Suche nach MH370 soll weitergehen

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Von unserer Korrespondentin Barbara Barkhausen

Ein Jahr, nachdem die Behörden die offizielle Suche nach dem verschollenen Malaysia-Airlines-Flugzeug MH370 eingestellt haben, gibt es wieder Hoffnung. Ein Schiff der US-Privatfirma Ocean Infinity ist von Durban in Südafrika aufgebrochen, um nach dem Flieger zu suchen.

Am 8. März jährt sich das Verschwinden der Boeing 777, die auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking war, zum vierten Mal. „Größtes Rätsel der Luftfahrt“ nennen viele das Verschwinden des Fliegers, dessen Absturz 239 Menschenleben gefordert hat. Nach dem Flugzeug wurde seitdem intensiv gesucht, jedoch ohne Erfolg. Einige Trümmerteile, die an der Ostküste Afrikas, auf La Réunion und Madagaskar, angespült wurden und teils eindeutig der Boeing zugeordnet werden konnten, geben inzwischen jedoch Rückschlüsse auf das Schicksal des Fliegers. Nun soll die Suche wieder aufgenommen werden.

Forschungsschiff ist von Südafrika aus unterwegs

Aufgrund von Satellitendaten vermuteten die Behörden bisher, dass die Boeing die Flugrichtung über dem Südchinesischen Meer geändert hat und letztendlich irgendwo im südlichen Indischen Ozean vor der Westküste Australiens abgestürzt ist. Driftanalysen der angeschwemmten Teile haben das Gebiet, das als Absturzregion infrage kommt, nun noch weiter eingegrenzt. Derzeit vermuten Experten, dass eine 25.000 Quadratkilometer große Region nördlich des bisherigen 120.000 Quadratkilometer großen Suchgebietes die wahrscheinlichste Region für den Verbleib der Maschine ist.

Die US-Firma Ocean Infinity will die Suche nun weiterführen und sämtliche Kosten tragen, sollte sie das Flugzeug nicht finden. Nur im Falle eines Erfolges soll Malaysia Millionen bezahlen. Noch hat die malaysische Regierung den Vertrag nicht unterzeichnet, doch die US-Firma hat das norwegische Forschungsschiff Seabed Constructor, das es für die Suche gechartert hat, bereits von Südafrika losgeschickt.

„Enges Wetterfenster“

„Ocean Infinity hofft, in den kommenden Tagen den endgültigen Auftrag für die Wiederaufnahme der Suche nach MH370 erhalten zu können“, äußerte sich das Unternehmen gegenüber Medien und erklärte die verfrühte Abfahrt des Schiffes „mit dem relativ engen Wetterfenster“. „Dies soll Zeit sparen, sollte die Auftragsvergabe wie gewünscht erfolgen.“ Die Bedingungen für eine Suche im rauen Indischen Ozean sind meist nur in den Sommermonaten auf der Südhalbkugel gegeben. Malaysias Verkehrsminister äußerte sich gegenüber Medien ebenfalls positiv und kündigte eine Entscheidung für die kommende Woche an.

Laut eines Berichts des britischen Economist ist das Schiff mit acht autonomen U-Booten, sogenannten Hugins, ausgestattet, die die aktuelle Suche deutlich schneller gestalten könnten als die bisherige. Die acht U-Boote, die jeweils sechs Meter lang und 18.000 Kilogramm schwer sind, sollen im Idealfall gemeinsam 1.000 Quadratkilometer pro Tag absuchen und bis zu 6.000 Meter tief tauchen können.

Flugdatenschreiber sind das Ziel

Die bisherige Suche, unter Leitung der australischen Behörden und von der niederländischen Firma Fugro ausgeführt, hatte 1.046 Tage gedauert und fast 200 Millionen australische Dollar (130 Millionen Euro) gekostet, die die Regierungen von Malaysia, Australien und China trugen, wo ein Großteil der Passagiere herkam. Welche Kosten für die US-Firma anfallen, ist bisher nicht bekannt gegeben worden.

Laut Economist soll die Seabed Constructor, die als das technologisch am weitesten entwickelte Forschungsschiff der Welt gilt, die neue Suchregion (35 Grad Süd) Mitte Januar erreichen. Derzeit testet die Crew die U-Boote vor der Küste Afrikas noch, indem sie bewusst Trümmer am Meeresboden platziert und von den U-Booten auffinden lässt. Sollte sich das Flugzeug auch nicht in der neuen Suchregion befinden, so besteht der Plan, nochmals weiter nördlich, um den 30. Breitengrad, zu suchen. Sollte das Flugzeug gefunden werden, ist das Ziel, die Flugdatenschreiber zu bergen, die vermutlich als Einzige das Rätsel völlig lösen können.