VolleyballLehrgeld bezahlt: Luxemburg endet auf dem letzten Platz

Volleyball / Lehrgeld bezahlt: Luxemburg endet auf dem letzten Platz
Emma Van Elslande (im Bild) und die Luxemburgerinnen hatte keine Chance in Slowenien Foto: Jerry Gerard/Tageblatt-Archiv

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Bis gestern weilten die Volleyball-Damen in Slowenien, wo sie bei der Rückrunde der CEV Silver League antraten. Die Hoffnung auf ein positives Resultat wurde allerdings enttäuscht.

Als am Freitagnachmittag die Startformation von Österreich bekannt war, weiteten sich beim Luxemburger Trainerteam die Augen. Auf gleich drei Positionen hatte der Coach gewechselt: Als Zuspielerin lief Deisl auf und auch die etatmäßigen Angreiferinnen Erhart (Diagonale) und Holzer, die beide nicht in Luxemburg dabei gewesen waren, kamen zum Einsatz. Damit stand die derzeit wohl stärkste österreichische Mannschaft auf dem Spielfeld. Zusätzlich brachte bei Luxemburg wohl der Positionstausch von Carla Mulli und Emma Van Elslande eine gewisse Unruhe. Van Elslande sollte aus der Annahme genommen werden, damit sie sich auf ihren Angriff konzentrieren konnte. Diese Formation konnte allerdings nicht am Gegner getestet werden.

Österreich weitaus stärker

Beides hat wohl dazu beigetragen, dass die „Roten Löwinnen“ etwas verunsichert schienen. Sie mussten den Gegner im ersten  Satz gleich ziehen lassen und sahen ihn nicht wieder (15:25). Im zweiten Satz begann das Team um Zuspielerin Nathalie Braas besser (8:8). Dann erhöhten die Österreicherinnen den Druck und die luxemburgische Annahme explodierte. Mit 25:14 ging auch dieser Satz verloren.

Im dritten Set blieben die Mulli und Co. lange Zeit auf Augenhöhe, führten sogar über weite Strecken den Score an und erkämpften sich einen Fünf-Punkte-Vorsprung. Doch dann blies Österreich zum Gegenangriff und zog resolut an Luxemburg vorbei, um mit 25:20 und 3:0-Sätzen das Spiel abzuschließen. „Wir wollen uns nun auf das Sonntagsspiel gegen Israel konzentrieren. Allerdings haben die einen Satz gegen Slowenien gewonnen“, erklärte Vleminckx.

Spielzeit für die Bank

Auch der slowenische Trainer hatte ebenso sein Team umgestellt: Mit Lorber Fijok und Erzen brachte er seine einzigen Legionärinnen. Auch Vleminckx hatte seiner zweiten Garde Spielzeit versprochen. Giulia Tarantini war als Zuspielerin aufgestellt. Kurzeinsätze von Yana Feller in sämtlichen Sätzen sollten die Annahme verstärken und Lili Tarantini sowie Vanessa Koos durften den dritten Satz durchspielen. Sporadische Einsätze gab es für Barbara Hougardy als Libero und Christelle Nicolay. „Carla (Mulli) entwickelt sich immer besser als Annahmespielerin. Problemzone eins bleibt die fehlende Größe einiger Spielerinnen, wodurch die Angriffe des Gegners schwer zu entschärfen sind“, so Vleminckx. „Aber mit unseren Möglichkeiten haben wir uns heute gut gewehrt. Die Annahme hat leider nicht immer dem Druck des Gegners standgehalten. Aber am besten gefallen hat mir heute unsere Jüngste, Lili, die wie eine gestandene Spielerin aufgetreten ist.“

Im ersten Satz waren die Luxemburgerinnen bis zur Hälfte an Slowenien dran, ehe diese davonzogen und ihrem Gegner nur noch wenige Punkte zustanden. Der zweite Satz war dann weitaus besser. Die Annahme wirkte stabiler, was der Zuspielerin mehr Möglichkeiten gab, ihr Spiel zu variieren. Die Mulli und Co. waren nicht mehr so einfach auszurechnen und somit konnte Luxemburg den Satz offener gestalten. Mit dem Ergebnis von 19:25 darf man gegen eine solche Mannschaft durchaus zufrieden sein. Der dritte Satz spiegelt ein wenig die Unerfahrenheit der eingesetzten Spielerinnen wider. „Es war ein sehr schweres Spiel, aber der Fokus lag von Anfang an auf dem Spiel gegen Israel“, so Braas nach dem Spiel.

