Die fünfte Etappe war geprägt von einer vierköpfigen Fluchtgruppe um den Belgier Kenny Molly (Bingoal Pauwels Sauces WB), der sich das Trikot des besten Bergfahrers mit deutlichem Vorsprung holte. Unter dem Impuls der Mannschaft Ag2r Citroën schmolz der siebenminutige Vorsprung des Quartetts Richtung Hauptstadt schnell dahin.

Auf dem Schlussparcours war es zunächst Sébastien Reichenbach (SUI/Groupama-FDJ) der ein paar Meter auf das Hauptfeld, das mittlerweile von den Teamkollegen von João Almeida kontrolliert wurde, herausfahren konnte. Im letzten Anstieg des „Pabeierbierg“ war es dann Nairo Quintana (Arkéa Samsic), der sein Glück versuchte. Den Angriff des Kolumbianers konterte David Gaudu, der als Erster in die ansteigende Zielgerade, wo sich viele Zuschauer eingefunden hatte, einbiegen konnte.

„Im letzten Anstieg war es mir gelungen, an der Spitze dranzubleiben und danach den entscheidenden Konter zu setzen“, sagte Gaudu, der sich für die Lobardei-Rundfahrt am 9. Oktober einiges vorgenommen hat. „Ich befürchtete, dass sich das Szenario der ersten Etappe, wo ich auf der Zielgeraden eingeholt wurde, wiederholen würde, da der Träger des Gelben Trikots mir immer näher kam. Es ist das erste Mal, dass ich in Luxemburg gefahren bin. Die Rundfahrt, auf einem Terrain, das mir entgegenkommt, hat mir sehr gut gefallen. Ich war positiv überrascht von den schönen Strecken und den interessanten Zielankünften. Nach diesem Erfolg kann ich die Klassiker in Italien voller Zuversicht in Angriff nehmen“.

Mit seinem zweiten Platz zum Abschluss der fünftägigen Tour unterstrich João Almeida, dass er der Stärkste im hochklassigen Fahrerfeld war. Neben dem Gelben Trikot gewann der portugiesische Landesmeister im Zeitfahren, der von seinen Landsleuten überschwänglich gefeiert wurde, auch die Punkte- und die Nachwuchswertung, jeweils vor Marc Hirschi und David Gaudu. Der erste Platz in der Mannschaftswertung komplettierte den Triumph von Deceuninck-Quick Step. „Ich konnte mich von Tag zu Tag steigern. Zum Abschluss waren wir mit vier Mann in der Spitzengruppe vertreten, konnten für das nötige Tempo sorgen und meine Führung verteidigen. Es war toll, unterwegs von so vielen Anhängern angefeuert zu werden. Ich freue mich über diesen Sieg, der mein Selbstbewusstsein hinsichtlich der kommenden Herausforderungen weiter steigert“, erklärte João Almeida nach seinem Gesamtsieg, nur einen Monat nach dem Gewinn der Polen-Rundfahrt.

Aus luxemburgischer Sicht überzeugte Alex Kirsch (Trek Segafredo) auf der letzten Etappe mit Rang sechs. In der Gesamtwertung belegten Tom und Luc Wirtgen (Bingoal Pauwels Sauces WB) die Positionen 47 (auf 18:58) und 48 (auf 19:29). Arthur Kluckers (Leopard Pro Cycling), der am Montag beim WM-Zeitfahren der U23 startet, hatte auf den Start zur letzten Etappe verzichtet.