Mittwoch12. November 2025

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SkiBei den Landesmeisterschaften in Adelboden wurden alle Titel verteidigt

Ski / Bei den Landesmeisterschaften in Adelboden wurden alle Titel verteidigt
Jährlich trifft sich auch die kleine und motivierte Langlaufgemeinschaft in Adelboden Foto: FLS

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Nach dem letztjährigen Warmwetter- und Regeneinbruch fanden die traditionellen Skimeisterschaften des Verbandes FLS und der Lasel wieder bei besten Wintersportbedingungen in Adelboden statt. Dieses Jahr gibt es demnach auch wieder Landesmeister im Slalom. Und auch wenn alle Titel am Ende souverän verteidigt wurden, war es zwischendurch spannend.

Der Präsident des Skiverbandes FLS, Jean Leyder, freut sich: „Wir hatten Glück, dass es letztes Wochenende in Adelboden schneite und dann die ganze Woche kalt blieb.“

Auch wenn die Loipen mit einer dünnen Schneedecke dadurch technisch anspruchsvoller waren, fanden so die Langlaufwettbewerbe gleich am Hotel auf nur 1.300 Höhenmetern statt, anstatt wie zuletzt immer häufiger auf die Höhenloipen ausweichen zu müssen.

Am Samstag wurden die Wettbewerbe bei kalten minus 8 Grad und Sonne gestartet, also beste Bedingungen für drei (Männer) bzw. zwei Runden (Frauen) über je vier Kilometer im klassischen Stil. Unwiderstehlich setzte sich der Finne Valle Teho mit seiner von Kindesbeinen an gelernten Technik vom Start weg ab und gewann am Ende mit 49 Sekunden Vorsprung den Titel als Verbandsmeister. In einer Wiederauflage des letztjährigen Duells setzte sich dieses Mal Pascal Jentges in der letzten Runde ab. Eric Weis bleibt allerdings Landesmeister, da Pascal Jentges keine FLS-Lizenz hat. Wie letztes Jahr setzte sich bei den Frauen mit Anouk Flesch die bessere Technikerin deutlich gegen Lisa Houot durch.

Bei leichten Schleierwolken und -3 Grad nutzte Lisa Huot im Skating allerdings wieder ihre bessere Kraft zur Aufteilung der Titel. Eine überlegene Ausdauer und Kraft des früheren Triathleten Jentges entschied von Anfang an das Männerrennen und er gewann mit exakt drei Minuten Vorsprung auf Valle Teho. 80 Sekunden später setzte sich der Biathlet Thomé Trabut im Zielsprint gegen Eric Weis durch, der sich aber wieder mit dem Titel trösten kann.

Beim erst zum vierten Mal veranstalteten verbandsübergreifenden „Challenge“ im Vertical Race hatte Pascal Jentges bereits am Freitag die beste Ausdauer aller luxemburgischen Winter- und Bergsportler bewiesen. In einer knappen halben Stunde stürmte er fast neun Minuten vor dem Langläufer Tom Winbomont und, kurz dahinter, Jean Leyder ins Ziel auf dem Chünisbergli. Da die abschließende Abfahrt nicht mit zum Rennen zählt, musste sich Geoffrey Osch als erster Alpiner mit dem sechsten Platz begnügen und als einzige Frau kam Lisa Houot als Zehnte noch vor dem ersten Skibergsteiger der Flera, Anton Tchipev, ins Ziel.

Auf eben diesem Chünisbergli waren eine Woche nach dem World Cup die ambitionierten luxemburgischen Alpinrennfahrer neben den zahlreichen Sportlern der Lasel in ihrem Element. „Wir hatten super Bedingungen und der Schnee war top“, lobte auch der Alpinverantwortliche Gilles Osch: „Das Niveau war sehr gut und wir sind auf dem richtigen Weg. Dafür braucht man sich nur anzuschauen, wie sie gefahren sind.“ Der lokale Skiverein hatte am Samstag allerdings den ersten Durchgang im Riesenslalom ziemlich direkt gesteckt. Auch weil Matthieu Osch keine Verletzung riskieren wollte, ging er die Tore nicht aggressiv an und der Titelverteidiger hatte so 27 Hundertstel Rückstand auf Joachim Keghian. In einem kurvigeren zweiten Durchgang setzte er sich dann jedoch drei Sekunden vor William Lindfors durch, während der letztjährige Vizemeister ausschied. Der Master Sven Rollinger komplettierte das Podium. Oscar Bergqvist hatte als siebter und schnellster Lasel-Fahrer nur knapp 13 Sekunden Rückstand.

Auch bei den Frauen war es nach dem ersten Lauf noch spannend, denn Gwyneth ten Raa hatte nur 21 Hundertstel Vorsprung auf ihre ältere Schwester Joyce. Am Ende verteidigte die Olympionikin allerdings mit klaren 1,74 Sekunden ihren Titel. Die ebenfalls in FIS-Rennen startende Eléonore Dubois lag als Dritte bereits sieben Sekunden zurück und Elisa Hennus von der Lasel als Fünfte knapp 20.

„Im Riesenslalom war es ganz schön knapp und das Niveau wird tatsächlich immer besser“, findet daher auch Matthieu Osch. „Ich bin aber stolz, dass ich in meiner Lieblingsdisziplin versuchte, näher ans Limit zu gehen und zwei stabile Läufe ohne Fehler ins Ziel brachte.“

Während sein gefährlichster Gegner Joachim Keghian bereits im ersten Lauf ausschied, lagen der erst 16-jährige Gabriele Badino und William Lindfors bereits fünf Sekunden zurück. Die besten Slalomfahrer der Lasel hatten mit dem fünftplatzierten Max Kinn dann bereits über eine halbe Minute Rückstand auf den zweifachen Olympiastarter. Auch bei den Frauen hatte die souveräne Gwyneth ten Raa ihre Schwester Joyce bereits im ersten Lauf um eine halbe Sekunde distanziert. Als diese im zweiten Lauf ausschied, holte sich die erst 14-jährige Beatrice Badino auf 5:41 Sekunden den zweiten Vizemeistertitel der Familie und Eléonore Dubois komplettierte auf 6:79 Sekunden das Podium. Auch hier lag die als Fünfte beste Lasel-Fahrerin Léa Guerard eine knappe halbe Minute hinter den lizenzierten Vollzeitskifahrern mit ihrem spezialisierten Wettkampfmaterial.

Landesmeister Matthieu Osch am Start des Riesenslaloms
Landesmeister Matthieu Osch am Start des Riesenslaloms Foto: FLS