Volleyball / Allein auf weiter Flur: Sandra Goedert ist die einzige Trainerin in der Novotel League
Wenn am Samstag die neue Volleyballsaison beginnt, dann stehen neben dem Spielfeld wieder die Trainer an der Seitenlinie – und versuchen, ihre Mannschaft zu Bestleistungen zu bringen. Einige sind, zumindest äußerlich, die Ruhe selbst – andere coachen eher aktiv. Bei den 16 Novotel-League-Teams gibt es eine Ausnahme: Zwischen 15 Trainern will sich auch eine Trainerin durchsetzen.
Sandra Goedert hat vergangene Saison die Damenmannschaft von Petingen übernommen, nachdem sie schon einige Spielzeiten die zweite Mannschaft begleitet und mit ihr auch den Klassentitel erreicht hatte. Einige Jahre lang hatte man in Petingen versucht, mit der Unterstützung einiger Halbprofispielerinnen, die jungen Eigengewächse schnell an die Spitzengruppe der nationalen Meisterschaft heranzuführen. Dies hatte allerdings nur bedingt gefruchtet und den Entschluss reifen lassen, mit regionalen Kräften neu aufzubauen. Damit wird Petingen endgültig diese Saison nicht vorne mitmischen können. „Ich glaube, dass der Abstand zwischen den einzelnen Teams wieder anwachsen wird und nur sehr wenige den Titel anvisieren können. Wir werden sicherlich nun einige Zeit lang kleinere Brötchen backen, aber zusammen mit unserem Jugendtrainer Mathieu Willemin sind wir der Ansicht, dass dies der richtige Weg ist, der in einigen Jahren Früchte tragen wird.“
Wie auf dem Ameisenhaufen
Petingen kann sich im Jugendbereich des Trainingsandrangs kaum erwehren. „Weniger als zwei Dutzend Spielerinnen pro Spielfeld haben Seltenheitswert.“ Hier merkt man, dass die gelernte Sportlehrerin genau weiß, wo sie hin will. Auch wenn sie noch wenig Erfahrung auf Erstliganiveau vorzuweisen hat, versteht sie es, mit Gruppen umzugehen. Die breitgefächerte Sportausbildung kommt ihr sicherlich zugute, doch sie ist der Meinung, dass „ein Trainer sich stetig weiterentwickeln sollte, immer offen bleiben muss für neue Erkenntnisse und Trainingsinhalte“. Aus diesem Grund hat sie sich auch in Deutschland zum Trainer-B-Schein eingeschrieben. „Ein Trainer hat nie ausgelernt und sollte ich dies irgendwann nicht mehr berücksichtigen, ist es an der Zeit, aufzuhören.“
Auch zum Coachen hat Goedert klare Ansichten. „Das Coaching ist oft noch wichtiger als das Training, erst recht, wenn man es mit jungen Spielerinnen zu tun hat. Man kann ihnen den Druck nehmen, der Coach zeigt die Richtung im Spiel an, muss sie allerdings auch zeitig adaptieren, wenn nötig. Die Spielerinnen brauchen das direkte Feedback. Beim folgenden Training können sie nur noch sehr wenig damit anfangen.“ Goedert versucht, respektvoll mit jeder Spielerin umzugehen. Sie kommt auf jeden Fall respektvoll und authentisch herüber. Die Spielerinnen dürfen sich äußern, doch letztendlich „muss ich die Verantwortung übernehmen, d.h. ich habe das letzte Wort“.
Wir werden Goedert diese Saison also wieder energisch an der Seitenlinie erleben und nicht als ruhige, in sich gekehrte Trainerin. „Dies soll niemand von mir verlangen, denn das bin nicht ich.“
4 Fragen an Sandra Goedert
Nennen Sie drei Attribute, die Sie als Trainerin beschreiben:
Emotional, empathisch, engagiert
Schlagzeile, die ich gern im Tageblatt lesen würde:
In einigen Jahren: „V80 Petingen Meister bei den Damen“ (dann hat unser Projekt Früchte getragen).
Mein Vorbild als Trainer:
Niemand. Jeder Trainer soll seinen eigenen Weg suchen und finden, also niemandem nacheifern.
In 10 Jahren …
… hat der Volleyball den gleichen Stellenwert bei den Medien wie die anderen Mannschaftssportarten.
Im überblick
Walferdingen
Trainer: Ben Angelsberg
Kader: Kelsey Chambers, Anastasia Georgiadou, Betty Hoffmann, Hana Cubonova, Nathalie Braas, Noa Reiland, Maja Olafsdottir, Katrina Reuter, Charlotte Lassine, Marie Reiterova, Maryse Welsch, Anna Vosahlo, Shelby Pullins
Gym Bonneweg
Trainer: Fabio Aiuto
Kader: Mariia Herasymenko, Fanny Riblet, Tsvetelina Nikolova, Cindy Schneider, Annemarie Dossow, Marianne Meyers, Laura Ruellan, Lara Picht, Rebekka Klerf, Natalia San Martin, Emma Van Elslande, Félicia Menara, Jenny Petiteville, Nadja Schaus, Kim Ottelé, Camille Esselin, Malgorzata Plusa, Laura Giamporcaro
Mamer
Trainer: Bogdan Birca
Kader: Anu Ennok, Marion Haffreingue, Joëlle Gelhausen, Vanessa Koos, Isabelle Frisch, Giulia Tarantini, Carène Giacomoni, Merlin Hurt, Martine Emeringer, Svetlana Stoyanova, Marlène Da Costa, Lilly Tarantini
Diekirch
Trainer: Marian Constantin
Kader: Lara Wagner, Léini Zimmer, Lily Elcheroth, Chloé Bieux, Lou-Ann Fischbach, Marie Schaack, Yasmin Constantin, Noa Steiner, Lena Wagner, Yascha Wagner, Camila Beltran, Eve Albers, Lena Wolff, Rachel Windhorst
Steinfort
Trainer: Pompiliu Dascalu
Kader: Laura Palgen, Cassandra Rass, Kelly Schmit, Michelle Clemen, Kim Godart, Liz Beffort, Anne Heinen, Noémie Erpelding, Silvana Dascalu, Julie Erpelding, Lucie Ney, Alice Ney, Déborah Feller
Petingen
Trainerin: Sandra Goedert
Kader: Carole Kieffer, Naomie Llorente, Michele Correa, Eliane Bauer, Marion Hermant, Emilie Mangin, Laure Schmit, Lucie Lordong, Marion Tane, Anne Hasdorf, Clothilde Crauwels, Patricia Gengler, Jeanne Klein
Bartringen
Trainer: Andrey Gorbachev
Kader: Tamie Boudot, Julia Dufkova, Giulia Ramos Mattos, Barbara Hougardy, Dana Paulus, Nathalie Welsch, Iskra Mintova, Fabienne Welsch, Michèle Breuer, Carole Nicolas
Fentingen
Trainer: Dragan Vujovic
Kader: Emina Adilovic, Anastasia Bernard, Michèle Engeldinger, Philippa Hesketh, Santina Iacovelli, Valentina Do Re, Nathalie Gerson, Danielle Mander, Lukrezia Noviello, Yasmin Schulté, Claudia Zanino, Alexandra Mahassen, Sakina Hadjam
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