Allgemeine Zurückhaltung

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Mit dem Erfolg des Briten Andrew Fenn vom belgischen Team Quick Step endeten am Sonntag die ersten 116 km der Trofeo Palma; des ersten von vier Teilstücken der Challenge Mallorca.

Bester Fahrer vom Luxemburger Team RadioShack-Nissan war der Italiener Daniele Bennati als Fünfter.

Das Ergebnis

1. Andrew Fenn (Gbr/OPQ) 2.23:53 Stunden, 2. André Schulze (Ger/APP), 3. Alexander Porsev (Rus/KAT), … 5. Daniele Bennati (Ita/RNT) alle gleiche Zeit, 81. Jens Voigt 0:08 Minuten zurück, 86. Andreas Klöden (beide Ger/RNT) g.Z., 94. Haimar Zubeldia (Esp/RNT) 0:15, 97. Andy Schleck (Lux/RNT), 98. Alberto Contador (Esp/SAX), 109. Thomas Rohregger (Aut/RNT), 124. Frank Schleck (Lux/RNT), 138. Jakob Fuglsang (Den/RNT) alle g.Z. (177 Fahrer klassiert).

Auch die Gebrüder Schleck waren am Sonntag erstmals im Einsatz; als es auf der langen Zielgeraden in Palma ans Eingemachte ging, hielten beide sich verständlicherweise zurück.

Trainingsschicht

Während die zwei Schlecks am Montag (06.02.12) eine Trainingsschicht einlegen werden, tritt Laurent Didier, der dritte Luxemburger im RNT-Bunde, bei der Trofeo Migjorn (171,7 km) bei der Challenge Mallorca in die Pedale.

Auf dem 11,6 km langen Rundkurs, der 10 Mal zu fahren war, setzten sich schnell rund ein Dutzend Fahrer vom Feld ab. Unter ihnen auch der Neuseeländer Jesse Sergent vom RNT-Team. Die Sprinterteams hielten den Rückstand aber stets in Grenzen und nach etwas mehr als der Rennhälfte waren alle weiteren Versuche zwecklos. Im Sprint, der Quick Step bereits den siebten Sieg in dieser noch sehr jungen Saison einbrachte, hatte Bennati gegen Fenn und Co. das Nachsehen.

Ruhig

So ruhig, wie das Rennen verlief, war es auch am Rande des Geschehens. Trotz des bevorstehenden CAS-Urteils über Alberto Contador wurde nicht darüber gesprochen. Auch Andy Schleck, der im Falle einer Verurteilung des Spaniers nachträglich als TdF-Sieger 2010 gekürt würde, wurde nicht belästigt.

Was sollte er auch sagen? Wurde er in den letzten 18 Monaten darauf angesprochen, diktierte er den Medien stets in den Block: „Wenn Alberto Contador gesperrt werden sollte, ist er schuldig. Dann werde ich den Sieg 2010 annehmen, mehr aber auch nicht. Ich würde die Tour lieber auf der Straße gewinnen. Wenn das Urteil bekannt ist, werde ich mich dazu äußern, eher nicht.“

Konzentration

Statt sich auf Eventualitäten zu verlassen und sich verrückt zu machen mit Dingen, die er sowieso nicht beeinflussen kann, konzentriert sich Andy ganz wie sein Bruder Frank voll und ganz auf die Hausaufgaben.

Und die beinhalten hartes (Wettkampf-)Training. Ein Teil sah am Sonntag vor, Andy und den Rest des Teams an die Spitze des Feldes zu schicken, um dort das Tempo zu forcieren. Und wen sah man ganz vorne an der Spitze? Richtig, Andy, der auf die Zähne biss, gefolgt vom Rest der (großen) Familie.

Nach getaner Arbeit und einer kleinen Verschnaufpause im warmen Bus setzten sich die Schleck-Brüder zusammen mit Haimar Zubeldia, Thomas Rohregger und Andreas Klöden – wie auch viele Fahrer anderer Teams, u.a. Contador – wieder aufs Rad, um ca. 50 km zurück ins Hotel zu fahren. Verständlich, dass sie nicht allzu lange in der ungewohnten spanischen Kälte verbringen wollten.

Regen und Schneeregen

Frank Schleck meinte zum Tag: „Es ist natürlich ungewohnt, hier mit dieser Kälte und bei Schnee zu fahren. Dennoch ist es wichtig und schön, hier zu fahren, um sich wieder an den Wettkampf und an das Peloton, das schon dem der Tour de France sehr gleicht, zu gewöhnen. Das Rennen hier, etwas wie ein Kriterium, dient natürlich in erster Linie dazu, unsere anderen Ziele vorzubereiten, wie z.B. als erstes Highlight Paris-Nice. Ob wir allerdings hier in den Bergen (am Dienstag und Mittwoch wird jeweils der 925 m hohe Col Puig Major erklommen, d. Red.) fahren können, ist noch ungewiss, wir wären aber froh, wenn es möglich wäre.“

Für Dienstag haben die Meteorologen jedenfalls Regen und Schneeregen bei weiter sehr tiefen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt vorausgesagt. Jenes Wetter, das die Berge Palmas jedenfalls in ein dichtes strahlendes Weiß hüllt und wohl weiter hüllen wird.

(Christophe Junker/Palma de Mallorca/Tageblatt.lu)