Teure Hundeliebe

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Die tierliebenden Neuseeländer scheuen keine Mittel und Wege, ihre Lieblinge wiederzufinden, sollten sie verloren gehen.

In Neuseeland leben mehr Haustiere als Neuseeländer. Deswegen scheuen die tierliebenden Neuseeländer auch keine Mittel und Wege, ihre Lieblinge wiederzufinden, sollten sie verloren gehen. In den vergangenen Monaten kamen Helikopter und Wärmebildgeräte zum Einsatz.

Von unserem Korrespondenten Barbara Barkhausen

Mit 4,7 Millionen Einwohnern sind die Neuseeländer ein kleines Völkchen, das viel Platz hat. Denn auf einen Quadratkilometer kommen in Neuseeland laut der Weltbank gerade mal 18 menschliche Einwohner. In Deutschland sind es im Vergleich 236, in Österreich 106 und in der Schweiz 212.

Vielleicht liegt es daran, dass die Neuseeländer so viel Platz haben – aber laut einem Bericht aus dem Jahr 2016 besitzen sie nach den USA die meisten Haustiere pro Haushalt. 64 Prozent der neuseeländischen Haushalte sind stolze Besitzer eines tierischen Mitbewohners: Rund 1,5 Millionen Fische, 1,1 Millionen Katzen, fast 700.000 Hunde und über eine halbe Million Vögel sind demnach in dem Inselstaat im Pazifik zu Hause – neben Meerschweinchen, Kaninchen, Mäusen und Reptilien.

Neuseeländer haben ihr Herz an Hunde verloren

Dabei haben die Neuseeländer ihr Herz vor allem an ihre Hunde verloren, wie ein Bericht im Guardian jetzt zeigt, der zusammenfasst, wie häufig Neuseeländer allein in den vergangenen Wochen und Monaten keine Kosten und Mühen scheuten, verloren gegangene Lieblinge wiederzufinden. So kamen in den vergangenen Wochen und Monaten Hubschrauber, Wärmebildgeräte und teilweise Tausende von Freiwilligen bei der Suche nach vermissten Hunden zum Einsatz.

Hundesuche per Helikopter

So zeigt die lokale Ausgabe des Guardian auf, wie in drei separaten Fällen enorme Ressourcen und Tausende Dollar für die Suche nach vermissten Hunden aufgewendet wurden. Erst am vergangenen Sonntag fand man den Beagle Benny nördlich von Wellington wieder, nachdem er neun Tage lang vermisst worden war. Bennys Besitzer mieteten einen Hubschrauber und benutzten Wärmebildgeräte und ein Megafon, um nach ihrem geliebten Haustier zu suchen. Freunde der Familie entdeckten den vermissten Hund schließlich nur rund 100 Meter von dem Ort entfernt, an dem er zuletzt gesehen worden war.

Zuvor hatte auch ein Mann aus Canterbury bereits einen Helikopter gemietet, um seinen verschwundenen Labrador Roger zu suchen. Hunderte Freiwillige halfen ihm damals bei der Suche und er überlegte kurzzeitig sogar, sein Boot als Belohnung für den Finder anzubieten. Auch Roger wurde nach sieben Tagen schließlich wieder mit seinem Eigentümer vereint – ohne, dass dieser sein Boot hergeben musste.

Wunder-Hund Meg wurde zum Medienstar

Im März wurde ein Hund namens Meg auf der Südinsel im Ort Dunedin nach fünf Wochen im Busch wiedergefunden, nachdem er nach einem Autounfall weggelaufen war. Im Fall von Meg waren ebenfalls Hunderte Menschen an der Suche beteiligt und eine Drohne kam zum Einsatz, um aus der Luft zu suchen.

Meg wurde schließlich verletzt und sehr untergewichtig auf einer Farm in der Nähe gefunden. Das Tierkrankenhaus in Dunedin behandelte den Hund schließlich kostenlos, erhielt aber im Nachhinein Tausende Dollar an Spenden. Selbst Schulkinder aus der Region halfen mit und schickten Genesungsbriefe an Meg. Neuseeländische Medien berichteten ausführlich über die Suche und die anschließende Genesung des Wunder-Hundes, wie sie ihn nannten, nachdem dieser wiedergefunden worden war.