Giro 4. Etappe: Kämna triumphiert auf dem Ätna

Giro /  4. Etappe: Kämna triumphiert auf dem Ätna
Der deutsche Radsportler Lennard Kämna war am Ätna der Stärkste Foto: Luca Bettini/AFP

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Der deutsche Radsportler Lennard Kämna ließ auf der 4. Etappe des Giro d’Italia am Ätna alle stehen und feierte einen der größten Erfolge seiner Radsportkarriere. Ins Rosa Trikot fuhr am Dienstag der Spanier Juan Pedro Lopez, der das Trikot von Mathieu van der Poel übernahm. Der Niederländer war am Berg chancenlos. 

Lennard Kämna ließ seine Verfolger stehen, jagte den Spitzenreiter den Ätna hinauf – und wurde im Ziel an den oberen Hängen des Vulkans für die Strapazen des Tages belohnt. Auf der 4. Etappe des Giro d’Italia flog der 25-jährige Deutsche zu seinem zweiten Tagessieg bei einer großen Landesrundfahrt nach dem Erfolg bei der Tour de France 2020. Im Schlusssprint setzte er sich gegen den neuen Gesamtführenden Juan Pedro Lopez (Trek-Segafredo) aus Spanien durch.

„Ich hatte fast gedacht, ich habe es verloren“, sagte Kämna zum dramatischen Etappenende, als Lopez sich kurzfristig abgesetzt hatte. „Doch ich habe ihn eingeholt und konnte mich vor dem Sprint erholen“, sagte er: „Ich bin sehr, sehr glücklich. Dieser Sieg nimmt viel Druck.“ In der Gesamtwertung ist Kämna jetzt mit 39 Sekunden Rückstand auf Lopez Zweiter.

Wie schon beim Giro-Start in Ungarn präsentierte sich Kämna auch nach dem Transfertag extrem angriffslustig. Er wusste, was auf ihn wartete: 172 schwere Kilometer von Avola auf den Ätna, eine gute Chance für den formstarken Allrounder, der die erste Ausreißergruppe nutzte, um den Favoriten im Feld zu entkommen. Die ließen es zunächst gemütlich angehen, die Rundfahrt entscheidet sich erst in der letzten Woche.

Nicht mehr mit dabei sein wird der Kolumbianer Miguel Angel Lopez, der sich als einer der ersten Top-Anwärter auf den Gesamtsieg verabschiedete. Der Giro-Dritte von 2018 stieg mit einer Hüftverletzung kurz nach dem Start der Etappe aus. Die Gruppe der Favoriten um Richard Carapaz aus Ecuador (Ineos) und den Briten Simon Yates (Team BikeExchange-Jayco) kam 2:37 Minuten nach Kämna ins Ziel.

Die fünfte Etappe von Catania, der zweitgrößten Stadt auf Sizilien, in die Hafenstadt Messina könnte wieder den Sprintern um ihren König Mark Cavendish gehören, wenn sie den Anstieg der zweiten Kategorie zum Portella Mandrazzi überstehen. Am Donnerstag geht es dann aufs italienische Festland, der Giro endet am 29. Mai nach 3.410 km.

Im Überblick

Giro d’Italia, 4. Etappe: Avola – Ätna (172 km): 1. Lennard Kämna (Deutschland/Bora-hansgrohe) 4:32:11 Stunden, 2. Juan Pedro Lopez (Spanien/Trek-Segafredo) gleiche Zeit, 3. Rein Taaramäe (Estland/Intermarché-Wanty-Gobert) 0:34 Minuten zurück, 4. Sylvain Moniquet (Belgien/Lotto-Soudal) 2:12, 5. Mauri Vansevenant (Belgien/Quick-Step) gleiche Zeit, 6. Gijs Leemreize (Niederlande/Jumbo-Visma) 2:31

Gesamtwertung nach 4 von 21 Etappen:
1. Lopez 14:17:07 Stunden, 2. Kämna 0:39 Minuten zurück, 3. Taaramäe 0:58, 4. Simon Yates (Großbritannien/Team BikeExchange-Jayco) 1:42, 5. Vansevenant 1:47, 6. Wilco Kelderman (Niederlande/Bora-hansgrohe)