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ParalympicsDer luxemburgische Paratriathlet Joé Kurt sucht einen Coach

Paralympics / Der luxemburgische Paratriathlet Joé Kurt sucht einen Coach
Das Duo geht getrennte Wege: Joé Kurts (r.) Mentor Dan Hendriks hatte das Ende der Zusammenarbeit schon länger angekündigt Foto: privat

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Auf der Generalversammlung des FLTri teilte Verbandspräsident Christian Krombach mit, dass der Aspirant für die Paralympics 2021 in Tokio, den das LPC („Luxembourg Paralympic Committee“) ernannt hat, derzeit auf Trainersuche ist.

Für Paratriathlet Joé Kurt besteht ein Jahr vor dem größten Event seiner Sportlerkarriere eine gewisse Planungsunsicherheit. Die Qualifikationsphase war corona-bedingt nach dem Rennen im australischen Devonport, wo er den achten Rang belegte, eingefroren worden. Kurt, somit derzeit auf Platz elf, besitzt demnach noch Chancen auf eine Teilnahme (neun Qualifikanten) bei den Paralympics in Japan.

Seit fünf Jahren ist Dan Hendriks Kurts Mentor und steter Begleiter. Ein Ende dieser Zusammenarbeit bahnte sich dennoch schon länger an. „Dies ist ein langwieriger Prozess. Ich hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, dass ich nach Tokio aufhören würde und keineswegs die nächsten Spiele in Paris anstreben würde“, so der Trainer von Trispeed Mamer und seit der Rekrutierung durch den verstorbenen Romain Fiegen beim LPC. „Corona hat jetzt vieles auf dem Kopf gestellt. Ich war aber nicht bereit, noch ein weiteres Jahr dranzuhängen. Dies bedeutet natürlich, dass ich die Paralympics, wenn Joé die Qualifikation schafft, wovon ich ausgehe, nicht live miterleben werde. Es ist schwierig, einen Vollzeitjob, Familie und eine intensive Betreuung eines Top-Athleten unter einen Hut zu bekommen. Hinzu kommt, dass in solch einer engen Sportler-Trainer-Beziehung nicht immer alles glatt verläuft.“

Aus welchen Gründen auch immer klappte der Übergang auf der Trainerposition also nicht reibungslos. Tageblatt-Informationen nach soll der Sportdirektor des LPC diese Aufgabe übernehmen. Marc Kiefer, seit 2018 hauptamtlicher Leiter des LPC, arbeitete zuvor beim Deutschen Behindertensportverband als Leistungssportreferent und hatte von 2012 bis 2014 die Stelle als Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft im Paratriathlon inne. Kiefer besitzt also genügend Fachwissen und hat Kurt bereits bei zwei Lehrgängen Ende 2019 sowie Anfang 2020 begleitet.

Angesprochen auf das Thema Trainerproblem hielt sich Kiefer äußerst bedeckt. „Aktuell kann ich keine definitive Entscheidung verkünden. Momentan sind wir am Überlegen, was der beste Weg für Joé Kurt wäre. Im Prinzip ist es so, dass die Anforderungen an einen Trainer, der das im Ehrenamt respektive auf Honorarbasis macht, extrem hoch sind, wenn man vom paralympischen Niveau spricht. Da muss man versuchen, alles bestmöglich zusammenzubringen. Wir schauen momentan gemeinsam mit der FLTri, wie wir das Konzept in Richtung Tokio 2021 für Joé ausarbeiten können. Es geht nicht nur um den Trainer, es geht auch um das Umfeld, dass Joé auch im Tagesablauf mehr regenerieren kann und Trainingseinheiten am Morgen oder Nachmittag absolvieren kann. Letztendlich hängt die konkrete Trainingsplanung aber davon ab, wann die Qualifikationswettkämpfe wieder möglich sind. Die für Tokio relevanten Wettkämpfe werden wohl erst nächstes Jahr auf dem Programm stehen“, sagt Kiefer.  

„Kontinuität soll erhalten bleiben“

„Faktisch ist es nicht optimal, wenn gute Systeme, die funktionieren, auseinandergerissen werden. Das ist auch nicht in unserem Interesse. Sowohl die FLTri wie auch das LPC orientieren sich an dem, was für den Sportler das Beste ist. Der Wunsch der Veränderung kommt nicht von beiden Verbänden. Wir werden keineswegs alles umkrempeln. Eine gewisse Kontinuität soll für Joé erhalten bleiben. Momentan haben wir noch keine definitiven Lösungen parat. Man muss bedenken, dass der Parasport immer komplexer und professioneller wird. Und da haben wir einen Spagat zu bewältigen, um den internationalen Standards Konkurrenz zu bieten.“

Noch einmal darauf angesprochen, ob er denn eine Teillösung sein könnte, unterstrich Kiefer, dass auch nach einer Zusammenkunft zwischen allen Beteiligten noch kein definitiver Lösungsweg gefunden wurde. „Als LPC sind wir momentan eigentlich nicht in der Lage, noch Kapazitäten abzugeben, weil wir ohnehin schon am Limit sind, was das Arbeitsvolumen angeht. Letztendlich geht es ja um die sportfachlich bestmögliche Planung und die Betreuung von Joé im Training und bei Lehrgängen sowie die Begleitung und das Coaching bei relevanten Wettkämpfen. Alles andere, was Wettkampforganisation, die Koordination der Meldungen und die Hotelreservierungen anbelangt, gehört schon jetzt zu unseren Serviceleistungen als Verband für die paralympischen Sportarten. Auch die Vorbereitung auf Tokio gehört zu unserem Kerngebiet“, verrät er weiter. 

Egal, wie die definitive Trainerlösung für Kurt aussieht, es ist zu hoffen, dass sie recht zeitnah gefunden wird. Möglicherweise hängt hiervon ja auch die Qualifikation zu den Paralympics in einem Jahr ab.

Zwank Paulette
29. Juni 2020 - 14.27

Ich hoffe für Joe, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden wird, denn Joes ganzes Herz liegt auf diesem Punkt, Tokio 2021.
Drücke Joe die Daumen.