Abstieg nicht zu vermeiden

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TENNIS - Das luxemburgische Fed-Cup-Team muss 2015 den Weg in die Europa/Afrika-Zone, Gruppe II antreten: In Ungarn war der Abstieg beim 0:2 gegen Bulgarien nicht zu vermeiden. Luxemburg verliert seine vier Begegnungen punktlos.

Zum Auftakt stand Claudine Schaul der Bulgarin Isabella Shinikova (WTA 365) gegenüber. Die FLT-Spielerin, die sich in Satz eins wegen einer Verletzung am Bein behandeln lassen musste, gab zweimal ihren Aufschlag ab. Eine eigene Breakchance zum 3:3 ließ Schaul ungenutzt. Shinikova schloss nach 30 Minuten zum 6:2 ab.

Die Resultate

Relegation:

Luxemburg – Bulgarien 0:2

Claudine Schaul – Isabelle Shinikova (WTA 365) 2:6, 3:6; Anne Kremer (1.024) – Elitsa Kostova (242) 3:6, 7:6 (7), 6:7 (7).

Das Doppel wurde nicht mehr ausgetragen.

Muller gegen Gombos

Gilles Muller (ATP 362) hat eine Wildcard für das Hauptfeld des am Montag (10.02.14) beginnenden Challengers (42.5000 Euro) in Quimper (Frankreich) erhalten: Erstrundengegner ist Norbert Gombos (Slowakei, 191/Nr. 8).

(dat)

Mit einem Break startete die Bulgarin in den zweiten Durchgang. Schaul kämpfte wie die ganze Woche über, hatte aber Probleme beim Laufen und konnte nicht ihr bestes Tennis abrufen. Sie schaffte das Rebreak und verkürzte dann zum 2:3. Beim 3:5 schlug Schaul gegen den Matchverlust auf. Shinikova nutzte dann sofort ihren ersten Matchball zum 1:0 für Bulgarien.

Kämpferische Anne Kremer

Anne Kremer sorgte dann mit einem Kraftakt fast für das 1:1. Doch eine großartige kämpferische Leistung der Fed-Cup-Rekordspielerin (75 Begegnungen) reichte nicht aus, um Elitsa Kostova (242) zu besiegen. Im dritten Satz fehlte dann auch etwas das Glück: Kremer konnte zwei Matchbälle nicht nutzen, einen durch Doppelfehler.

Im ersten Satz war Kostova beim 6:3 noch überlegen. Aber Kremer war im zweiten Durchgang die bessere Spielerin. 5:2 führte die Nummer eins der FLT, ließ ihre Gegnerin aber wieder rankommen (5:5). Die Entscheidung fiel im Tiebreak: Über 6:3 schloss Kremer zum 9:7 ab.

Der dritte Satz war ausgeglichen. Kremer hielt dem Druck stand, als sie beim 4:5 gegen Matchverlust aufschlug (5:5). Mit einem Break brachte sich die FLT-Spielerin in eine gute Ausgangslage. Dann folgte bei 6:5 und 40:30 der bereits erwähnte Doppelfehler. Auch der zweite Matchball war nicht der richtige.

Wieder ging es in den Tiebreak, der auch sehr offen war. Über 5:5 und 6:6 erspielte sich Kostova einen Matchball (7:6), den sie nicht nutzte. Mit ihrem zweiten Matchball schloss die Bulgarin dann aber ab und schickte Luxemburg in die Gruppe II, wo es 2010 zum letzten Mal spielte.

Wie geht es weiter?

Bereits zu Beginn der Woche war klar, dass der Klassenerhalt eine schwierige Aufgabe würde. Klar war auch, dass dieses Ziel mit Mandy Minella, die in Budapest wegen einer Armverletzung gefehlt hat, auch schwierig gewesen wäre, wenngleich natürlich mit weit größeren Chancen.

Wie geht es nun weiter mit dem Fed Cup-Team? Das Problem ist, dass das erfolgreiche Trio Kremer/Schaul/Minella die besten Zeiten hinter sich hat: Bei den beiden Ersten steht Tennis nicht mehr an erster Stelle der Prioritätenliste. Der Abstieg sollte von den Verantwortlichen als Chance gesehen werden.

Momentan fehlt hinter dem Trio Kremer/Schaul/Minella der Nachwuchs. Bei Sharon Pesch, die 2014 in Budapest ihr Debüt gegeben hat, und Laura Correia, die 2013 dabei war, hat man gesehen, dass sie vom internationalen Niveau noch ein Stück weg sind. 2015 könnte eine Gelegenheit sein, die ganz Jungen in der schwächeren Gruppe II wieder näher an diesen Wettbewerb – und somit auch das internationale Niveau – heranzuführen. Die Jugend hat jetzt gesehen, wie viel noch fehlt, und kann so das Training und die Arbeit danach ausrichten. Die Aufgabe der FLT und ihrer Trainer ist es, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um wieder ein ausgeglichenes Fed-Cup-Team – wie auch Davis-Cup-Team – auf die Beine zu stellen.

Problematik

FLT-Präsident Claude Lamberty, der mit nach Budapest gereist war, ist sich der Problematik bewusst: „Ohne Mandy ist es für Luxemburg auf diesem Niveau sehr schwierig. Und wenn keine Spielerin ein Match gewinnt, ist der Abstieg auch verdient. Anne und Claudine können mit den Profis mithalten und sie auch mal besiegen. In Abwesenheit von Mandy kann das sonst keiner. Aber für uns als großer Außenseiter muss dann alles perfekt klappen. Doch heute (Sonntag, d. Red.) war das mit dem knappen Resultat von Anne und der Verletzung von Claudine nicht möglich. Momentan haben wir drei verschiedene Niveaus: Mandy, dann Anne und Claudine, dann der Rest. Junge Spieler müssen weiter aufgebaut werden: Christophe Tholl im Davis Cup oder Sharon Pesch müssen Ansporn sein. Einen Gilles Muller oder eine Mandy Minella ‚produzierst‘ du nicht einfach so. Die Klubs spielen eine wichtige Rolle. Die Kirsche auf dem Kuchen ist das Verbandstraining.“