Zweiter SpieltagLorentzweiler Volleyball-Herren sind mehr als nur ein Geheimfavorit

Zweiter Spieltag / Lorentzweiler Volleyball-Herren sind mehr als nur ein Geheimfavorit
Am Samstag konnte sich Walferdingen knapp mit 3:2 in Mamer durchsetzen  Foto: Wildson Alves/Tageblatt

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Eine kleine Prise Brisanz steckte wahrlich im Duell des zweiten Spieltags der Novotel Ligue der Damen zwischen Mamer und Walferdingen. Das Endergebnis von 3:2 zugunsten des RSR und die jeweils engen Ausgänge der einzelnen Sätze belegen dies. Bei den Herren bewahrheitet sich mehr und mehr, dass Lorentzweiler mehr als ein ernst zu nehmender Kandidat auf den Meistertitel ist.

Im Mamer „Centre sportif Nicolas Frantz“ durften zum Glück nicht die ursprünglich vorgesehenen 41 Zuschauer sich das Spitzenspiel ansehen, sondern letztlich 100. Und bereits mit den Vorreservierungen war das Kontingent ausgeschöpft worden. „Sold out“ demnach! Trotz Corona war die Stimmung in beiden Fan-Lagern hervorragend. Spielerisch war so früh in der Saison noch Luft nach oben. So meinte etwa RSR-Angreiferin Betty Hoffmann: „Die Erwartungen waren am zweiten Spieltag natürlich noch nicht allzu hoch. Derzeit gilt es, sich noch zu finden.“ Außergewöhnlich hingegen war beim RSR die exorbitant hohe Anzahl von Fehlern beim Aufschlag. Ansonsten eigentlich eine Waffe, mit der Walferdingen seine Gegner früh unter Druck zu setzen weiß. Auch dazu Betty Hoffmann: „Wir haben extrem viele Aufschlagfehler gemacht. Dann gesellt sich irgendwann natürlich auch eine gewisse Unsicherheit dazu und man will einfach nur den Ball übers Netz bringen. Was dann mit sich bringt, dass man den Gegner nicht mehr unter Druck setzt.“

Klingt so, als hätte Walferdingen das Nachsehen gehabt. Mitnichten, denn ihrer Aufschlagschwäche setzten sie etwas anderes entgegen, wie Annalena Mach vom VC Mamer unterstrich: „Wir sind eine introvertierte Mannschaft, zeigen unsere Gefühle auf dem Spielfeld nicht. Wir zeigen nicht, dass wir kämpfen wollen, und das fehlt uns. Walferdingen hingegen war für uns ein gutes Beispiel, die haben mit ihrem Gesichtsausdruck bereits gezeigt, dass sie gewinnen wollten. Wir haben viele junge Spieler, aber es ist an uns sogenannten ’Großen’, zu zeigen, wie es geht. Zu sagen: ’Gib mir den Ball, ich will den Punkt machen.’ Das alles mit einer gesunden Aggressivität.“ Und die ehemalige Bundesliga-Spielerin ist sich nicht zu schade, Selbstkritik zu üben: „Ich klammere mich da nicht aus, da ich noch nicht richtig in Form bin, weil ich meinen Masterabschluss in Frankfurt mache. Emma (Van Elslande) hat das heute (am Samstag) richtig gut gemacht. Sie hat ihre Chance bekommen und diese auch genutzt. Ich hoffe natürlich, dass ich mir das Vertrauen wieder erarbeiten kann und meiner Mannschaft auch wieder helfen kann.“

Lorentzweiler siegt bei den Herren

Nach der 2:3-Niederlage am ersten Spieltag bei der Gym aus Bonneweg musste Mamer demnach bereits die zweite knappe Niederlage einstecken. Ein so nicht erwartetes Szenario: „Nein, natürlich nicht und das ist schade, da wir bereits gegen Gym 2:3 verloren haben. Wir hatten uns erhofft, es besser zu machen, doch in den entscheidenden Momenten, als es drauf ankam, haben wir den Satz nicht zugemacht. Daran müssen wir in Zukunft arbeiten und ich hoffe, dass wir das geändert bekommen.“

Im Spitzenspiel der Herren machte Lorentzweiler hingegen kurzen Prozess mit Esch. Zwar ging Satz drei verloren, die anderen drei Sätze sprechen hingegen eine deutliche Sprache. Auffallend auch, dass der VCL sich im Zuspiel mit dem Albaner Adri Arapi sehr gut verstärkt hat und sie in der am Samstag gezeigten Form mehr als nur ein Außenseiter im Kampf um den Meistertitel sein werden.