MotorsportMick Schumacher in der Formel 1 – Der Name ist zurück

Motorsport / Mick Schumacher in der Formel 1 – Der Name ist zurück
MIck Schumacher tritt in sehr große Fußstapfen Foto: AFP/Ferrari

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30 Jahre nach dem Debüt seines berühmten Vaters erhält auch Mick Schumacher ein Formel-1-Cockpit. Der Sohn des Rekordweltmeisters hat es allen Skeptikern gezeigt – doch seine eigentliche Arbeit beginnt erst.

Für Mick Schumacher geht ein Kindheitstraum in Erfüllung, für die Formel 1 ist es die größte Geschichte seit Jahren: Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher erhält in der kommenden Saison ein Stammcockpit bei Haas, das gab der US-Rennstall gestern im Vorfeld des Großen Preises in Bahrain (Sonntag, 18.10 Uhr/RTL und Sky) bekannt.

„Die Aussicht, im kommenden Jahr in der Formel 1 zu starten, macht mich unglaublich glücklich, ich bin einfach sprachlos“, sagte der 21-Jährige, der auch und gerade seinen Eltern dankte: „Ich weiß, dass ich ihnen alles verdanke. Ich habe immer daran geglaubt, dass ich meinen Traum von der Formel 1 erreiche.“

Wie Schumacher wird 2021 auch der Russe Nikita Masepin neu zum Team stoßen, das hatte Haas schon am Dienstag verkündet. Mit drei Punkten sind die Amerikaner Vorletzter der Konstrukteurswertung. Haas hatte im Oktober die Trennung von den langjährigen Stammpiloten Romain Grosjean (Frankreich) und Kevin Magnussen (Dänemark) bekannt gegeben.

Schumacher, Mitglied der Ferrari-Nachwuchsakademie, folgt damit ziemlich genau 30 Jahre später auf seinen berühmten Vater. Der heute 51-jährige Michael Schumacher hatte 1991 in der Formel 1 für Jordan debütiert, er feierte bis zu seinem endgültigen Karriereende 2012 insgesamt 91 Grand-Prix-Siege sowie sieben WM-Titel.

Schumacher, der seit einem schweren Skiunfall Ende 2013 in der Öffentlichkeit nicht mehr in Erscheinung getreten ist, wünschte sich für seinen Nachwuchs anfangs eigentlich eine andere Karriere. „’Der Sohn oder die Tochter von‘ zu sein, ist kein einfacher Stand für die Kinder“, sagte das Ferrari-Idol einmal zu aktiven Zeiten: „Aber wenn er es will, kann ich ihn eh nicht aufhalten.“

Spätestens seit 2011 begleitet den Sohn der Traum von der Formel 1, damals führte er mit seinem berühmten Vater auf der Kartbahn in Kerpen ein ernstes Gespräch. Und die Kernfrage war eben genau diese: „Willst du das wirklich?“

Und Mick wollte unbedingt. Derzeit führt er die Fahrerwertung in der Formel 2 an, am kommenden Wochenende in Bahrain kann er den Titel holen. Mit zwei Siegen und insgesamt zehn Podestplatzierungen in dieser Saison ist er der konstanteste Fahrer im Unterbau der Formel 1 und zeigte die von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto als Hauptkriterium für die Beförderung genannte Entwicklung.

Er ist mitnichten unter der Last seines Namens zusammengebrochen, trotz gewisser Anlaufschwierigkeiten lieferte er in jeder Rennserie letztlich Siege, Podestplätze und Titel.

Die Zahl der Skeptiker, die Schumacher fehlende Anlagen bescheinigten, ist zuletzt schlagartig geschrumpft. Mick Schumacher mag nicht das Naturtalent seines Vaters besitzen, das berühmte „Popometer“, doch er ist ein akribischer Arbeiter mit einer verlässlich steilen Lernkurve.

Für die Formel 1 wäre der Stammpilot Mick Schumacher „natürlich eine großartige Story“, sagte der zum Jahresende scheidende Serienboss Chase Carey schon vor einiger Zeit, „es würde die Herzen vieler Fans auf eine ganz einzigartige Weise berühren“. Nun hat Schumacher den Sprung geschafft. Doch die eigentliche Arbeit für ihn beginnt erst. (dpa)

Die Cockpits 2021

Mercedes: Valtteri Bottas (Finnland), zweites Cockpit offen
Ferrari: Charles Leclerc (Monaco), Carlos Sainz jr. (Spanien)
Red Bull: Max Verstappen (Niederlande), zweites Cockpit offen
McLaren: Daniel Ricciardo (Australien), Lando Norris (England)
Renault: Fernando Alonso (Spanien), Esteban Ocon (Frankreich)
Alpha Tauri: Pierre Gasly (Frankreich), zweites Cockpit offen
Aston Martin: Sebastian Vettel (Deutschland), Lance Stroll (Kanada)
Alfa Romeo: Kimi Räikkönen (Finnland), Antonio Giovinazzi (Italien)
Haas: Mick Schumacher (Deutschland), Nikita Masepin (Russland)
Williams: George Russell (England), Nicholas Latifi (Kanada)

Nach Feuerunfall: Grosjean aus Klinik entlassen

Nach seinem Feuerunfall beim Großen Preis von Bahrain hat Formel-1-Pilot Romain Grosjean das Krankenhaus nach drei Nächten verlassen. Das teilte das Haas-Team gestern Morgen mit. Der Franzose werde die Behandlung der Verbrennungen an seinen Handrücken nun außerhalb der Klinik fortsetzen und vorerst in Bahrain bleiben. Schon am Dienstag hatte Grosjean bekräftigt, dass er beim letzten Saisonrennen in Abu Dhabi (13. Dezember) wieder für Haas an den Start gehen wolle. Trotz dick bandagierter Hände absolvierte er bereits in der Klinik wieder Fitnessübungen. Am kommenden Sonntag, beim zweiten Rennen in Bahrain, wird er durch Pietro Fittipaldi (24) ersetzt, den Enkel des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi. Grosjeans Vertrag bei Haas läuft aus, Abu Dhabi wäre vermutlich erst einmal seine letzte Chance auf einen Formel-1-Einsatz.

Corona-Fall Hamilton: Mercedes setzt auf Kronprinz Russell

Weltmeister Lewis Hamilton (35) wird nach dem positiven Corona-Test beim vorletzten Saisonrennen der Formel 1 durch seinen englischen Landsmann George Russell ersetzt. Das bestätigte das Mercedes-Werksteam gestern Morgen. Der 22-jährige Russell wird für den Grand Prix am Sonntag in Bahrain  von seinem Stammteam Williams freigegeben. „Ein großes Dankeschön an Mercedes für das Vertrauen“, sagte Russell, „niemand kann Lewis ersetzen, aber ich werde in seiner Abwesenheit alles für das Team geben.“ Bei Williams wird der Engländer Jack Aitken (25), Ersatzfahrer des Teams, zu seinem Formel-1-Debüt kommen. Auch Stoffel Vandoorne, dem belgischen Mercedes-Testfahrer, waren Chancen auf die Vertretung Hamiltons eingeräumt worden. Die Entscheidung für Russell könnte nun ein Fingerzeig für die Zukunft gewesen sein. Der Engländer stammt aus dem Juniorprogramm von Mercedes, ist eines der größten Talente der Formel 1 und gilt schon seit einer Weile als „Kronprinz“ Hamiltons.