AXA League / Das Merscher Märchen – der Aufsteiger hat sich den Traum vom Klassenerhalt vorzeitig erfüllt
Das Ziel, auch in der kommenden Saison noch in Luxemburgs bester Handball-Liga zu spielen, hat Mersch frühzeitig erreicht. Mit dem Einzug in die Titelgruppe geht der Traum vom Klassenerhalt für die Merscher nun vorzeitig in Erfüllung. Noch vor sechs Monaten hätten aber nur die Wenigsten damit gerechnet, dass der Aufsteiger den begehrten sechsten Platz der AXA League einnehmen würde.
Der Einzug in die Titelgruppe, die Saisonziele vorzeitig erreicht und ein Stück Geschichte für die Merscher Vereinshistorie: Die Freude nach dem Spiel gegen Schifflingen war groß. Dass Mersch nach Abschluss der Vorrunde auf dem begehrten sechsten Platz der AXA League stehen würde, damit hätten vor Saisonbeginn nur die Wenigsten gerechnet. Nach der Liga-Aufstockung stieg Mersch inmitten der Corona-Krise in Luxemburgs höchste Handball-Division auf. „Nach anfänglicher Skepsis freuen sich die Spieler nun auf die neue Herausforderung“, sagte Trainer Ricky Bentz im September, vor dem Saisonstart: „Nach langen Jahren Abstinenz steht Mersch endlich wieder im Oberhaus und da wollen wir auch bleiben.“
Die Titelgruppe genießen
Knapp ein halbes Jahr später hat man dieses Ziel bereits vorzeitig erreicht: Der Aufsteiger steht nach dem entscheidenden 32:22-Sieg gegen Schifflingen in der Titelgruppe. Die Frage, ob man zu Beginn der Saison an Platz sechs glaubte, beantwortet Bentz aber mit: „Nein. Wir waren am Anfang froh, dass wir in der Liga mitspielen konnten. Wir sind aber angetreten, um in der AXA League zu bleiben.“ Eigentlich hatte man eher damit gerechnet, in der Relegationsgruppe um den Klassenerhalt zu kämpfen: „Dass wir jetzt Platz sechs sicher haben, ist wunderbar, ein tolles Geschenk für den Verein. Wir sind sehr glücklich.“
Mit dem sicheren Klassenerhalt nach der ersten Saisonhälfte hat auch Teammanager Sacha André vor der Saison nicht gerechnet: „Dass wir den Klassenerhalt jetzt schon geschafft haben, ist ein Traum. Wir sind sehr stolz auf unsere Mannschaft, denn auf dem Papier gab es sicherlich andere Teams, die stärker eingestuft sind als wir. In der Luxemburger Handballwelt hätte sicher niemand geglaubt, dass der HB Mersch in dieser Saison Sechster wird.“
In der entscheidenden Nachholpartie des dritten Spieltags (Mersch brauchte den Sieg, um am HC Standard vorbeiziehen zu können) lief am Samstag aber alles für die Hausherren, die am Ende sogar überraschend deutlich siegten. Die Nervosität, die vor einer Woche noch das Spiel gegen Diekirch teilweise bestimmt hatte, war gegen Schifflingen nicht mehr vorhanden. Fokussiert und konzentriert agierten die Merscher diesmal und sicherten sich am Ende problemlos den Platz in den Top sechs.
„Das ist das Beste, was dem HB Mersch passieren konnte. Wir haben jetzt schon unsere Ziele erreicht. Dass wir jetzt Sechster sind, ist phänomenal“, schwärmte Alex Diedenhofen, der selbst mit zehn Treffern am Sieg gegen Schifflingen beteiligt war.
Nun heißt es aber den Fokus auf die Zukunft richten. Dass man in der Titelgruppe die Rolle des Außenseiters einnimmt, sind sich die Merscher bewusst. Dennoch lautet das Ziel, „wenigstens ein Spiel zu gewinnen. Wir wollen so gut wie möglich und ohne Druck performen. Es geht aber vor allem darum, jetzt schon die Mannschaft für die kommende Saison aufzubauen und einzuspielen“, sagt Bentz.
Abstiegssorgen sind erst mal aus der Welt, die Planungen für die nächste Saison können demnach ohne Druck in den kommenden Monaten vorangetrieben werden. Bereits jetzt haben die Merscher sich aber für die Titelgruppe gestärkt. Mit Joé Faber, Vincent Massaro, Lucas Delon, Kenan Hadrovic und Alexandros Vasilakis hat man fünf neue Spieler verpflichtet. Auf Senjin Kratovic müssen die Merscher in den kommenden Spielen jedoch verzichten, dieser hat das Kapitel Mersch beendet.
„Wir haben für die Play-offs eine noch stärkere Mannschaft als bisher. Die Jungs können die Titelgruppe aber jetzt genießen, denn wir haben definitiv nichts mehr zu verlieren“, so André: „Dies ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte.“
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