EuroCup gegen NamurHostert verkauft sich teuer

EuroCup gegen Namur / Hostert verkauft sich teuer
Eine mehr als ordentliche Premiere feierten die Damen des Gréngewald Hostert gestern auf europäischer Bühne Foto: Pierrot Feltgen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Eine mehr als ordentliche Premiere feierten die Damen des Gréngewald Hostert gestern auf europäischer Bühne. Trotz der 68:88-Niederlage gestern Abend in Namur ist das Team von Trainer Hermann Paar um eine wertvolle Erfahrung reicher.

Für seine Premiere im EuroCup hätte sich der Gréngewald sicherlich ein Heimspiel vor einer großen Kulisse gewünscht. So sollte der Qualifikant für die Gruppenphase in einem einzigen Spiel in Namur ermittelt werden, allerdings auch hier ohne Zuschauer.

Hostert startete mit den beiden Hetting-Schwestern, den beiden US-Amerikanerinnen Louin und Richardson sowie Laurie Irthum. Es war der Jüngsten in der Startformation vergönnt, das Punktekonto zu eröffnen. Während Louin und Richardson aus der Distanz vergaben, zogen die Belgierinnen die Zügel sofort an. Die belgische Nationalspielerin Mestdagh gab nun den Ton an und traf alle ihre Dreier. Namur setzte sich konsequent ab (17:7). Hostert-Coach Hermann Paar forderte in der Verteidigung mehr Druck und im Angriff ein schnelleres Spiel. Nach einer Auszeit wechselte der Gréngewald in eine Zone. Diese Verteidigungsart behagte den Gästen besser, obwohl Namur trotzdem noch von außen traf. Hostert kam besser in den Rebound und konnte auch im Angriff mitmischen. Nach einem 3:8 beorderte Namur wieder Punktegarant  Mestdagh (12 Punkte im ersten Viertel) aufs Parkett. Im zweiten Durchgang traf endlich auch Louin aus der Distanz (30:22). Aber Range und Mestdagh wollten nichts anbrennen lassen und dominierten diese Phase sowohl unter dem Korb als auch aus der Distanz. Nach einem 5:20 ließen die Hosterterinnen dennoch den Kopf nicht hängen und reagierten vor der Pause noch einmal mit einem 10:2-Lauf. Fünfzehn Zähler Rückstand zur Pause waren ganz respektabel.

Respekt vor dem Gegner abgelegt

Dieses anständige Zwischenergebnis schien den Gréngewald zu beruhigen und zu motivieren. Die erste Angst vor einer hohen Niederlage war verschwunden. Hostert versteckte sich keineswegs und hielt dem Druck von Namur stand. Die fehlende Spielpraxis, immerhin war diese Partie das erste Spiel seit zwei Monaten, war fast nicht zu bemerken. Besonders die jungen Talente legten ihren Respekt vor dem Gegner ab und profitierten von ihrer Spielzeit. Die Gäste nutzten die Rotation aufseiten der Belgier. Sechs Minuten vor Spielschluss konnte Louin mit einem Dreier auf 13 Punkte verringern. Ein unerwartetes Resultat zu diesem Zeitpunkt. Namur profitierte nun allerdings von der hohen Fehlerquote des Gréngewald in diesem Viertel, um den definitiven Endstand von 20 Punkten Unterschied herzustellen. Hosterts erster Auftritt auf diesem Level war sehr ordentlich, vom Ergebnis wie von der Art und Weise, und verspricht sicherlich für die Zukunft.

Der Gréngewald hat seinen ersten Fußabdruck auf der europäischen Ebene hinterlassen und der Wille besteht, dass es nicht der letzte gewesen sein soll. Ein Wiedersehen ist für den nächsten Herbst geplant, vielleicht schon dann mit einer Überraschung. Auf jeden Fall ist die junge Truppe um eine tolle Erfahrung reicher.

Alex Louin (in Grün) war mit 19 Punkten beste Scorerin in den Reihen des Gréngewald
Alex Louin (in Grün) war mit 19 Punkten beste Scorerin in den Reihen des Gréngewald Foto: FIBA

Stimmen zum Spiel

Tessy Hetting: „Wir haben uns keineswegs versteckt. Allerdings hätten wir in der ersten Hälfte etwas aggressiver agieren können. Wir haben ihnen zu viele offene Würfe zugestanden. Nach der Pause hatten wir endlich den Respekt vor dem gegnerischen Profiteam abgestreift. Wir wollten zeigen, dass wir froh waren, wieder spielen zu können und wollten bis zum Schluss voller Energie sein. Ich glaube, dies ist uns auch gelungen.“

Hermann Paar (Trainer): „Wir hatten viele Anfangsschwierigkeiten. Es fehlte eben die nötige Spielkondition. Wir haben uns aber ordentlich verkauft und gehen mit erhobenem Haupt vom Platz. Dies macht Lust auf mehr. Es freut mich sehr, dass die jungen Spielerinnen diese Chance so gut genutzt und sich gut in Szene gesetzt haben.“

Statistik

Viertel: 28:19, 24:18, 23:17, 13:14
Namur: Ogun 19, Range 18, Mestdagh 15, Kunaiyi 12, Viana 9, Mahugnon 6, O’Sullivan 5, Soriana 4, Baggio 0, Matthys 0, Davreux 0, Schwarz 0
Hostert: Louin 19, L. Hetting 18, Richardson 14, La. Irthum 10, Jo. Baum 3, Li. Irthum 2, T. Hetting 2, Oly 0
Schiedsrichter: Bissuel (F)/Manila (F)/Bittner (D)

Lisy Hetting (Nr. 3) und die Damen des Gréngewald wollen auch in der nächsten Saison auf internationalem Level antreten
Lisy Hetting (Nr. 3) und die Damen des Gréngewald wollen auch in der nächsten Saison auf internationalem Level antreten Foto: FIBA