KarateGegenprotest war erfolglos: Warling kämpft am Samstag bei der WM um Platz drei

Karate / Gegenprotest war erfolglos: Warling kämpft am Samstag bei der WM um Platz drei
Die Walferdinger Vereinsikone Misch Feidt hat die FLAM nach Dubai begleitet – und wird in den nächsten Stunden damit beschäftigt sein, die Luxemburger Medaillenhoffnung wieder aufzubauen Archivbild: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Es waren hektische Stunden für die Luxemburger Karate-Verantwortlichen, die am Donnerstagmorgen in Dubai ihren Gegenprotest durchbringen wollten. Doch trotz der nötigen Argumente sah der Weltverband WKF keinen Grund, die umstrittene Entscheidung zugunsten der USA zurückzunehmen: Jenny Warling wurde im Halbfinale disqualifiziert und wird am Samstag um Platz drei bei der Weltmeisterschaft (-55 kg) kämpfen. 

Die Stimmung war gedrückt – und das war auch wenig verwunderlich. Tamara Schuh, Delegationsleiterin der FLAM, erklärte am Donnerstag nach der Entscheidung der WKF: „Es gibt nach unserem Gegenprotest wohl keine Möglichkeiten mehr, dies in den nächsten Tagen noch zu kippen.“ Einzige Möglichkeit, gegen das strittige Urteil vorzugehen, sind juristische Schritte. Diese werden aber keinen Einfluss mehr auf die aktuelle Besetzung des Weltmeisterschaftsfinals haben. 

So bereitet sich die Luxemburger Karateka, nach dieser bitteren Niederlage am grünen Tisch, auf ihr Match um Bronze vor – obschon allein der Protest des Gegners nie hätte angenommen werden dürfen. Sowohl die Tatsache, dass die USA nach der verletzungsbedingten Aufgabe von Trinity Allen hätten innerhalb einer Minute protestieren müssen, als auch der spätere Formfehler wurden vom Weltverband nicht korrekt behandelt. Die FLAM legte u.a. den Videobeweis vor, der klar untermauert, dass die Zeitspanne überschritten wurde. Zudem darf der Protest keine Entscheidungen der Kampfrichter infrage stellen. „Man hat uns gesagt, dass es sich hier um einen speziellen Fall handeln würde“, wundert sich Schuh. „Aber warum gibt es dann Regeln, wenn man sich nicht daran halten muss?“

Duell gegen Nummer 13 der Welt

Wie der Zufall es so will, finden die nächsten World Games im Juni 2022 in den USA statt. Beide Finalisten der WM sind gleich für dieses Event qualifiziert, demnach hat Warlings Gegnerin damit ihr Ticket für das Heimturnier in der Tasche. Dass man der FLAM-Athletin überhaupt die Schuld an der Verletzung der Gegnerin gibt, ist ohnehin schwer nachzuvollziehen. Nachdem Warling ihre Gegnerin mit einem Beintritt attackiert hatte, verlor sie beim Gegenangriff das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. Allen stürzte unglücklich auf sie drauf und wird am Samstag wohl nicht kämpfen können. 

Der FLAM-Hoffnung bleibt nichts anderes übrig, als dieses Erlebnis schnellstens abzuhaken, um sich auf Ivet Goranova zu konzentrieren. Die Bulgarin ist Weltranglisten-13. und löste am Donnerstag ihr Bronze-Match-Ticket im „repêchage“. 

Inmitten dieser unrühmlichen Geschichte hatte dann auch Kata-Experte David Marques seinen großen Auftritt in Dubai. Die 21,62 Punkte aus der Vorrunde reichten nicht für ein Weiterkommen.