PandemieWieso es in Luxemburg nicht mehr Rechte für Geimpfte gibt – im Gegensatz zu Deutschland

Pandemie / Wieso es in Luxemburg nicht mehr Rechte für Geimpfte gibt – im Gegensatz zu Deutschland
Menschen warten in einem Supermarkt in Baden-Württemberg auf ihre Impfung mit dem Impfstoff AstraZeneca. Eine Ärztin verimpft mit ihrem Team rund 250 Dosen AstraZeneca, für die sie in ihrer Sprechstunde wegen des Misstrauens gegen den Wirkstoff keine Abnehmer fand. Für die Aktion brauchte man keinen Termin. Foto: dpa/Christoph Schmidt

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Geimpfte und Genesene haben ab Sonntag in Deutschland wieder mehr Rechte. Sie sind von Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren ausgenommen. Doch in Luxemburg wartet man mit solchen Lockerungen noch ab. Wieso zögert das Großherzogtum?

Zwar ist eine Mehrheit der Deutschen dafür, dass Geimpfte wieder mehr Freiheiten bekommen sollen. Aber 40 Prozent sind laut dem ARD-Deutschlandtrend dagegen. In Luxemburg scheint die Stimmungslage ähnlich zu sein. In der (nicht repräsentativen) Umfrage des Tageblatt waren kürzlich 45 Prozent für mehr Freiheiten für Geimpfte, 53 befürchten eine Zweiklassengesellschaft.

Infektion bei Geimpften nicht ausgeschlossen

Allerdings stellt sich derzeit die Frage nach Lockerungen für Geimpfte gar nicht. Gesundheitsministerin Paulette Lenert sagte diese Woche, dass auch nach einer Corona-Impfung immer noch ein Restrisiko bleibe. Auch bei Geimpften könne eine Infektion nicht ganz ausgeschlossen werden, sagte sie. Lenert sprach davon, dass sich 139 Personen zwei Wochen nach der Impfung angesteckt hätten. Über den Verlauf der Infektion bei den Personen sagte sie nichts. Über 700 Menschen hätten sich nach der ersten Impfung angesteckt. Daher wolle man erst noch abwarten, bevor man über Lockerungen für Geimpfte rede, sagte Lenert. Demnach müssen sich auch Geimpfte testen lassen, wenn sie ab dem 16. Mai im Restaurant essen wollen. Dann soll auch der Innenbereich der Gastronomie wieder geöffnet werden.

Bis Mittwoch waren über 213.000 der insgesamt 620.000 Einwohner Luxemburgs geimpft, davon rund 57.000 zum zweiten Mal. Genau wie in Deutschland gibt es in Luxemburg noch keinen digitalen Impfnachweis. Allerdings können sich alle Geimpften im Bürgerportal der Regierung ein Impfzertifikat herunterladen, das in Europa als Nachweis der Corona-Impfung anerkannt wird.

Impfung mindert Viruslast

Nach Einschätzung des Immunologen Dirk Brenner vom „Luxembourg Institute of Health“ reduziert eine Impfung die Viruslast im Rachen und damit auch die Infektiosität. „Das ist bei allen zugelassenen Impfstoffen der Fall“, so der Experte. Allerdings unterschieden sich die Wirksamkeit der Impfstoffe. Die mRNA-Impfstoffe wie etwa Biontech oder Moderna verhinderten die Weitergabe von Virus um etwa 90 Prozent und der Vektorimpfstoff von AstraZeneca um 67 Prozent. Er teilt die Einschätzung des Robert-Koch-Instituts, dass Geimpfte bei der Epidemiologie, also bei der weiteren Ausbreitung von Corona, „keine wesentliche Rolle“ mehr spielen.

Und wie verhält es sich mit Genesenen? Sind diese auch nicht mehr infektiös? Noch wisse man nicht genau, wie lange Personen, die eine Infektion überstanden haben, nicht mehr ansteckend seien, sagt Brenner. Bisher sei klar, dass Corona-Antikörper auch noch nach einigen Monaten nachzuweisen seien. „Allerdings sinken danach die Antikörpermengen ab und dies passiert bei älteren deutlich stärker als bei jüngeren.“ Eine aktuelle Studie aus Dänemark zeige, dass etwa 80 Prozent derjenigen, die bereits einmal mit dem Coronavirus infiziert gewesen seien, vor einer Neuinfektion geschützt seien. Das gelte zunächst für einen Zeitraum von fünf bis sechs Monaten. „Der Schutz der über 65-Jährigen war nach dieser Zeitspanne deutlich schwächer ausgeprägt und betrug nur noch 47 Prozent.“ Man könne also nicht generell sagen, dass Genesene genauso einzustufen seien wie Geimpfte.

