36 und noch kein bisschen müde

36 und noch kein bisschen müde
(Tageblatt/Julien Garroy)

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Dirk Bockel hat seine bis dato erfolgreichste Saison hinter sich gebracht und wurde deshalb von der FLTri geehrt. Das reicht ihm aber noch nicht und so hat er in den kommenden Jahren noch einiges vor.

Mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der WM und dem gewonnenen Ironman in Regensburg hat der Triathlet Dirk Bockel zwei seiner gesteckten Ziele erreicht.

„Ich war dieses Jahr ohne Zweifel in Bestform“, so der 36-jährige Athlet gestern im Rahmen einer Pressekonferenz in der „Maison des sports“.

„Nicht immer gewinnen“

Das zeigte er unter anderem bei der Langstrecken-WM in Vitoria-Gasteiz (ESP), wo er Bronze gewinnen konnte, sowie mit seinem Sieg beim Ironman in Regensburg.

Doch ganz perfekt verlief die Saison dann doch nicht für Bockel. Direkt vor dem Saisonhöhepunkt, dem Ironman in Hawaii, hatte sich der Sportsoldat im Training die Hand gebrochen. Dennoch schaffte er es, sich auf den 10. Platz zu kämpfen. „Man kann eben nicht immer Erster werden. Und wenn man immer alles riskiert, dann kann es eben schon einmal zu einem solchen Malheur kommen“, so Bockel rückblickend.

Höhepunkt: Hawaii

Der 36-Jährige hat sich für die kommenden Jahre noch einiges vorgenommen. „Ich plane jetzt nicht mehr über die nächsten zehn Jahre, aber in den kommenden drei Jahren habe ich noch einige Ziele.“ Denn trotz seiner 36 Jahre fühle er sich kein bisschen müde.

Nachdem er diese Saison bereits zwei seiner selbst gesteckten Ziele erreichen konnte (WM-Medaille und Ironman gewonnen), will er in den kommenden Jahren noch weitere geplante Herausforderungen angehen. Zum Beispiel würde Bockel gerne einen Ironman unter acht Stunden absolvieren oder in Hawaii den Sprung aufs Podium schaffen.

„Klassiker“ im Visier

Was die kommende Saison angeht, so liegt das Hauptaugenmerk wieder auf dem berühmten „Klassiker“ in Hawaii, der am 12. Oktober stattfinden wird. Um dorthin zu kommen, muss Bockel aber noch eifrig Punkte sammeln. „Ich habe zurzeit 2.500 Punkte, doch um in Hawaii starten zu können, muss ich wohl 3.800 bis 4.000 Punkte erzielen.“ Eine erste Möglichkeit bietet sich beim Ironman in Panama über die Halbdistanz am 3. Februar 2013.

Nachdem sich Bockel nun eine Auszeit von zwei Wochen gegönnt hat, um nicht zuletzt den Kopf wieder freizubekommen, startet er am Freitag ins Trainingslager nach Leutasch (AUT), wo unter anderem Skilanglauf auf dem Programm steht. Ein weiteres Ziel fürs kommende Jahr ist die ITU-WM über die lange Distanz im französischen Belfort, die am 1. Juni stattfinden wird. Aber wie die kommende Saison nun genau aussehen wird, das weiß Bockel derzeit noch nicht.

Ehrung vom Verband

So würde er sich auch freuen, bei den nationalen Meisterschaften an den Start gehen zu können, aber man müsse noch sehen, ob das in die Saisonplanung passt.

Am Montag wurde Bockel dann noch von der FLTri für seine Leistungen im vergangenen Jahr geehrt. Präsident Claude Radoux zeigte sich hoch erfreut über die erzielten Resultate und überreichte Bockel einen Umschlag mit u.a. Geschenkgutscheinen der Sponsoren.

Bockel bedankte sich seinerseits bei der FLTri für die Unterstützung. Ebenfalls hob er die Armee, das Sportministerium, das COSL und sein Team Leopard-Trek hervor, ohne die es ihm nicht möglich wäre, seinen Sport auf professioneller Ebene auszuüben.

Hochwertiges Material und bestmögliche Unterstützung

Durch das Leopard-Trek-Team kann Bockel vor allem auf hochwertiges Material zurückgreifen. „Das hat man auch in Hawaii gesehen, als ich beim Radfahren die zweitbeste Zeit erzielt habe“, so Bockel.

Der Verband will seinerseits vor allem die medizinische Betreuung seiner Athleten verbessern. „Unseren Top-Athleten brauchen wir nicht beizubringen, wie man schwimmt oder Rad fährt. Wir können aber versuchen, ihnen die bestmögliche Betreuung anzubieten“, so Radoux. Den neuen Nationaltrainer Wolfram Bott, der am 1. Januar 2013 bei der FLTri anfangen wird, kennt Bockel schon. Auch wenn der 36-Jährige einen privaten Trainer hat, so will er sich trotzdem einmal mit Bott zusammensetzen, um zu sehen, wie man zusammenarbeiten könnte.

Bockel hatte gestern aber nicht nur Antworten parat. Ein Thema interessiert den Athleten besonders. So fragte er bei Präsident Radoux nach, wie es um die Möglichkeit eines Ironman über die Halbdistanz hierzulande stehen würde. Radoux erklärte seinerseits, dass der Verband sehr froh sei über die Initiative, jedoch sei diese nicht von der FLTri ausgegangen, „es handelt sich ja um eine private Initiative, deshalb kann ich auch nicht viel darüber sagen. Jedenfalls wäre es eine tolle Sache.“ – Sicherlich auch für die Fans, die Dirk Bockel hautnah im Einsatz erleben könnten. Und auch der Athlet, der seine Aufgabe, das Land zu vertreten, sehr ernst nimmt, würde sich über einen Wettkampf in Luxemburg freuen.