FechtenJunioren-Weltcup in Luxemburg: Vier FLE-Athleten stellen sich der internationalen Konkurrenz

Fechten / Junioren-Weltcup in Luxemburg: Vier FLE-Athleten stellen sich der internationalen Konkurrenz
Anna Zens hofft, sich gegen die internationale Konkurrenz eine gute Platzierung zu erkämpfen Archivbild: Editpress/Marcel Nickels

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Zusammen mit dem internationalen Fechtverband (FIE) und dem Deutschen Fechter Bund (DFB) organisiert der luxemburgische Fechtverband (FLE) am Wochenende das „Mémorial Jean Link et Ally Doerfel“ im „Centre national d’escrime“ (CNE). Mit Anna Zens, Joé Delli Zotti, Ivan Pchelinste und Gabriel Pichonnier messen sich auch vier einheimische Athleten mit den weltbesten Degenspezialisten.

Nicht weniger als 362 Fechterinnen und Fechter werden im nationalen Fechtzentrum auf Limpertsberg erwartet. „Im September gab es eine Reihe von Ungewissheiten im internationalen Turnierkalender, da jedes Land seine spezifischen Einschränkungen hat, um die Corona-Krise einzudämmen. Eigentlich hatten wir unsere Kandidatur gestellt, um ein Europa-Turnier zu veranstalten. Da die Deutschen ihr Weltcup-Turnier jedoch kurzfristig abgesagt haben, hätte das Turnier wahrscheinlich auf einen anderen Kontinent stattgefunden“, erklärte Verbandspräsident Gérard Zens, der die Nachfolge von Pascal Tesch bei der diesjährigen Hauptversammlung angetreten hat: „Um zu vermeiden, dass der Weltcup für Europa verloren geht, hat die FLE sich bereit erklärt, den Weltcup zu veranstalten, was unter den gegebenen Umständen in Luxemburg noch möglich ist. Seitens der FIE gibt es noch weitere Sicherheitsmaßnahmen, wie ein zusätzlicher Corona-Test für alle Turnier-Teilnehmer. Die große Teilnehmerzahl erklärt sich dadurch, dass derzeit kaum Turniere stattfinden, die jungen Fechter aber schier nach Wettbewerben lechzen.“

Erste Erfahrungen

Die Weltcups werden im CNE ausgetragen, mit Hilfe des „Lycée des garçons“, der seine beiden Sporthallen zur Verfügung stellt. Der deutsche Verband stellt das Material und kümmert sich um den Aufbau der Pisten.

Am Samstag stehen zunächst 202 Junioren aus 29 Nationen auf den insgesamt 28 Pisten, darunter gleich sechs Athleten aus den Top 10 der Weltrangliste. Bestklassierter ist der Russe Igor Lomaga (FIE 2), vor den beiden Italienern Filippo Armaleo (FIE 3) und Enrico Piatti (FIE 5) sowie seinem Landsmann Wladimir Tolasow (FIE 6). Das luxemburgische Trio wird versuchen, die Gruppenphase zu überstehen. Die besten Aussichten dazu haben Gabriel Pichonnier und Ivan Pchelinste. Erstgenannter ist erst seit kurzem aus Singapur zurück, wo er neben seinem Studium auch weiter trainiert hat. Für Joé Delli Zotti – einer der Jüngsten im Starterfeld – geht es vor allem darum, erste Erfahrungen auf diesem Niveau zu sammeln. Der 17-Jährige ist übrigens der erste Fechter, der im „Sportlycée“ aufgenommen wurde, nachdem der Fechtverband eine diesbezügliche Konvention mit dem Sportministerium unterzeichnet hat.

Einzige Vertreterin aus dem Großherzogtum unter den insgesamt 160 Juniorinnen ist Anna Zens. Die 18-Jährige hat sicherlich das Zeug dazu, sich am Sonntag eine gute Platzierung zu erkämpfen. Allerdings konnte sie seit mehr als einem Jahr kein Turnier mehr auf diesem Niveau bestreiten und weiß deswegen nicht, wo sie leistungsmäßig steht. Zens, die in Würzburg studiert und beim Fecht-Klub Tauberbischhofsheim – dem international erfolgreichsten Verein überhaupt – trainiert, hofft, dass sie sich für die Direktausscheidung qualifizieren kann. Mit etwas Losglück, gepaart mit einer guten Tagesform, ist das Erreichen der Runde der besten 32 durchaus möglich.

Topfavoritin auf den Turniersieg ist Veronika Bieleszova, die Führende der Weltrangliste. Die Tschechin wird sich in erster Linie vor der Russin Polina Khaertdinova (FIE 3), sowie Lili Buki (HUN/FIE 7) und Gloria Klughardt (POL/FIE 9) in Acht nehmen müssen. Am Samstag und am Sonntag beginnen die ersten Gruppengefechte bereits um 8.30 Uhr. Die finalen Duelle um den Turniersieg sind jeweils für 17.00 Uhr angesetzt.