Neuste Daten zeigten aber, dass eine Impfung bei Genesen sehr effizient sei und das gelte bereits bei einer einmaligen Impfung. „Daher ist es sehr wichtig, auch Menschen zu impfen, die bereits eine Coronavirus-Infektion überstanden haben, dann allerdings nur einmal“, sagt Brenner.

Dieser Artikel erschien zuerst im Trierischen Volksfreund.

Grober J-P.
11. Mai 2021 - 9.09

Jeder hat das Recht, auch sich infizieren zu lassen!

Flick Roland
10. Mai 2021 - 12.48

Man könnte jetzt schon drauf wetten, dass in 8 Wochen die Regelung für Geimpfte geändert wird. Das ist der Tag wo Herr Bettel seine zweite Impfung bekommt. Ausserdem hat Herr Bettel gesagt wir kennen das nicht, Genese und die Einstufung Genese wie diese in Zukunft zu behandeln, wie dies in Deutschland der Fall ist, totaler "OUBLIE". Im allgemeinen hat dieses Gesetz einen faden Nachgeschmack, da vieles unklar ist wie es ablaufen soll. Als geimpfter Bürger, stelle ich mir die Frage warum muss ich mich noch testen lassen. Die Regierung gibt damit zu, dass sie kein richtiges Vertrauen in den Impfstoff hat oder dass sie nicht weitsichtig schaut. Man kann es aber auch anders sehen, diese Regierung ist teils ermüdet und kann keine Gesetze mehr erlassen, die alle nötigen Kriterien, Abwicklungen und Differenzierungen beinhalten, die klar und deutlich sind. Oder differenziert gesagt, man will schnell etwas neues auf den Weg bringen und durchwinken, ohne untersucht zu haben was nun wirklich gut oder schlecht ist, da man sich zu sicher ist dass man das Gesetz so oder so durch bekommt, mit der Mehrheit von 31 zu 29. Frage die man sich als nächstes stellen kann, sind wirklich immer alle Deputierten von der Regierungsseite mit dem einverstanden was die Regierenden auf den weg bringt, oder ist es teils Einschüchterung oder Angst, nicht wieder nach der nächsten Wahl in der Chamber zu sitzen, da man nicht ganz auf der Parteilinie war?

Realist
9. Mai 2021 - 11.25

Ass vläit besser esou an engem Land deem seng Gesellschaft wéi keng aner vu Näid an Expressegkeet markéiert ass. Dat géif endegen mat Mord an Doudschlag.

Harry
9. Mai 2021 - 8.19

Daat ass typesch em Bettel seng Nullekackerten-Politik. Emmer méi làcherléch an lamentabel.

Miette
8. Mai 2021 - 22.07

Wer die Impfung verweigert sollte nicht klagen, wenn nicht alles möglich ist. Spätestens bei der Urlaubsplanung gehen dann doch etliche Impfgegner zur Impfung! Einen gesunden und friedlichen Sonntag wünsche ich❣❣❣

Fern
8. Mai 2021 - 20.56

Was ist denn sicherer: der Popel-Schnelltest oder die Impfung (14 Tage nach "fertig geimpft")?

Alois
8. Mai 2021 - 20.29

Deutschland ist jetzt eine Zweiklassengesellschaft!!Und die EU tolerierts!!

Willi
8. Mai 2021 - 14.32

Normaler Weise macht Luxusburg doch den Teutonen alles nach,kommt vieilleicht noch.

HTK
8. Mai 2021 - 9.03

"45 Prozent für mehr Freiheiten für Geimpfte, 53 befürchten eine Zweiklassengesellschaft." Das übliche Trara wenn es um Vorschriften oder Regeln geht. Skanner,Videoüberwachung,Radare usw. Sofort schreit der kritische Bürger Zeter und Mordio. Dabei sind alle Maßnahmen zu seinem Besten.So auch die Impfung.Als hätten wir es nicht mit einer tödlichen Pandemie zu tun . Wieso sollen Bürger die genug Zivilcourage an den Tag legen um die Pandemie zu bekämpfen nicht bevorteilt werden gegenüber den Leugnern und Besserwissern. Wenn sie eine Reise in tropische Länder machen müssen sie auch oft einen Impfschein präsentieren,sonst bleiben sie zuhause.Das hat doch nichts mit Zweiklassengesellschaft zu tun.