz (in der Coque)
Sonntag, 14. November:
17.00: Schweiz – Slowakei
18.00: Italien – Luxemburg