Handball-MeisterschaftIm Auftaktspiel muss der HC Standard auf Trainer Lionel Pérignon verzichten

Handball-Meisterschaft / Im Auftaktspiel muss der HC Standard auf Trainer Lionel Pérignon verzichten
In den Vorbereitungsspielen stand der HC-Standard-Trainer Lionel Pérignon noch an der Seitenlinie, beim Spiel gegen Diekirch kann er allerdings nicht bei seiner Mannschaft sein Foto: Privat

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Nach der Corona-Zwangspause startet der HC Standard morgen in die AXA-League-Saison 2020/21. Nach dem verschleppten Saison-Auftakt betont Lionel Pérignon, Trainer der Hauptstädter, dass die Gesundheit Priorität genießt. Dabei wird Pérignon selbst allerdings nicht an der Seitenlinie stehen, er befindet sich noch in Isolation.

Tageblatt: Nach dem Aufstieg haben Sie sich Ihren Start in die AXA-League-Saison 2020/21 sicherlich anders vorgestellt? 

Unsere Vorbereitung war sehr gut, wir haben uns auf den ersten Spieltag gefreut. Dann kam alles anders. Als sich der erste Spieler mit dem Virus infiziert hat, haben wir sofort alle anderen getestet. Wir mussten unsere Spieler, deren Familie und deren Kinder sowie auch unsere Gegner schützen. Über dem Handball steht nämlich unsere Sicherheit. Wir haben zwar jetzt drei Spiele zu Beginn der Saison verpasst, aber wie gesagt an erster Stelle steht die Gesundheit. Ich selbst bin auch mit dem Virus infiziert, habe mich allerdings außerhalb des Handballs angesteckt. Ich bin zurzeit noch in Isolation und kann auch am Samstag nicht an unserem Spiel teilnehmen. Ich habe allerdings keine Symptome: kein Fieber, keinen Husten und keine Atembeschwerden. Wir spielen unter anderen Bedingungen als unser Gegner. Die Situation ist nicht einfach für uns. Von unserem 16-köpfigen Kader werden uns gegen Diekirch lediglich neun oder zehn Spieler zur Verfügung stehen. Ob unsere Form stimmt, kann ich auch deshalb nicht sagen.

Für Ihre Mannschaft beginnt die Liga trotzdem am Samstag. Hat Ihr Team überhaupt genügend Zeit gehabt, sich auf ihr erstes Spiel vorzubereiten? 

Nein, überhaupt nicht. Zudem werden nicht alle unsere Spieler gegen Diekirch dabei sein, ein paar sind noch immer isoliert. Ich würde sagen, dass wir uns vor der Saison gut auf die Mikromeisterschaft gegen Schifflingen, Mersch, Petingen und Diekirch vorbereitet haben. Damals hatten allerdings alle Mannschaften die gleichen Voraussetzungen. Nun haben wir einen reduzierten Kader, das macht uns anfälliger. Wir können uns zum Beispiel keine Verletzten leisten.

Hat Ihre Mannschaft in den vergangenen Wochen gemeinsame Trainingseinheiten absolviert, oder war dies nicht möglich?

Wir haben versucht, ein Training pro Woche zu organisieren, die Spieler hatten aber verständlicherweise Angst und haben immer erst ihre Tests abgewartet. Nur mit einem negativen Resultat durften sie teilnehmen. Danach blieben dann sechs bis sieben Spieler, die bei den Einheiten anwesend waren übrig. Jeder von uns hat sich in den vergangenen Wochen mindestens sechs Tests unterzogen. Wir hoffen, dass die Mannschaft wenigstens einmal vor dem Spiel zusammen trainieren kann.

Im Auftaktspiel trifft Ihre Mannschaft am Samstag auf Diekirch, einen wichtigen Gegner im Kampf um den begehrten sechsten Platz.

Natürlich, aber für uns sind eigentlich alle Spiele wichtig, auch jene gegen die großen Mannschaften. Besonders diese Herausforderungen helfen uns, Erfahrungen zu sammeln und uns zu verbessern. Wir müssen gegen Diekirch versuchen, unser Spiel aufzubauen und uns bestmöglich zu zeigen. Dazu müssen wir hoffen, dass der Handball-Gott auf unserer Seite sein wird. 

Diekirch hat bereits einen Punkt in dieser Saison gesammelt und wird sicherlich mit viel Selbstvertrauen auftreten. Wie hat sich Ihre Mannschaft auf die Partie vorbereitet?

Wir haben großen Respekt vor der Mannschaft: sie haben einige gute Spieler, darunter zwei gute Torhüter. Strategisch wird es wahrscheinlich keine Überraschung geben, trotzdem sehen wir das erste Spiel auch als Chance. Ich glaube, es wird uns nach und nach gelingen, uns besser in die Saison einzuarbeiten, das ist zumindest das, was ich hoffe. Ich setze meine Spieler aber nicht gleich am ersten Spieltag unter Druck. Wir kommen in diese Liga und wollen Erfahrungen sammeln und lernen, wie wir besser werden können. Wir wollen dem Verband und den anderen Vereinen zeigen, dass wir zu Recht in der AXA League spielen. Wenn uns dies im ersten Spiel noch nicht gelingen sollte, ist das für uns noch kein Debakel. Unsere Entwicklung ist ein Prozess, der Zeit braucht. Ich will vor allem, dass meine Spieler die Saison genießen und dabei Spaß und Freude haben.

Die zu Beginn der Saison verlegten Spiele wären gegen die Topmannschaften der AXA League gewesen, nun werden Sie diese Spiele womöglich innerhalb der Woche nachholen müssen. Wie stellen Sie Ihre Mannschaft auf diese Situation ein?

Es wird sicherlich eine stressige Zeit, wir wissen ja bereits, welche Gegner auf uns warten. Mit Düdelingen, den Red Boys und Käerjeng werden wir in den Nachholspielen auf Topmannschaften treffen. Wir haben aber keine professionellen Spieler und müssen daher unsere Kräfte aufteilen. Wenn die Spiele innerhalb der Woche nachgeholt werden, werden wir unser Training durch anstrengende Partien ersetzen müssen. Trotzdem freuen wir uns auf diese Gegner. Sie bieten uns das bestmögliche Training, um in unserer Mikromeisterschaft voranzukommen.