/ Am Start: 205 internationale Medaillen

Das Teilnehmerfeld geizt nicht mit großen Namen, alles zusammen gerechnet versammeln sich 205 Medaillen von Olympiaden, Welt- und Europameisterschaften. In puncto Quantität sprengt das Euro Meet fast den eigenen Rahmen, mit 3.439 Einschreibungen wurde erstmals die 3.000er-Marke geknacktund mit 118 Vereinen die 100er-Grenze überschritten.
Aufgebot, Programm
Damen: Christina Angelidis, Jackie Banky, Jil Einhorn, Julie Meynen, Monique Olivier, Sarah Rolko, Alicia Turmel, Eline van den Bossche, Manon van den Bossche.
Männer: Pit Brandenburger, Laurent Carnol, Sebastien Cayotte, Louis Gloesener, Julien Henx, Bram Lamberts, Max Mannes, Ricky Rolko, Jean-François Schneiders, Raphaël Stacchiotti
Das Programm
Freitag (07.02.14):
16.00: 800 m Freistil Frauen, Direktfinalen, 16.52: 1.500 m Freistil Männer, Direktfinalen, 17.46: 400 m Lagen, Direktfinalen, 19.23: 200 m Schmetterling, Vorläufe.Samstag (08.02.14):
8.30: 50 m Brust, Vorläufe, 8.50: 50 m Schmetterling, Vorläufe, 9.10: 200 m Freistil, Vorläufe, 10.35: 100 m Rücken, Vorläufe, 11.02: 200 m Brust, Vorläufe, 11.55: 200 m Lagen, Vorläufe, 13.20: 50 m Freistil, Vorläufe, 13.50: 4x50m Lagen mixed, Vorläufe, ab 17.00: Finalen der Vorläufe vom Freitag und Samstag.Sonntag (09.02.14):
8.30: 50 m Rücken, Vorläufe, 8.50: 400 m Freistil (fast), Vorläufe, 9.50: 100 m Schmetterling, Vorläufe, 10.30: 200 m Rücken, Vorläufe, 11.35: 100 m Brust, Vorläufe, 11.50: 100 m Freistil, Vorläufe, 12.45: 400 m Freistil (slow), Vorläufe, ab 16.00: Finalen-Vorläufe vom Vormittag.
Von Alain Bernard bis zu Ian Thorpe tummelten sich immer wieder vereinzelt Megastars beim luxemburgischen Top-Event. Zugegeben, die Teenie-Idole sind das einzige Manko des Euro Meet 2014, denn es gibt keinen. Diese sind auch nicht mehr gefragt, der Sport steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Und die hat für die 33 Disziplinen am heutigen Freitag, am Samstag und am Sonntag viele Topschwimmer zu bieten. Das Euro Meet hat sich international ein sehr gutes Renommee erarbeitet, und die Belohnung bleibt nicht aus. Der Deutsche Schwimmverband (DSV) hat das luxemburgische Meeting als Pflichtstart für sein Nationalteam erkoren, das ist fast schon ein Ritterschlag. Die Organisatoren dürfen sich die Hände reiben, denn damit sind quasi alle deutschen Asse am Start.
Mit 329 Schwimmern, 1.595 Starts und 56 Vereinen stellt Deutschland das Gros der Veranstaltung dar. Ein Meeting, das Rekordzahlen schreibt. Vor Jahresfrist war man im Kalender eine Woche nach vorne gerückt, um nicht mit den Deutschen Meisterschaften zu kollidieren. In diesem Jahr verlegte man das Meeting zwei Wochen nach hinten. Und dieser Termin zahlt sich aus: 3.439 Einzelmeldungen, 785 Athleten und 118 Vereine, das alles sind Rekordzahlen.
19 Nationen
Mit 19 Nationen kann die diesjährige Auflage zwar keinen Rekord bieten, aber immerhin die drittgrößte Zahl. Als letzter statistischer Wert sei angeführt, dass der DSV mit 242 Starts der herausragende Anwärter auf die Mannschaftswertung ist, vor dem Team Baden-Württemberg (217) und den Engländern der Middlesex County ASA (145).
Stars der Veranstaltung waren vor Jahresfrist vor allem zwei Ungarinnen. Zsuzsanna Jakabos bestach mit ihrem Aussehen und Katinka Hosszu mit ihrer Power. Die „eiserne Schwimm-Lady“ nahm an allen 16 Einzelentscheidungen teil und konnte deren 11 gewinnen, hinzu kamen zwei Silbermedaillen. Am Wochenende gibt es ein Wiedersehen mit der 24-Jährigen, die sich mit zwei WM-Titeln im vergangenen Sommer in Barcelona bereichert hat und 22 Medaillen von WM und EM in ihrem Schrank liegen hat. In Luxemburg wird Katinka Hosszu erneut an allen 16 Disziplinen teilnehmen, und dies nachdem sie vor zwei Wochen beim Flanders Cup in Antwerpen (die FLNS war auch vertreten) am Start war und am vergangenen Wochenende mit neun Siegen beim Meeting in Nice erfolgreich war.
