Am Leben wegen Sitzplatztauschs

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Der Fußballer Alan Ruschel überlebte das Flugzeugunglück wegen eines Sitzplatztauschs. 71 Menschen kamen ums Leben, als die Maschine auf dem Weg nach Kolumbien abstürzte.

Der brasilianische Fußballspieler Alan Ruschel, der als einer von sechs Insassen einen Flugzeugabsturz Ende November in Kolumbien überlebte, verdankt sein Schicksal nach eigenen Angaben einem Sitzplatztausch. Der Chef des Fußballclubs Chapecoense, Cadu Gaucho, habe darauf gedrungen, Plätze zu tauschen, sagte der 27-Jährige am Samstag.

Ruschel war mit seiner Mannschaft auf dem Weg zu einem Spiel in Kolumbien, als die Maschine abstürzte. 71 Menschen kamen ums Leben. „Ich wollte meinen Platz zuerst nicht hergeben“, berichtete der Verteidiger. Aber auch Torwart Jackson Follmann habe ihn überredet, sich weiter vorne im Flugzeug neben ihn zu setzen. „Ich verließ also den hinteren Bereich und setzte mich zu Follmann. Daran kann ich mich erinnern.“

Sechs Überlebende

Wie Ruschel gehörten auch Follmann sowie der Verteidiger Helio Neto zu den sechs Überlebenden. „Ich finde keine Worte für das, was ich fühle“, sagte Ruschel. „Es sind gemischte Gefühle: eine große Freude, hier sein zu können, aber gleichzeitig eine große Traurigkeit, so viele Freunde verloren zu haben.“

Ruschel, der vor einigen Tagen in ein Krankenhaus in Chapeco verlegt wurde, wird sich nach Angaben der Ärzte in einem halben Jahr von seinen Verletzungen erholt haben. Die Ermittlungen zu dem Unglück in der kolumbianischen Region Medellín dauern an. Ersten Erkenntnissen zufolge stürzte das Flugzeug wegen Treibstoffmangels ab. Der Unglückspilot hatte offenbar einen Zwischenstopp zum Auftanken ausgelassen.