Frisch zieht Schlussstrich

Das letzte Spiel am gestrigen Sonntag sollte zum Höhepunkt der diesjährigen Silver-League-Kampagne werden und lange Zeit sah es im ersten Set sehr gut aus. Doch schlussendlich musste man sich mit 23:25 geschlagen geben. Und dann kam es ganz anders als erhofft. Im zweiten Satz fielen die Luxemburgerinnen früh in ein Loch, aus dem sie nicht mehr herausfanden. Im dritten Durchgang sah es dann am Anfang wieder besser aus. Bis 8:10 war man noch nah dran, doch Israel wollte nicht in die Verlängerung gehen und erhöhte den Druck. Vor allem Malik war kaum zu bremsen. So ging auch dieser Satz mit großem Vorsprung an den Gegner (25:14). Damit war das Turnier ohne gewonnenen Satz zu Ende.

„Der Sieg im ersten Satz wäre gut für die Moral gewesen. Wir waren nah dran. Doch ich sehe mit Stolz auf die jungen Spielerinnen, die ein riesiges Potenzial besitzen. Die Lektion war hart, doch sie werden dies wegstecken. Sie müssen nun auf dem eingeschlagenen Weg weitermachen, dann werden auch schnell die Ergebnisse folgen“, erklärte die Kapitänin Isabelle Frisch. Mit einer Träne im Auge zieht sie sich, nach 18 Jahren im Dienst der Nationalmannschaft, aus dem internationalen Geschäft zurück. Fortan wird sie nur noch für ihren neuen Verein, den VC Mamer, auflaufen.

Statistik

Österreich – Luxemburg 3:0 (25:15, 25:14, 25:20)
Österreich: Duvnjak (5), Deisl (1), Mehic (9), Chrtianska (13), Maros (5), Galic (8); Libero: Huber, Hager; Auswechselspielerinnen: Holzer (1), Trathnigg, Bajde (3), Haslinger, Erhart (5)
14 Mannschaftsfehler
Luxemburg: Braas (1), Frisch (3), Schneider (4), Mulli (9), Van Elslande (7), Wagner (10); Libero: Esselin; Auswechselspielerinnen: Koos, Feller (1), Olafsdottir
25 Mannschaftsfehler

Luxemburg – Slowenien 0:3 (14:25, 19:25, 13:25)
Luxemburg: Giulia Tarantini (1), Frisch (2), Schneider (5), Mulli (11), Van Elslande (4), Wagner (2); Libero: Esselin, Hougardy; Auswechselspielerinnen: Braas (1), Koos (2), Lili Tarantini (4), Feller (1), Nicolay
22 Mannschaftsfehler
Slowenien: Pogacar (2), Lorber Fijok (12), Dukic (7), Bracko (7), Erzen (10), Boisa (14); Libero: Janezic; Auswechselspielerin: Winckler (1)
13 Mannschaftsfehler

Israel – Luxemburg 3:0 (25:23, 25:16, 25:14)
Luxemburg: Braas (2), Frisch (6), Schneider (6), Mulli (11), Van Elslande (3), Wagner (7); Libero: Esselin; Auswechselspielerinnen: Feller (1), Koos, Lili Tarantini, Olafsdottir, Nicolay
20 Mannschaftsfehler
Israel: Hakas (10), Dudockin (7), Peleg, Kimel (2), Malik (19), Benjamin (13); Libero: Zilberman; Auswechselspielerinnen: Lander (2), Abutbul (2), Rome, Cohen
17 Mannschaftsfehler

Im Überblick 

Das Programm
Österreich – Luxemburg 3_0 (25:15, 25:14, 25:20)
Slowenien – Israel 3:1 (22:25, 25:11, 25:19, 25:20)
Israel – Österreich 0:3 (18:25, 32:34, 15:25)
Luxemburg – Slowenien 0:3 (14:25, 19:25, 13:25)
Israel – Luxemburg 3:0 (25:23, 25:16, 25:13)
Österreich – Slowenien nach Redaktionsschluss

Tabelle: 
1. Slowenien (5 Spiele/15 Punkte/15:1 Sätze), 2. Österreich (5/12/12:3), 3. Israel (6/6/7:12), 4. Luxemburg (6/0/0:18)