BasketballNach dem Sieg gegen den Kosovo haben die FLBB-Herren noch nicht genug

Gefeiert wurde am Donnerstagabend nicht mehr. Nach dem doch etwas überraschenden Erfolg in der „Pristina-Bubble“ gegen Gastgeber Kosovo kehrte die FLBB-Auswahl rasch ins Hotel zurück und nach dem Abendessen und einem kurzen Zusammenkommen in der Lobby ging es auch schon ins Bett. Nach dem Spiel ist bekanntlich vor dem nächsten Spiel und so richtete sich der Fokus direkt auf die letzte Partie der Vorqualifikation, die die Spieler um Kapitän Alex Laurent heute Nachmittag um 16 Uhr gegen Island bestreiten werden. Ein Match, in dem es noch um etwas geht, denn die FLBB-Herren besitzen in der Gruppe B immer noch Chancen auf den Einzug in die nächste Qualifikationsphase. Eine Tatsache, die doch etwas überraschend kommt, wie auch Ben Kovac betont: „Um ehrlich zu sein, hatte ich überhaupt nicht mit dem Gedanken gespielt, dass wir uns für die nächste Runde qualifizieren könnten, als wir in diese Qualifikationskampagne gestartet sind.“

„Wir wollen mehr“, rief somit auch Nationalcoach Ken Diederich die Devise für das heutige Island-Spiel aus. Nachdem sein Team erstmals in der rezenten Vergangenheit und erstmals, seitdem er das Amt des Nationaltrainers im Jahr 2016 übernommen hat, zwei Begegnungen in einer Qualifikationskampagne gewinnen konnte, dürfte die Euphorie innerhalb der Mannschaft groß sein. Auf diese baut auch der Trainer, der sich sicher ist, dass sein Team mit dem nötigen Willen über 40 Minuten den Basketball spielen kann, den es benötigt, um gegen das bisherige Top-Team der Gruppe B gewinnen zu können: „Wir wissen, dass Island die beste Mannschaft ist, beim letzten Mal haben wir die erste Halbzeit gegen sie gewonnen und lagen bis zur 25. Minute in Führung.“ Dann folgte im November im Hinspiel, das in der „Bubble“ in Bratislava ausgetragen wurde, jedoch der Einbruch. Das Team aus dem Norden ließ sich nicht zweimal bitten und siegte am Ende vielleicht etwas zu deutlich mit 90:76. Es waren die Schwäche von der Dreier-Linie und zu viele einfache Ballverluste, die den FLBB-Spielern am Ende einen Strich durch die Rechnung gemacht hatten. 

Dass sie es besser können, unterstrichen sie dann im darauffolgenden Spiel gegen die Slowakei, in dem im November der erste Erfolg in dieser Vorqualifikation heraussprang, und am Donnerstag gegen den Kosovo. Ein mannschaftliche Geschlossenheit, eine starke Defensive und ein vollzogener Lernprozess, durch den man auch in schwächeren Phasen keinen zu großen „Run“ kassiert. Genau so wollen Rugg, Vujakovic und Co. auch heute Abend wieder auftreten. Und genau diesen Zusammenhalt braucht man, um das Team um den in Spanien spielenden Tryggvi Hlinason, den in Litauen unter Vertrag stehenden Elvar Fridriksson oder den in der deutschen Bundesliga auflaufenden Jon Axel Gudmundsson schlagen zu können.

Fest steht, dass die Spieler von Ken Diederich ihre Partie gegen Tabellenführer Island, der bereits in der nächsten Qualifikationsrunde steht, auf jeden Fall gewinnen müssen. Sollte eine weitere Überraschung gelingen, dann sind alle Augen auf die letzte Partie der Vorqualifikation zwischen der Slowakei und dem Kosovo gerichtet. Hinter Island weisen zurzeit alle drei Teams zwei Siege und drei Niederlagen auf und durch diese Dreier-Konstellation belegt Luxemburg zurzeit den zweiten Rang. Diese wird nach dem heutigen Abend jedoch keinen Bestand mehr haben und demnach müsste Luxemburg dem Kosovo die Daumen drücken. Denn gegen den Gastgeber der aktuellen „Bubble“ hat das FLBB-Team durch den Sieg am Donnerstag den direkten Vergleich gewonnen – während das Hinspiel mit 80:84 verloren ging, siegte man vorgestern auf zehn Punkte (99:89). Bei einem Punktgleichstand mit der Slowakei wären die Luxemburger Basketballer hingegen ausgeschieden. Denn während das Hinspiel vor einem Jahr mit 65:73 verloren ging, siegte man beim Rückspiel im November „nur“ mit 77:73.

Doch egal wie es heute ausgehen wird, die FLBB-Herren werden mit einem positiven Gefühl aus Pristina zurückkehren und mit dem Wissen, dass man die erfolgreichste Qualifikation der rezenten Vergangenheit gespielt hat. Denn wann Luxemburg zuletzt zwei oder sogar drei Siege einfahren konnte, daran kann sich keiner mehr erinnern.