300.000 Euro Urlaubsgeld

300.000 Euro Urlaubsgeld
(dpa/Symbolbild)

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Nach dem Weltmeistertitel kassieren die 23 deutschen Spieler 300.000 Euro pro Kopf. Die Prämie für Trainer Jogi Löw bleibt ein Geheimnis.

Nach dem größten Sieg ihrer Fußball-Karriere dürfen sich Kapitän Philipp Lahm und seine 22 Kollegen auch über die höchste Prämie in der Geschichte der Nationalmannschaft freuen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) honoriert den historischen WM-Titel in Südamerika mit einer Rekordsumme von 300.000 Euro pro Mann – ein schönes Urlaubsgeld nach 53 Tagen harter Arbeit seit dem Beginn der Turnier-Vorbereitung am 21. Mai im Trainingslager in Südtirol. DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zahlt „die Prämie gerne aus“.

Der Verband darf sich nach dem vierten WM-Titelgewinn ebenfalls über ein Rekordpreisgeld freuen. Der Weltverband (FIFA) überweist an Weltmeister Deutschland 35 Millionen US-Dollar, umgerechnet 25,6 Millionen Euro. Der Finalverlierer Argentinien erhält 18,3 Millionen Euro. „Der wirtschaftliche Erfolg ist absolut sekundär“, hatte Niersbach schon während des Turniers betont.

Löw-Prämie ist geheim

Der Verband rechnet nach Abzug der hohen Kosten in Brasilien mit einem kleinen Gewinn von rund drei Millionen Euro. Dieser Betrag werde mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) geteilt, kündigte Niersbach an.

Als bisherige Höchstsumme hatten die Nationalspieler 150.000 Euro nach dem verlorenen EM-Finale 2008 gegen Spanien erhalten. Der vierte WM-Titel kostet den DFB insgesamt 6,9 Millionen Euro an Spieler-Prämien. Dazu kommen Zahlungen an die Sportliche Leitung um Löw, über die der Verband traditionell keine Angaben macht.

Acht kassieren ab

Addiert man bei den Nationalspielern noch jene 4,26 Millionen hinzu, die der DFB an insgesamt 31 Akteure für die erfolgreiche WM-Qualifikation ausgeschüttet hatte, beläuft sich der Gesamtbetrag an die Mannschaft auf satte 11,16 Millionen Euro.

Acht Weltmeister streichen insgesamt eine halbe Million Euro ein. Manuel Neuer, Thomas Müller, Philipp Lahm, Jérome Boateng, Mesut Özil, Per Mertesacker, André Schürrle und auch der nicht eine Minute auf dem Spielfeld eingesetzte Ersatztorwart Ron-Robert Zieler waren auch in allen zehn Qualifikationsspielen dabei und kassierten dafür den Maximalbetrag von 200.000 Euro. Der DFB zahlte 20.000 Euro pro Spiel-Nominierung aus.

Motorroller und VW-Käfer

Übrigens: Die ersten deutschen Weltmeister mussten sich 1954 im Vergleich zu heute mit einem kargen Taschengeld begnügen. Kapitän Fritz Walter und seine Mitspieler erhielten nach dem „Wunder von Bern“ 2500 D-Mark, einen Fernseher, einen Lederkoffer und einen Motorroller. 1974 bekamen die Champions um Kapitän Franz Beckenbauer 70.000 Mark und einen VW-Käfer. Die Weltmeister um Kapitän Lothar Matthäus wurden 1990 vom DFB für ihren Triumph in Italien mit 125.000 Mark belohnt.

Für den DFB ist der Titelgewinn Gold wert. „Eine WM ist eine einzige Werbeveranstaltung für den Fußball“, hob Niersbach hervor