Formel 1Mercedes träumt vom ersten Saisonsieg: „Vielleicht gelingt der Schritt“

Formel 1 / Mercedes träumt vom ersten Saisonsieg: „Vielleicht gelingt der Schritt“
Lewis Hamilton konnte in dieser Saison bisher nicht um Siege mitfahren Foto: AFP/Christophe Simon

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Nach einem schwierigen Saisonstart zeigt die Formkurve bei Mercedes klar nach oben. Jetzt strebt das Team um Rekordweltmeister Lewis Hamilton den ersten Sieg des Jahres an – vielleicht schon in Ungarn?

Zumindest ein bisschen muss es sich für Mercedes angefühlt haben wie damals. Beide Silberpfeil-Piloten auf dem Podium, ein glücklicher Lewis Hamilton, ein lächelnder Toto Wolff. Bilder, die Formel-1-Fans aus den vergangenen Jahren nur zu gut kennen – und doch sind sie in dieser bislang so schwierigen Saison rar geworden.

Die Dominanz vergangener Tage ist längst nicht mehr da. Erst im elften Rennen des Jahres, am vergangenen Wochenende in Frankreich, fuhr das so erfolgsverwöhnte Mercedes-Team mit dem zweiten Platz von Hamilton und dem dritten seines britischen Landsmanns George Russell ein Doppel-Podium ein – und will daran nun in Ungarn anknüpfen.

„Ich hoffe, dass unser Auto gut sein wird und wir näher an die anderen herankommen“, sagte Hamilton mit Blick auf die überlegenen Boliden von Red Bull und Ferrari: „Ich liebe die Strecke, ich hoffe, dass sich das Auto dort gut anfühlt.“

„Eine neue Situation“

Dass Mercedes in diesem Jahr nur dritte Kraft ist, hat zu einem Umdenken geführt. Das Selbstverständnis, automatisch zu den Sieganwärtern zu zählen, ist einer gewissen Grundskepsis gewichen. In Frankreich etwa hatten sich die Silberpfeile viel ausgerechnet, doch im Qualifying waren Weltmeister Max Verstappen im Red Bull und Charles Leclerc im Ferrari deutlich voraus.

„Der Rückstand auf die Führenden auf einer Runde bleibt bestehen, wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben“, sagte Mercedes-Motorsportchef Wolff: „Wir müssen weiter mehr Performance nachlegen, und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden.“

Im Rennen gelang das dann, das gute Ergebnis darf aber nicht trügen. Zur Wahrheit gehört nämlich auch, dass Mercedes in Le Castellet von den Fehlern der anderen profitierte: Leclerc etwa flog in Führung liegend von der Strecke, und Sergio Perez (Mexiko) im zweiten Red Bull verschlief den Restart nach einem virtuellen Safety-Car.

Derlei Einladungen wird die Konkurrenz nicht immer verteilen. Was also stimmt Mercedes für das zwölfte Saisonrennen am Sonntag (15.00 Uhr/RTL Zwee) und den Rest der Saison zuversichtlich? „Unsere Zuverlässigkeit“ und die „starke Form von George und Lewis“, zählte Wolff auf. Die Strecke in Ungarn sei „eng, kurvig und holprig“ und damit „fast das Gegenteil“ von Frankreich. Daher sei es „schwer vorherzusagen, wie wir dort abschneiden werden“.

Viermal nacheinander ist Hamilton nun bereits aufs Podium gefahren, dennoch liegt er als Sechster der Fahrerwertung 106 Punkte hinter Verstappen zurück. Russell ist Fünfter – mit 90 Punkten Rückstand auf die Spitze.

„Es ist eine neue Erfahrung, eine neue Situation“, sagte Hamilton, der sechs seiner sieben WM-Titel seit 2014 mit Mercedes geholt hat: „Es beeindruckt mich unheimlich, wie wir als Team kontinuierlich zusammenarbeiten, Zeit investieren und dran bleiben.“

Und, versicherte der Rekordweltmeister: „Es geht in die richtige Richtung. Wir sind konstanter, verstehen das Auto immer besser. Es macht wieder viel mehr Spaß – und wer weiß? Vielleicht gelingt uns ja bald schon der große Schritt nach vorne.“ (SID)