BasketballFLBB-Damen gewinnen EM der kleinen Staaten

Basketball / FLBB-Damen gewinnen EM der kleinen Staaten
Die FLBB-Damen feierten in Zypern den verdienten Turniersieg Foto: FIBA

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Das Halbfinale gegen Malta wurde zur reinen Formsache, ehe es gestern im Endspiel zum Duell gegen Irland kam. Im Finale der Kleinstaaten-EM wurde die luxemburgische Mannschaft erstmals in diesem Turnier herausgefordert. Irland kämpfte bis zum Schluss um den Erfolg. Nach einem kurzen Leerlauf vor der Pause holte Luxemburg im dritten Viertel aber zum entscheidenden Schlag aus. Ein hochverdienter Turniersieg.

Voll motiviert gingen die FLBB-Damen am Samstag ins Halbfinale. In der Startfünf hatte Simon den Platz von Mreches eingenommen. Luxemburg hatte wohl keine Lust auf eine spannende Auseinandersetzung und legte los wie die Feuerwehr. Die engmaschige Verteidigung zeigte beim Gegner sofort Wirkung. Bei seinen beiden ersten Angriffen unterliefen Malta gleich zwei Ballverluste. Simon und Mossong setzen diese Geschenke in Punkte um. Ein Dreier von Jablonowski, ein weiterer Ballgewinn von Meynadier und Luxemburg führte, nach knapp drei Minuten, mit einem deutlichen 10:0.

Spannendes Finale

Das FLBB-Team gab vom Start weg den Ton an, die überforderten Malteserinnen mussten sofort dem Tempo und Druck der Favoritinnen Tribut zollen. Im Eilverfahren wurde Malta, der Tabellenzweite der Gruppe A, abgefertigt. Auch in den ersten fünf Minuten des zweiten Viertels ließen die Schützlinge von Coach Mariusz Dziurdzia ihrem Kontrahenten keine Zeit zum Atmen. Der Vorsprung stieg schnell auf 40:17 an.

Die Entscheidung war bereits vor der Pause gefallen. In der zweiten Halbzeit konnte die luxemburgische Auswahl einige Körner sparen im Hinblick auf das Endspiel, ehe das Tempo im letzten Viertel noch einmal angezogen wurde. Einmal mehr war das Kollektiv ausschlaggebend und alle zwölf Spielerinnen trugen Punkte zum höchsten Turniersieg (89:46) bei. Luxemburgs Einzug ins Finale geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr und so musste der Endspielgegner Irland mächtig zittern.

Die Final-Qualifikation der irischen Mannschaft stand nämlich lange auf der Kippe und konnte, nach einer langen Zehnpunkte-Führung von Kosovo, erst in der Schlussphase dank eines 15:0-Laufes in den letzten drei Spielminuten gesichert werden.

Die luxemburgische Nationalmannschaft reagierte im Finale ausgezeichnet auf die anfängliche irische Führung (4:7). Die prompte 10:0-Antwort hatte Signalwirkung: Luxemburg befand sich wieder in seiner gewohnten Rolle. Man kontrollierte und dominierte die Partie. Nach zwei Dreiern von Nürenberg und Mossong wuchs der Vorsprung auf 10 Zähler (25:15). Alles lief nach Plan, auch wenn Irland bis zur Viertelpause seinen Rückstand verringern konnte.

Mossong und Mreches konnten den beruhigenden Vorsprung (32:22) wiederherstellen, aber Irland war von einem anderen Kaliber als die vorherigen Kontrahenten. Die Irinnen kämpften sich wieder in die Partie zurück und zum ersten Mal im Laufe des Turniers liefen die Luxemburgerinnen hinterher.

Irland gelang nun alles, so war der Gegner sowohl unter dem Korb als auch aus der Distanz erfolgreich. Nach einem 2:17-Zwischenspurt der Irinnen kam Luxemburg sogar mit fünf Punkten ins Hintertreffen (34:39). Aber das FLBB-Team zog noch vor der Pause den Kopf wieder aus der Schlinge. Mit einem Gleichstand ging es in die zweite Halbzeit.