Premiere für Cseh
„Katinka die Große“ bringt erneut Verstärkung aus ihrem Land mit. Laszlo Cseh wird in Luxemburg seine Premiere feiern. Der Allrounder ist ein echtes Juwel, mit 54 Medaillen bei internationalen Meisterschaften, einschließlich der sechs Podien bei Olympia. Von der Langstrecke kommend verblüffte der 28-Jährige zuletzt auch in anderen Disziplinen, wie beim Silber über 100 m Delfin in Barcelona.
Ein weiterer ganz großer Name beim 16. Euro Meet ist der von Paul Biedermann. Der Deutsche feiert in Luxemburg ein Comeback, nach einem Jahr Pause wegen Krankheit. Biedermann konzentriert sich in diesem Jahr auf die 50-m-Bahn, mit Zielrichtung EM im Sommer in Berlin. Der ehemalige Doppelweltmeister und noch Weltrekordinhaber ist eine Bereicherung für das Meeting.
Euro-Meet-Erfahrung hat auch Coraly Baalmy aufzuweisen. Die Freistilschwimmerin kommt in Begleitung von Charlotte Bonnet, der französischen Hoffnung der „génération Rio 2016“. Erwähnenswert sind auch noch die beiden Deutschen Daniela Schreiber und Dorothea Brandt sowie der vom Europäischen Verband (LEN) ausgezeichnete „Newcomer des Jahres 2013“, der Serbe Velimir Stepanovic.
Insgesamt werden in der Coque 24 Athleten zu bewundern sein, die zusammen 205 Medaillen bei internationalen Meisterschaften (Olympia, WM, EM) holten. Darunter auch die der Französin Aurélie Muller, die Silber im Freiwasser gewann, und die beiden Medaillen von Elena Krawzow (POL) bei den Paralympics 2012 (Silber) und der Behinderten-WM 2013 (Gold).
Schwere Aufgabe
Natürlich erleichtert dieses elitäre Feld die Aufgabe für die luxemburgischen Teilnehmer nicht. Ein Laurent Carnol, 5. bei der EM, wird auf seiner Paradestrecke 200 m Brust „nur“ auf Platz 5 der Meldeliste geführt. Vor Jahresfrist holten die FLNS-Schwimmer 9 Medaillen, Carnol zweimal Bronze. Trübe sind die Aussichten aber trotzdem nicht. Vor einem Jahr kündigten die Meldelisten 26 neue Meet-Rekorde an, heraus kamen deren 10. Die meisten gab es übrigens 2009 mit 32 Rekorden, was dementsprechend das teuerste Euro Meet war.
Luxemburg tritt auf Kirchberg mit 8 Vereinen an. Neben der Nationalmannschaft (19 Schwimmer, 80 Einsätze) sind dies Diekirch (1/4), Differdingen (3/11), Düdelingen (7/16), Echternach (1/2), Redingen (5/19), Wiltz (4/14) und der hauptstädtische Swimming (29/99). Insgesamt schickt das Großherzogtum 69 Schwimmer in die Rennen, die gleiche Anzahl wie 2013, mit 245 Starts. Und die Aussichten auf ein gutes Ergebnis stehen laut Meldelisten nicht einmal so schlecht. Raphaël Stacchiotti führt die Meldeliste über 400 m Lagen sogar an. Auf der einen Seite wird sich ein Laszlo Cseh aber nicht kampflos geschlagen geben, auf der anderen Seite kann der SCDE-Schwimmer zeigen, was er in Marseille gelernt hat. Auch Laurent Carnol steht auf den Medaillenplätzen (100 m Brust), der ehemalige englische Student hat das Euro Meet als einen seiner Saisonhöhepunkte apostrophiert. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Julie Meynen sein, die vor Jahresfrist Bronze gewann und sich in ihrem ersten Trimester in Plymouth an der Seite von Olympiasiegerin Ruta Meilutyte verbessert hat. Die 16-jährige Litauerin wird in diesem Jahr leider fehlen.
Jean-François Schneiders holte 2013 zweimal Gold (plus Bronze), für seine Einsätze am Wochenende könnte der JPEE-Held immer im A-Finale stehen. Aussichtslos ist die Lage der FLNS-Schwimmer jedenfalls nicht. Traditionell waren die luxemburgischen Akteure immer für eine Überraschung gut. Und letztendlich liegt die Wahrheit wie immer im Wasser.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
- Untere Divisionen - 22. Mai 2016.
- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.