Ganz vorsichtig agierten beide Teams im drittel Viertel. Irland zog noch einmal kurz davon, aber die Luxemburger Basketballerinnen hatten noch genügend Reserven und konnten den entscheidenden Vorstoß unternehmen. Die schwer erarbeitete 12-Punkte-Führung bauten Skrijelj und Mreches mit zwei wichtigen Dreiern zu Beginn der „money time“ aus. Irland warf noch einmal alles in die Waagschale, aber die Roten Löwinnen hielten auch dieser letzten Druckwelle stand und konnten einen verdienten und überzeugenden Turniersieg in Zypern feiern. Neben der Goldmedaille für alle Spielerinnen wurden Nadia Mossong und Anne Simon ins All Star Team gewählt. Den Titel des MVP ging auch nach Luxemburg und gehört Anne Simon. Die FLBB-Damen können also auf eine ganz gelungene EM der Kleinstaaten zurückschauen.

Statistik – Halbfinale

Luxemburg – Malta 89:46 (50:25)
Viertel: 26:15, 24:10, 15:12, 24:9
Luxemburg: Simon 19, Mossong 16, Meynadier 11, Vujacovic 10, Jablonowski 8, Skrijelj 8, Dittgen 5, Orban 4, Nürenberg 3, Mreches 2, Diederich 2, Muller 1
Malta: Grima 12, De Martino 9, Brincat 7, Galea 6, Abela 4, Curmi 4, Riolo 2, Sollami 1, Lecuyer 1, Bonnett 0, Ciantar 0, Xerri 0
Schiedsrichter: Tsiopanos (GRE)/Ninkovic (SRB)/Ivanov (BGR)

Statistik – Finale

Luxemburg – Irland 69:59 (41:41)
Viertel:
27:20, 14:21, 17:5, 13:11
Luxemburg: Mossong 12, Jablonowski 11, Skrijelj 11, Mreches 10, Vujacovic 7, Meynadier 7, Orban 4, Simon 4, Nürenberg 3, Muller 0
Irland: Finn 17, Huijsdens 11, Melia 7, O’Dywer 7, Tiernan 6, Dywer 5, E. Thornton 3, O’Connor 2, Clarke 1, Rockall 0, H. Thornton 0
Schiedsrichter: Vassallo (MLT)/Tziopanos (GRE)/Zanev (CYP)

Sechster Rang für die U20-Auswahl

Recht gut haben sich die U20-Basketballer im ungarischen Sopron geschlagen. Nach der deutlichen Auftaktniederlage gegen Nordmazedonien (57:73) gab es zwei ganz knappe Erfolge gegen die Schweiz (69:67) und Rumänien (69:68). Dennoch sollte es nicht fürs Halbfinale reichen. Trotz Punktegleichheit mit der Schweiz und Nordmazedonien war es nur der dritte Gruppenplatz in der Endabrechnung. Auch gegen Kosovo, im Spiel um die Plätze 5-8, sorgte der FLBB-Nachwuchs für Spannung. Zur Halbzeit lag das Team von Coach Amadeo Dias noch sechs Punkte im Hintertreffen. Im Endspurt konnte Luxemburg sechs Minuten vor Schluss zum 71:71 ausgleichen. Getragen von einem starken Max Logelin (34 Punkte) drehte das Team noch das Ergebnis (84:80) und traf gestern im Spiel um Platz 5 auf die Slowakei. Im letzten Turnierspiel waren die Slowaken klar überlegen und Luxemburg musste eine 53:72-Niederlage hinnehmen. (P.F.)

Anne Simon, hier im Halbfinale gegen Malta, wurde zum MVP des Turniers gewählt
Anne Simon, hier im Halbfinale gegen Malta, wurde zum MVP des Turniers gewählt Foto: FIBA